Impfzentrum für den Kreis Paderborn ist startklar

Kreis Paderborn. Das Impfzentrum für den Kreis Paderborn ist eingerichtet, die Kassenärztliche Vereinigung bereitet derzeit die Terminvergabe vor. Jetzt fehlt nur noch der Impfstoff gegen das Coronavirus, der laut Gesundheitsminister Jens Spahn zwei bis vier Tage nach der erwarteten Zulassung am 21. Dezember in den deutschen Impfzentren eintreffen soll. "Großzügig geschnittene Räume, die Mindestabstand und alle erforderlichen Infektionsschutzvorgaben problemlos ermöglichen, und gleich zwölf getrennte Impfkabinen, die eine Verabreichung des Impfstoffs ohne Stau gewährleisten, sind ganz große Pluspunkte", heißt es in einer Pressemitteilung der Kreisverwaltung. Die Einrichtung bedeute "in diesen Tagen für viele Menschen so etwas wie Licht am Ende des Corona-Tunnels", wird Landrat Christoph Rüther zitiert, der das Impfzentrum jetzt gemeinsam mit dem Salzkottener Bürgermeister Ulrich Berger, Kreis-Krisenstabsleiter Michael Beninde und den Medizinern Gregor Haunerland, Vorsitzender der Ärztekammer Westfalen-Lippe im Verwaltungsbezirk Paderborn, und Gerhard Markus (Kassenärztliche Vereinigung, KV) genauer unter die Lupe nahm. Die beiden Ärzte haben die medizinische Leitung des Impfzentrums für die KV übernommen. &bdquo;Hier riskieren letztlich Menschen ihre Gesundheit, um andere zu schützen, das zeugt von menschlicher Größe", so Rüther. Deshalb müssten alle medizinischen Fachkräfte optimale Rahmenbedingungen vorfinden und sicher arbeiten können. Eine Abluftanlage, die dafür sorge, dass keine virenbelasteten Aerosole in den Räumen verblieben, genügend Kühlschränke für den Impfstoff, die Barrierefreiheit der Räume und genügend Parkplätze seien weitere Standortvorteile. Zunächst werden wohl rund 300 Impfdosen geliefert Im Kreis Paderborn gehen alle Beteiligten davon aus, dass der Impfstoff zu Beginn nur in begrenzter Menge zur Verfügung stehen wird. Deshalb müssten Prioritäten gesetzt werden. Zunächst erfolge die Verteilung der Impfdosen bundesweit analog zur Anzahl der über 80-Jährigen, erklärt der Arzt Ulrich Polenz, Leiter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe im Kreis Paderborn, auf NW-Nachfrage. Für ganz NRW seien 100.000 Dosen geplant, wovon 50.000 für die zweite Impfung zurückgehalten werden. Für den Kreis Paderborn rechnet der Mediziner aktuell mit anfangs 314 Impfdosen für die Erstimpfung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts empfiehlt die Impfung zunächst vorrangig für Bewohner von Senioren- und Altenpflegeheimen, die Pflegekräfte in den Einrichtungen sowie medizinisches Fachpersonal. Sobald die ersten Vakzine eintreffen, würden mobile Teams zum Einsatz kommen. Der Impfstoff werde vor Ort in den Einrichtungen aufbereitet und von Ärzten verabreicht. &bdquo;Deshalb können wir zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Impftermine vergeben", unterstreicht Haunerland. Sobald ausreichend Impfstoff zur Verfügung stehe, könnten in der Sälzerhalle täglich bis zu 1.000 Menschen geimpft werden. Am Eingang wird Fieber gemessen Alle Abläufe dort sind detailliert festgelegt, ohne Termin gibt es keine Impfung. Im Eingangsbereich soll ein Sicherheitsdienst überprüfen, ob der Impfwillige alle Voraussetzungen erfülle. Auch Fieber wird gemessen. In der Anmeldung werden Aufklärungs-Bögen und Laufzettel mit allen Stationen verteilt, im "Aufklärungsbereich" wird informiert. Für Gesprächsbedarf stehen separate Kabinen mit Ärzten bereit. &bdquo;Das ist uns ganz wichtig, die Menschen über den Gewinn der Impfung aufzuklären und genau zu erläutern, welche möglichen lokalen Nebenwirkungen auftreten können", betont Gerhard Markus. Geimpft (in den Oberarm) wird in separaten Kabinen, ein Apother bereitet den Impfstoff auf. Anschliend sollen Geimpfte 30 Minuten im Beobachtungsraum verbleiben. Sollten Impfreaktionen auftreten, seien sofort Ärzte zur Stelle. Beim Auschecken an einem der sechs Schalter wird dokumentiert und die Sicherung von Gebäude und Impfstoff übernehmen Polizei und Sicherheitsdienste, heißt es in der Mitteilung. Die Leiterin des Kreisgesundheitsamtes bittet mit Blick auf den Lockdown, Kontakte deutlich einzuschränken. &bdquo;Vermeiden Sie persönliche Kontakte so weit wie möglich. Beachten Sie die bekannten Corona-Regeln", so Constanze Kuhnert. "Das Virus macht keine Weihnachtspause".

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