Kreis Paderborn. Unter vielen Krankheiten leiden Frauen und Männer gleichermaßen. Doch die Forschung zeigt, dass bei manchen Erkrankungen – zum Beispiel einem Herzinfarkt – bei Frauen andere Symptome auftreten und die Krankheit einen anderen Verlauf nimmt. Hintergrund sind nicht nur körperliche, biologische oder psychische Faktoren, sondern auch geschlechtsspezifische soziale Bedingungen.
Lange spielte das Geschlecht in der Medizin nur eine untergeordnete Rolle. Inzwischen ist bekannt, dass es Einfluss hat etwa auf Erbgut, Anatomie, Stoffwechsel, Hormonhaushalt oder auch das Immunsystem. Manche Krankheiten äußern sich bei Frauen anders als bei Männern, müssen anders behandelt werden oder treten deutliche häufiger oder überhaupt nur bei Frauen auf.In der Serie „Frauengesundheit im Fokus“ blickt die „Neue Westfälische“ in Paderborn auf ganz unterschiedliche Aspekte dieses Themas. Dazu erscheinen rund um den Tag der Frauengesundheit am 28. Mai Artikel zu den Themen Gendermedizin, Brustkrebs, Endometriose, unerfüllter Kinderwunsch, Blaseninkontinenz und Wechseljahre.
Gendermedizin: Welche spielt Rolle das Geschlecht in der Medizin?
Das Geschlecht kann bei Entstehung, Verlauf und Behandlung von Krankheiten eine wichtige Rolle spielen. Trotzdem galt in der Medizin lange der Mann als Standard. . „Wer in ein bestimmtes Krankheitsbild nicht reinpasst, hat das Risiko einer verspäteten Diagnose“, sagt Gendermedizinerin Sabine Oertelt-Prigione.
Welche Folgen ders sogenannte Gender Data Gap für Frauen hat, erläutern die Expertin aus Bielefeld und ein Paderborner Kardiologe.
>>> Lesen Sie mehr: Das Geschlecht in der Medizin: „Frauenherzen ticken anders“

Endometriose: Langer Weg bis zur Diagnose
Das erste Mal Symptome hat Eva Zinser mit 11 Jahren. Da hat sie gerade ihre Periode bekommen und so starke Schmerzen, dass sie von der Schule nach Hause geschickt wird. Was die heute 26-Jährige da noch nicht weiß: Sie hat Endometriose.
Schätzungen zufolge sind von der Krankheit, bei der Gewebe der Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter wuchert, rund zwei Millionen Frauen in Deutschland betroffen. Für viele bedeutet das im Alltag extreme Einschränkungen bis hin zu ungewollter Kinderlosigkeit. Eine 43-jährige Paderbornerin hat für sich einen Umgang mit der Krankheit gefunden.
>>> Lesen Sie mehr: Paderbornerin mit Endometriose: „Ein Gefühl wie Messerstiche im Bauch“

Wechseljahre: Wo finden Frauen in Paderborn Hilfe?
Ute Schulte betreibt eine Praxis für Allgemeinmedizin in Borchen und bietet Hormonberatungen an. „Der Bedarf ist enorm groß“, sagt sie. Der Hormonmangel sei dann oft der Ausgangspunkt für chronische Erkrankungen und weitere Leiden.
Im Gespräch mit der „NW“ erklärt die Expertin, wieso man bereits ab dem 40. Lebensjahr auf mögliche Symptome der Wechseljahre achten sollte und warum nicht nur Frauen betroffen sind.
>>> Lesen Sie mehr: Hilfe in den Wechseljahren: Angebot im Kreis Paderborn ist unzureichend

Brustkrebs: Familie und Freundinnen gewähren Einblick in ihre Trauer
Im Wintergarten von Familie Spanke brennt eine weiße Stumpenkerze. Darauf steht in großen Lettern der Name Alisia. Die Erinnerungen an Alisia Spanke, die mit 28 Jahren an Brustkrebs gestorben ist, leuchten ebenfalls hell auf. Sie sind tägliche Begleiter für ihre Angehörigen.
Die Brustkrebserkrankung von Alisia ist nicht nur ein Teil ihrer Geschichte. Sie ist auch ein Teil der Geschichte ihrer Liebsten. Ihre engsten Freundinnen und ihre Mutter gewähren einen ganz persönlichen Einblick in ihre Trauer und sprechen darüber, was bleibt.
>>> Lesen Sie mehr: Paderbornerin stirbt mit 28 an Brustkrebs: „Alisia bleibt für immer ein Phänomen“

Inkontinenz: Was kann man als Frau dagegen tun?
Kurz gehustet oder gelacht und schon landen Tröpfchen in der Unterhose. Es ist ein Tabuthema, das viele Frauen betrifft: Inkontinenz. Mehr als jede zweite Frau, die zwischen 40 und 49 Jahren ist, leidet an Blasenschwäche. Zusätzlich sind 17 Prozent aller Frauen nach der Geburt ihres Kindes inkontinent.
Oft hängt ungewollter Urinverlust mit Beckenboden-Problemen zusammen. Zwei Paderbornerinnen, die darunter leiden, sprechen über ihre Erfahrungen und wie gezieltes Training ihnen geholfen hat.
>>> Lesen Sie mehr: Inkontinenz bei Frauen: Zwei Paderbornerinnen teilen ihre Erfahrungen

Unerfüllter Kinderwunsch: Was tun, wenn’s nicht klappt?
Nina und Christian sind schon viele Jahre ein Paar, als sie sich entscheiden: „Wir möchten ein Kind bekommen.“ Doch schwanger wird Nina nicht. „Gerade als junge Frau hört man immer: Du musst dir Gedanken um die Verhütung machen“, sagt Nina. Was man tun kann, wenn’s nicht klappt, lerne man nicht.
Dass das Thema unerfüllter Kinderwunsch immer noch ein Tabu ist, möchten sie mit ihrer Geschichte ändern. Sie erzählen von Rückschlägen, Druck und Enttäuschungen – zweieinhalb Jahre lang. Bis ein Wunder geschieht.
>>> Lesen Sie mehr: Unerfüllter Kinderwunsch: Wieso ein Paderborner Paar ans Aufgeben dachte