Paderborn. Bei einem Großeinsatz gegen einen illegalen Glücksspielbetrieb hat die Paderborner Polizei eine Person vorläufig festgenommen. 22 weitere Menschen wurden bei der Razzia in der Stadtheide in der Nacht auf Samstag überprüft. Gegen die beiden Betreiber des Casinos (30 und 43 Jahre) laufen jetzt Ermittlungsverfahren wegen unerlaubter Veranstaltung von Glückspielen.

Wie Polizei und Staatsanwaltschaft in einer gemeinsamen Presseerklärung mitteilen, konnte die Kriminalpolizei nach längeren und teilweise verdeckten Ermittlungen ein mutmaßlich illegales Spielcasino und deren Betreiber identifizieren. Dort soll es auch verbotene Spielvarianten um Bargeld sowie illegal betriebene Geldspielautomaten gegeben haben. Aufgrund der Ermittlungsergebnisse beantragte die Paderborner Staatsanwaltschaft Durchsuchungsbeschlüsse für die Räumlichkeiten.

Um den Einsatz erfolgreich durchzuführen und dabei weitere Beweise zu sammeln, forderte die Paderborner Polizei Unterstützung einer Spezial-Hundertschaft an. Die speziell für Razzien ausgebildeten Einsatzkräfte waren intensiv in die Einsatzvorbereitungen eingebunden, heißt es. Die Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaft rückte am Freitagabend an. Die Polizistinnen und Polizisten drangen am späten Freitagabend in das Casino in der Stadtheide ein.

Dort habe tatsächlich Glückspiel stattgefunden. Insgesamt trafen die Beamten neben dem Betreiber 21 weitere Personen an und überprüften sie. Gegen elf Tatverdächtige wurden Ermittlungsverfahren wegen Beteiligung am unerlaubten Glücksspiel eingeleitet. Die Einsatzkräfte stellten Bargeld in fünfstelliger Höhe sicher. Im weiteren Verfahren soll geprüft werden, ob dieses eingezogen werden kann.

Darüber hinaus wurden vier Geldspielgeräte beschlagnahmt. Die schweren Automaten transportierten Mitarbeiter des THW Paderborn ab. Durch die Erkenntnisse aus dem Einsatz haben sich nach Polizeiangaben die Verdachtsmomente gegen die 30 und 43 Jahre alten Inhaber des Spielclubs erhärtet. Die Ermittlungen seien diesbezüglich jedoch noch nicht abgeschlossen.

Parallel zu den strafrechtlichen Verfahren geht auch die Stadt Paderborn gegen die Tatverdächtigen vor, da sie die Lokale ohne ordnungsbehördliche Genehmigungen betrieben haben.

"Polizei und Staatsanwaltschaft lassen nicht locker, wenn es um illegale Spielstätten geht", heißt es weiter in der Mitteilung. Die Ermittlungsbehörden zögen konsequent an einem Strang, um den Betreibern das Handwerk zu legen und das kriminell erworbene Vermögen einzuziehen. Zuletzt wurden Anfang November des vergangenen Jahres vier geheime Spielclubs durchsucht und entsprechende Ermittlungsverfahren geführt sowie ordnungsrechtliche Schritte gegen die Betreiber eingeleitet.