Hövelhof. Die Sennegemeinde kann bald den gut 1.800 Menschen, die im Industriegebiet Nord arbeiten, eine bessere Erreichbarkeit mit Bussen oder dem Holibri anbieten. Mit Unterstützung des Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (NPH) hat sich die Gemeinde Hövelhof beim Landeswettbewerb „ways2work“ als einer der Gewinner positioniert. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Erreichbarkeit der Betriebe mit umweltfreundlichen Verkehrsmitteln zu verbessern.
Nach der Übergabe des Zuwendungsbescheids in Höhe von 1,8 Millionen Euro durch das Land Nordrhein-Westfalen im August 2024, startet bereits die Umsetzung der ersten Maßnahmen, wie der NPH mitteilt.
Im ersten Schritt erhält unter anderem das Industriegebiet Nord ab dem 5. Januar 2025 eine Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). So können Angestellte der dortigen Unternehmen sowohl den Bus als auch den erfolgreich etablierten On-Demand-Dienst „Holibri“ für ihren Weg zur Arbeit nutzen.
Azubis ohne Auto haben Schwierigkeiten, Unternehmen zu erreichen
Im Industriegebiet Hövelhof-Nord arbeiten rund 1.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter auch zahlreiche Auszubildende. Bislang war das Gebiet nur über die Haltestelle „formaplan“ im südlichen Bereich an den ÖPNV angeschlossen. Dadurch hatten insbesondere junge Auszubildende, die oft noch keinen Führerschein oder ein eigenes Auto besitzen, Schwierigkeiten bei der Erreichbarkeit ihres Unternehmens ohne längere Fußwege oder Mitfahr-Gelegenheiten.
Im Rahmen des „ways2work“-Projekts erweitert der NPH die Linienführung und das Angebot deutlich. Hierzu fährt die Linie R20 den direkten Linienweg über die Paderborner Straße und bindet damit neben dem Bahnhof und dem Rathaus auch das neue Ärztehaus und das E-Center als größten Nahversorger der Gemeinde an. Dadurch haben Einwohnerinnen und Einwohner die Möglichkeit, die zentralen Anlaufstellen im Alltag auch mit dem ÖPNV zu erreichen.
„Neben den ökologischen Vorteilen bringt das Projekt auch klare wirtschaftliche Vorteile für Hövelhof. Die verbesserte Erreichbarkeit des Industriegebiets wird dabei helfen, Fachkräfte zu gewinnen und zu binden“, sagt Bürgermeister Michael Berens.
Es fallen auch Haltestellen weg
Für die Anbindung des Industriegebiets hat der NPH vier neue Haltestellen eingeführt. Die Bezeichnung der Haltestellen entspricht den Namen einiger Unternehmen, die sich am Projekt „ways2work“ beteiligen. Sie heißen künftig „heroal“, „CONTA-CLIP“, „Rennerich“ und „horatec“. So erreichen Fahrgäste ihre Arbeitsstätte nach nur wenigen Metern Fußweg. Zu den weiteren Projektteilnehmern gehören KERN-Deudiam, Pollmeier, Wilsmann, Senne products, REME, LST-Laserschneidetechnik und Gröpper. Auch die Haltestellen „formaplan“ und „Am Holtebach“ stehen künftig für den Ein- und Ausstieg bei Fahrten mit der Linie R20 zur Verfügung. Zusätzlich bedient die Linie R20 zwei Haltestellen im südlichen Teil des Ortskerns, in dem sich weitere Gewerbegebiete befinden.
Die Haltestellen „Zieglerstraße“, „Am Biotop“, „Bentlakestraße“ und „Abzweig Sennestraße“ werden ab dem 5. Januar 2025 nicht mehr von der Linie R20 bedient. Als Ersatz für die Haltestelle „Zieglerstraße“ entsteht am Gesundheitszentrum Mergelweg die neue Haltestelle „Ärztehaus“. Im Schulverkehr werden alle oben genannten Haltestellen weiterhin angefahren.
Damit Fahrgäste den Bus sofort erkennen, wird die Linie R20 unter dem Namen „ways2work“ zwischen Hövelhof und Schloß Neuhaus verkehren. So sei der Bus schon von Weitem gut erkennbar. Gleichzeitig mache die Gestaltung auf das gemeinsame Projekt aufmerksam.
Projekt kann auch für andere Kommunen interessant sein
Auch der bedarfsorientierte Verkehr unter dem Namen „Holibri“ erhält zum 5. Januar 2025 eine neue Linienführung. Außerdem erschließt die Linie HH1 ab Januar 2025 ebenfalls das Industriegebiet Nord mit den zuvor genannten Haltestellen. Auch die Holibri-Linie HH2 erhält eine neue Linienführung, die weitere Ortsteile der Sennegemeinde erschließt.
Bürgermeister Berens sieht viele Vorteile in der Gestaltung der neuen Fahrtzeiten: „Durch die Verknüpfung des Holibri und der Regionalbus-Linie R20 entsteht eine ideale Kombination für Groß und Klein, um die wichtigsten Anlaufstellen im Alltag, aber auch die Arbeitsstätte mit dem ÖPNV erreichen zu können“. NPH-Geschäftsführer Marcus Klugmann fügt hinzu: „In den nächsten drei Jahren können wir gemeinsam neue Ideen testen, die auch für andere Kommunen interessant sind“.
Weitere Informationen gibt es auch unter www.fahr-mit.de