Baby-Erstausstattung: Mehr als 2.000 Euro Zuschuss für Eltern im Kreis Herford

Kreis Herford. Kinderkleidung und Windeln, Babyschale, Schlafsack und das erste Spielzeug: Die Liste für die Erstausstattung eines Babys ist lang und die Kosten dafür hoch. Mehr als 2.000 Euro müssen Schwangere für die ersten Anschaffungen einplanen. Laut &bdquo;Statista“ lagen die Kosten im Jahr 2023 im Durchschnitt sogar bei 3.349,67 Euro. Viel Geld. Vor allem für Menschen, die kein hohes Einkommen zur Verfügung haben oder sich in Notlagen befinden. Hier setzt die Bundesstiftung &bdquo;Mutter und Kind - Schutz des ungeborenen Lebens“ an, die jährlich rund 130.000 schwangere Frauen unterstützt. Im Kreis Herford nehmen die Beratungsstellen für Schwangerschaft, Familie und Sexualität des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Herford gGmbH die Anträge für Hilfen aus der Stiftung an. Die Einkommensgrenzen sind angehoben worden, sodass deutlich mehr Frauen von den Hilfen profitieren können. 354 Schwangere im Kreis Herford hat das Diakonische Werk mit Stiftungsmitteln 2024 unterstützt. Im Durchschnitt haben die werdenden Mütter 684,18 Euro für die Baby-Erstaustattung bekommen. Der Mindestbeitrag für die Hilfeleistung liegt bei 260 Euro, hat Annette Hoßfeld im Jahresbericht festgehalten. Da das Einkommen der Familie zählt, variiert der Beitrag. Ein finanzieller Puffer fehle häufig Schwangere, die Sozialleistungen beziehen, bekommen im Schnitt einmalig etwa 400 Euro für die Erstausstattung des Kindes, im Asyl sind es rund 500 Euro &bdquo;und Frauen und Familien, die ein eigenes Einkommen beziehen, liegen bei rund 900 Euro“, sagt Ines Pohlmann. Die Diplom-Pädagogin sagt aber auch, dass in begründeten Notlagen die finanzielle Stütze deutlich über dem Durchschnitt liegen kann. &bdquo;Hinter den Anträgen liegen oftmals große finanzielle Notlagen“, ergänzt Sozialarbeiterin Ramona Stumpe. Etwa wenn es generelle finanzielle Probleme gebe oder ein Umzug ansteht. Die Lebenskosten sind für Bürgerinnen und Bürger in den vergangenen Monaten generell gestiegen. Die Inflation trifft jeden, es gibt Erhöhungen etwa bei der Energieversorgung und Lebensmittelpreisen. &bdquo;Die Schwangeren oder Familien, die zu uns kommen, stecken oft in existenziellen Krisen und haben keinen Puffer“, macht Diakonin Kerstin Stute deutlich. Fast 300.000 Euro wurden für Frauen im Kreis ausgeschüttet Die finanzielle Unterstützung könne zwar nicht für eine komplette Erstausstattung sorgen, aber den finanziellen Berg an Anschaffungen abfedern. &bdquo;Es ist ein Geschenk.“ 2024 hat die Diakonie im Kreis Herford Stiftungsmittel in Höhe von 296.700 Euro ausgeschüttet. Lesen Sie auch: &bdquo;Keine Frau macht sich einen Abbruch leicht“: Wo es im Kreis Herford Hilfe gibt Wer kann Mittel beantragen? Die Schwangere muss den Antrag beim Diakonischen Werk selbst stellen. Das sei wichtig, damit die Mitarbeiterinnen ein Gefühl für die Situation der werdenden Mutter und der Familie bekommen. Der Antrag ist oftmals ein erster Einstieg in das Beratungsnetzwerk, hier können die Frauen auch darüber hinaus Sorgen ansprechen. &bdquo;Wir begleiten die Frauen und ihre Familien in allen Fragen rund um die Schwangerschaft, helfen beim Beantragen des Elterngeldes, führen aber auch Lebens-, Baby- und Elternberatungen durch“, sagt Stute, die den Stiftungsantrag als Türöffner sieht. Wann muss der Antrag gestellt werden? Die Frauen müssen noch schwanger sein. Als erste Kontaktaufnahme zählt aber auch der Anruf aus dem Kreißsaal. &bdquo;Das ist schon zweimal passiert“, sagt Stute. Anschließend müsse die Frau in die Beratungsstelle kommen, da der persönliche Kontakt für den Antrag notwendig ist. Welche Unterlagen sind notwendig? Anträge werden nur angenommen, wenn folgende Unterlagen vorliegen: Mutterpass mit eingetragenem Entbindungstermin, Personalausweis oder Aufenthaltsstatus, Kontokarte, Einkommensunterlagen der Familie über die letzten drei Monate, gegebenenfalls aktueller Bürgergeld-Bescheid, Wohngeldbescheid, BaföG. Sollte die Frau wenig oder gar kein Deutsch sprechen, bitte eine Person zum Übersetzen mitbringen. Lesen Sie auch: Das sagen Beratungsstellen im Kreis Herford zum neuen Gesetz gegen Abtreibungsproteste Das sind die Einkommensgrenzen Die Grenze für das Familieneinkommen liegt bei 2.589 Euro netto pro Monat. Ist die Frau alleinerziehend, liegt die Einkommensgrenze bei 2.111 Euro. Bei besonderen Notlagen kann die Grenze höher gesetzt werden. Daher ist ein persönliches Beratungsgespräch unerlässlich. Die Mitarbeiterinnen bewerten die Anträge individuell. Das Geld bekommt die Frau auf ihr Konto eingezahlt. Netzwerk Die Beratungsstelle der Diakonie ist in Netzwerken wie den Frühen Hilfen der neun Kreiskommunen oder den Babylotsen, aktiv, damit das Angebot möglichst viele werdende Mütter erreicht. Ein positiver Effekt der Stiftungshilfen habe sich in den vergangenen Jahren gezeigt, da die Unterstützung das individuelle Beratungsangebot der Diakonie ergänzt. Die Bundesstiftung habe eine Türöffnerfunktion, die viele Frauen veranlasst, überhaupt eine Beratungsstelle aufzusuchen. Das Angebot der Schwangerschafts- und Familienberatung ist kostenfrei. Stiftung seit 40 Jahren 1984 ist das Gesetz zur Errichtung der Stiftung in Kraft getreten. Mit den Hilfen sollen werdende Mütter unterstützt werden, um ihnen die Fortsetzung der Schwangerschaft zu erleichtern. &bdquo;Keine Frau soll einen Abbruch aus finanziellen Gründen durchführen lassen müssen“, erläutert Stute die Hintergründe der Stiftung, die jährlich 92 Millionen Euro als ergänzende Hilfe zur Verfügung stellt. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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