Paderborn. Die Klinik für Hämatologie und Onkologie des Brüderkrankenhauses St. Josef wurde von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Mit ihrem Zentrum für hämatologische Neoplasien sei die Klinik eins von bundesweit 18 spezialisierten Zentren für die Behandlung bösartiger Erkrankungen des Blutsystems, wie das Brüderkrankenhaus mitteilt.
„Neben den bekannteren Formen wie Leukämie oder Lymphknotenkrebs gibt es viele unterschiedliche Arten von sogenannten hämatologischen Neoplasien, wie die krankhaften Veränderungen im Blutsystem genannt werden", sagt Chefarzt Tobias Gaska.
Bei der Behandlung der Patienten arbeiteten die Fachärzte der Klinik mit unterschiedlichen Spezialisten zusammen, zum Beispiel mit Psychoonkologen, Sozialarbeitern und Seelsorgern. „Wir haben einen ganzheitlichen therapeutischen Ansatz", betont Gaska.
"Der Schlüssel liegt häufig im Knochenmark"
Da Blut durch den gesamten Körper fließe und die Zellen mit überlebenswichtigen Nährstoffen versorge, seien Erkrankungen des Blutsystems häufig schwerwiegend. „Sie betreffen nicht nur einen abgrenzbaren Bereich, sondern den gesamten Organismus", erklärt Gaska. Bei der Behandlung dieser oft tückischen Erkrankungen komme es vor allem auf eine sorgfältige Diagnosestellung an, so der Chefhämatologe: „Der Schlüssel dazu liegt häufig im Knochenmark. Auf den Ergebnissen der Diagnostik aus Blut- und Knochenmarksanalysen aufbauend wird ein individueller Therapieplan für den Patienten entwickelt." Für die stationäre Behandlung ständen in der Klinik für Hämatologie und Onkologie des Brüderkrankenhauses spezielle Zimmer mit Schleuse und einer ausgefeilten Klimatechnik zu Verfügung: Die Klimaanlage versorge den Raum mit keimfreier Luft.
Die ambulante Versorgung der Patienten erfolge im Medico-Gebäude. Hier befänden sich die hämatologische Ambulanz, die Tagesklinik und die Praxis für Hämatologie und Onkologie. Manche Patienten profitierten von einer Mischung aus stationärer und ambulanter Behandlung. „Wir freuen uns, die betroffenen Menschen aus dem Paderborner Land wohnortnah auf dem Niveau einer Universitätsklinik versorgen zu können", erklärt Gaska seine Motivation zur Gründung des Zentrums für Neoplasien.
"Wir haben ein Gespür für die Ängste"
Im Rahmen der Versorgung der Erkrankten beteiligten sich die Fachärzte um Chefarzt Gaska intensiv an der klinischen Forschung. Wann immer möglich, werde den Patienten angeboten, sich innerhalb klinischer Studien behandeln zu lassen. Das Ziel dieser Studien sei die Verbesserung der Behandlungsergebnisse und die Verbesserung der Verträglichkeit der Therapien.
Laut Pressemitteilung wurde neben der ärztlichen Tätigkeit von der Zertifizierungsgesellschaft besonders die ausgezeichnete Arbeit des Pflegeteams hervorgehoben. „Wir haben ein sensibles Gespür für die Ängste unserer Patienten", sagt Stationsleiterin Viktoria Bolte. Hausoberer Christoph Robrecht: „Uns ist wichtig, dass die uns anvertrauten Patienten nicht nur auf höchstem medizinischen Niveau behandelt werden, sondern auch mit ihren ganz alltäglichen Nöten aufgefangen werden".