Paderborn

Partylärm: CDU will mehr Polizeipräsenz im Paderquellgebiet

Um Auswüchse duch Einzelne, die bei den nächtlichen Ruhestörungen zu Multiplikatoren werden, zu verhindern, müsse konsequent durchgegriffen werden.

Tagsüber ein idyllisches Fleckchen, wird das Paderquellgebiet in Paderborn an Wochenenden nachts zum Partytreffpunkt. | © Hans-Hermann Igges

22.07.2021 | 22.07.2021, 03:00

Paderborn. "Ich habe größtes Verständnis dafür, dass die vor allem jüngeren Menschen in unserer Stadt nach der langen und quälenden Corona-Auszeit wieder vor die Tür wollen, um Freunde zu treffen und abzufeiern", betont der Vorsitzende der CDU-Ratsfraktion, Markus Mertens, in einer Pressemitteilung der CDU zum Geschehen im Paderquellgebiet. Wiederholt beklagen dort Anwohner nächtlichen Lärm an Wochenenden.

"Ich habe schon den Eindruck, dass die allermeisten Besucher vernünftig sind und auch viele Mitbürgerinnen und Mitbürger in Nachbarschaften bis zu einem erträglichen Punkt Verständnis aufbringen", meint Mertens. Allerdings seien es einige wenige, die deutlich über die Stränge schlügen und denen sich andere Nachtschwärmer bis in die frühen Morgenstunden zu dann größeren Gruppen anschlössen. Das wiederum sei für die PQ-Anlieger inzwischen in der Intensität unzumutbar. Deswegen müsse nun eingegriffen werden, um Auswüchse durch Einzelne zu verhindern.

Direkte Ansprachen von Polizei und Ordnungsamt haben zuletzt wenig gebracht, bedauert der stellvertretende Bürgermeister Dieter Honervogt, der sich selbst einen Eindruck verschafft habe. Er sieht wegen des Verhaltens Einzelner, die zu Multiplikatoren würden, nur die Möglichkeit eines konsequenten Durchgreifens durch die Ordnungsbehörden. Dazu seien klare Regeln aufzustellen.

Die CDU-Fraktion wünscht sich, dass neben der BOSS-Wache die Polizei mehr ins Rad greift, heißt es in der Mitteilung. "Das Modell der Ordnungspartnerschaft zwischen Ordnungsamt und Polizei hat sich in den vergangenen Jahren etabliert und bewährt", so Mertens. Allerdings funktioniere eine Partnerschaft nur so lange, wie die Partner auch gleiche Beiträge leisteten.

So sei die Personaldecke der Polizei sicherlich dünn, was auch im Verhältnis der Mitarbeiter von Stadt und Polizei bei BOSS deutlich werde. Aber umso mehr dürfe man seitens der Stadt im Sinne der Bürgerinnen und Bürger in Fällen wie nächtlichen Ruhestörungen eine bessere Unterstützung durch die Polizei erwarten.

"Für Zuständigkeitsschiebereien hat niemand Verständnis", erhofft Dieter Honervogt "eine deutlich erhöhte Präsenz der Polizei", die im Zweifel auch besser durchgreifen könne. "Es ist doch weltfremd zu glauben, dass einzelne Mitarbeiter des Ordnungsamtes, die weder eine polizeiliche Ausbildung noch die entsprechende Ausrüstung haben, gegen eine solche Vielzahl etwas ausrichten können. Da ist die
Polizei gefragt, das erwarte ich auch als Bürger", betont Vize-Fraktionschef Karsten Grabenstroer.