Paderborn

Ratsuchende schätzen Sozialberatungsstelle in Paderborner Hochhaussiedlung

Die Einrichtung am Wilhelmsberg in Schloß Neuhaus gibt den Bewohnern in Corona-Zeiten Halt.

Lima S. (ganz vorne) freut sich besonders in dieser Zeit über Rat und Hilfe von Joanna Falk, Birgit Noll und Melanie Schwede (v. vorne) vom Team der Sozialberatung Am Wilhelmsberg in Schloß
Neuhaus. | © AWO

09.11.2020 | 09.11.2020, 17:00

Paderborn-Schloß Neuhaus. Die Sozialberatungsstelle von AWO und Diakonie am Wilhelmsberg in Schloß Neuhaus ist laut einer Pressemitteilung seit vielen Jahren eine wichtige Anlaufstelle. Doch in Corona-Zeiten hat sie für die Bewohner der Hochhaussiedlung noch mehr an Bedeutung gewonnen. Inzwischen können die Ratsuchenden hier statt nur telefonisch, auch wieder persönlich beraten werden.

„Wegen der Pandemie haben viele Bewohner unseres Einzugsgebietes ihre Arbeitsstellen verloren oder sind in Kurzarbeit", berichtet Einrichtungsleiterin Melanie Schwede. Daher sei seit April besonders die Hilfe bei Anträgen auf Sozialleistungen und Kinderzuschlag gefragt. „Auch bei der Suche nach einer neuen Perspektive oder einem neuen Arbeitsplatz unterstützt unser Team die Ratsuchenden."

Auch Lima S., die mit Ehemann und drei Kindern 2014 aus Bangladesch nach Deutschland kam, hat die Corona-Krise anfänglich mit Angst und Unsicherheit erlebt. Doch bei der Beratungsstelle fand sie Hilfe. „Da die Ämter für den Publikumsverkehr geschlossen waren und teilweise immer noch sind, ist die niedrigschwellige Hilfe unserer Beratungsstelle für Menschen wie Lima so wichtig, weil sie den Zugang und das Know-how für Online-Anträge nicht so ohne Weiteres haben", erklärt Schwede.

»Von Anfang an immer willkommen gefühlt«

Für Lima S. waren bereits die Anfänge in der fremden neuen Heimat nicht einfach. Seit sie 2017 mit ihrer Familie an den Wilhelmsberg gezogen ist, ist die Beratungsstelle für sie deshalb eine sichere Anlaufstelle bei allen Fragen rund um Behördenangelegenheiten, denn die Amtssprache in Formularen und Mitteilungen ist für sie nur schwer zu verstehen.

„Ich habe mich hier von Anfang an immer willkommen gefühlt", sagt sie. Neben der schnellen praktischen Hilfe finde sie hier auch immer ein offenes Ohr. „Wir kannten hier am Wilhelmsberg niemanden und ich bin froh, dass ich direkt nebenan immer zur AWO gehen kann." Neben dem Familienalltag mit mittlerweile vier Kindern bemüht sich Lima S. sehr darum, die deutsche Sprache zu lerne.

In dem seit September von der Beratungsstelle gemeinsam mit In Via wieder angebotenen Deutschkursus für Frauen, bereitet sie sich auf den folgenden Zertifikat-Sprachkursus vor. Beim wöchentlichen „Walk&Talk"-Angebot der AWO kann sie ihre deutschen Sprachkenntnisse ausprobieren und neue Bekanntschaften schließen.

Bewohner des Viertels helfen als Dolmetscher

Seit mehr als 30 Jahren bietet die Sozialberatungsstelle von Diakonie und AWO, Am Wilhelmsberg 18, niedrigschwellige Beratung und Unterstützung bei persönlichen Anliegen, Fragen zur Erlangung von Sozialleistungen sowie Fragen rund um Berufswahl und Arbeitsaufnahme.

Mittlerweile helfen einige Bewohner des Viertels als Dolmetscher, unterstützen sich gegenseitig bei Problemen oder engagieren sich bei Festen und Aktionen. Beratung und Terminvereinbarungen sind telefonisch von montags bis freitags zwischen 8.30 Uhr und 12.30 Uhr, montags, dienstags und donnerstags von 13.30 Uhr bis 16.30 Uhr sowie mittwochs von 13.30 Uhr bis 18 Uhr möglich.