Paderborn

Mahnwache für rassistischen Anschlag in Paderborn

Zum 27. Mal jährt sich der Brandanschlag, bei dem 1994 eine Frau von ihrem Nachbarn verbrannt wurde. Zunächst war unklar, ob die Mahnwache stattfinden konnte.

Die Mahnwache fand vor dem Rathaus statt. | © Privat

Sebastian Beeg
15.10.2021 | 15.10.2021, 18:31

Paderborn. Zum 27. Mal jährte sich am Donnerstag ein rassistisch motivierter Brandanschlag in Paderborn. Aktivisten hatten deshalb zu einer Mahnwache vor dem Rathaus aufgerufen. Doch pünktlich um 18 Uhr fand sich neben den etwa zehn Teilnehmern auch die Besatzung eines Streifenwagens ein. Denn die Polizei hatte selbst erst aus der Presse von der Mahnwache erfahren. "Offenbar hat es eine Panne bei der Übermittlung der Anmeldung gegeben", sagt ein Polizeisprecher auf Nachfrage von nw.de.

Die Anmelderin habe eine entsprechende E-Mail an die Polizei geschickt, diese sei aber nicht angekommen. Woran das liege, konnte nach Aussage des Sprechers noch nicht ermittelt werden. Nach der Prüfung vor Ort wurde die Mahnwache anlässlich eines tödlichen Brandanschlags auf eine griechische Familie dann abgehalten.

1994 starb dabei eine 62-jährige Griechin, als ein Nachbar Benzin im Haus verschüttete und anzündete. Bereits zuvor hatte der Mann die Familie immer wieder ausländerfeindlich beleidigt und ihr gedroht: "Ich zünde euch alle an". Bei dem Anschlag kam auch der Täter in den Flammen um, weshalb kein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird. Zudem wurde die Tat damals nicht als konkret rechtsextrem eingeordnet.

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