Paderborn. "Die Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen des Kreises Paderborn laufen auf Hochtouren", betont der Paderborner Arzt Ulrich Polenz, Leiter der Kassenärztlichen Vereinigung in Paderborn. Nur zweieinhalb Wochen nach der ersten Impfung Ende Dezember seien bisher (Stand 14. Januar) 4.052 Personen geimpft worden.
"Und zwar 1.895 Bewohner und 2.157 Mitarbeitende", berichtet der Mediziner. Es sei eine "großartige Leistung", dass es den Mitarbeitenden in den Heimen trotz knapper Besetzung über Weihnachten gelungen sei, Einverständniserklärungen einzuholen und die Impfungen zu organisieren.
"Voraussichtlich in fünf Wochen werden alle Heimbewohner und alle Beschäftigten in den Alten- und Pflegeheimen, die das wollen, zwei Impfungen erhalten haben und dann vor Corona geschützt sein", betont Ulrich Polenz. Und: "Am 1. Februar nimmt das Impfzentrum in Salzkotten seine Arbeit auf". Mit der gegenwärtigen Impfstoffzuteilung könne man dort 2.000 Impfungen pro Woche durchführen.
Ab 25. Januar können Mitglieder der Priorisierungsstufe 1 Impftermine vereinbaren. Am einfachsten sei das per Internet unter www.116117.de oder telefonisch von 8 bis 22 Uhr unter 116 117 sowie 0800 116 117 02. Das betrifft kreisweit etwa 17.000 Menschen ab 80 Jahre und etwa 8.000 weitere Personen. Polenz geht davon aus, dass Impfungen in den Arztpraxen noch vor Ostern beginnen.
Impfstoff von Astra Zeneca wird Anfang März erwartet
Vom Moderna-Impfstoff erwarte man ab Ende Februar alle zwei Wochen über 70.000 Dosen für Westfalen-Lippe. Und Ende Januar wird die europäische Arzneimittelbehörde über die Zulassung des Impfstoffes von Astra Zeneca entscheiden, der gekühlt sechs Monate haltbar ist. Seine Auslieferung wird für Anfang März erwartet. "Er ist für die Impfung in den Arztpraxen vorgesehen.
Die Impfung bettlägeriger oder geschwächter Patienten wird durch die Hausärzte vor Ort ebenso durchgeführt werden wie die aller anderen Patienten in den Praxen", erklärt der Mediziner. Sobald genügend Impfstoff vorhanden sei, könnten alle Personen, die das wollen, in kurzer Zeit geimpft werden. Schließlich hätten im Herbst bundesweit 20 Millionen Menschen binnen sechs Wochen eine Impfung gegen Influenza bekommen.
"Viele sind besorgt über die Ausbreitung der neuen Virusmutanten aus England und Südafrika", weiß der Arzt. "Wenn wir uns weiter an die Hygieneregeln halten – Maske, Abstand, Händewaschen, Lüften und Mundspülen – sowie unnötige Kontakte vermeiden, entziehen wir auch den Mutanten die Lebensgrundlage. Sie können sich dann nicht weiter ausbreiten, und wir können bald wieder zum normalen Leben zurückkehren."
Links zum Thema