Paderborn/Lichtenau. Trotz Corona haben die Museen und Besucherzentren des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) die Millionen-Marke übertroffen: Rund 1,02 Millionen Besucher kamen trotz zweier längerer coronabedingter Schließungsphasen in die LWL-Museen (2019: 1,94 Mio.). „Das ist ein tolles Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die Museen fast vier Monate geschlossen waren", sagte LWL-Kulturdezernentin Barbara Rüschoff-Parzinger.
Rund 37.500 Gäste zählte das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur in Dalheim. Auch im Vergleich zu den knapp 100.000 Besuchern des Vorjahres eine beachtliche Zahl, so Museumsdirektor Ingo Grabowsky. So war das LWL-Landesmuseum für Klosterkultur, Stiftung Kloster Dalheim im Jahr 2020 coronabedingt rund 15 Wochen geschlossen. Großveranstaltungen wie der Familientag „Et labora! Handwerk im Kloster", der Klostermarkt oder der „Winterzauber Dalheim" musste das Museum absagen und die Sonderausstellung „Verschwörungstheorien- früher und heute" vorzeitig beenden.
Was den Dalheimer Museumsdirektor besonders freut
Den Grund für den dennoch großen Publikumszuspruch sieht Grabowsky im Erfolg der Sonderausstellung zu den Verschwörungstheorien sowie in der guten Resonanz der Bilderwelt „Michelangelo – der andere Blick". Die ursprünglich für April geplante Schau zu den Malereien in der Sixtinischen Kapelle wurde Anfang Mai eröffnet und bereits einmal verlängert. Aufgrund der weiterhin großen Nachfrage und der coronabedingten Museumsschließung arbeitet das Haus aktuell an einer weiteren Verlängerung bis ins kommende Jahr hinein.
Besonders freut sich Grabowsky, dass es dem Museum gelungen ist, auch in Zeiten der Pandemie die traditionsreichste Dalheimer Veranstaltung zu realisieren: Im August ging die 23. Spielzeit der Reihe „Dalheimer Sommer" unter neuer Intendanz über die Bühne. Anders als ursprünglich geplant, fanden Theater und Konzerte komplett unter freiem Himmel statt. 99 Plätze konnten die Veranstalter je Aufführung im barocken Ehrenhof der Dalheimer Klosteranlage anbieten. Zu den 13 Aufführungen kamen insgesamt 1.287 Gäste.
Besondere Herausforderung in der Kaiserpfalz
Die Besucherzahlen im LWL-Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn sind in diesem Jahr deutlich zurückgegangen. Ausstellungsbau und Corona sorgten für eine lange Schließzeit von fast sieben Monaten. Vom 25. Juli bis zum 1. November besuchten knapp 7.000 Menschen (Vorjahr: 18.100) die Dauerausstellung und die Sonderausstellung „Leben am Toten Meer – Archäologie aus dem Heiligen Land". Der Aufbau einer Sonderausstellung mit internationalen Leihgaben ist schon unter normalen Umständen kein Spaziergang – unter Corona-Bedingungen aber war es eine besondere Herausforderung.
Übliche Großveranstaltungen wie die lange Museumsnacht oder sonst gern angenommene Formate wie der „archäologische Stadtrundgang" und das geplante Begleitprogramm zur Sonderausstellung mussten teilweise ganz ausfallen oder konnten nur mit begrenzter Teilnehmerzahl stattfinden. Die Zwangspause wird in der Kaiserpfalz nun für Umbauarbeiten genutzt.