Kreis Paderborn

Vor allem Jugendliche missachten im Kreis Paderborn das Kontaktverbot

Gegen mehrere Dutzend Personen leitete die Polizei Bußgeldverfahren ein. Der Landrat wendet sich in einer Videobotschaft an die Menschen.

Die Polizei kontrolliert auch über Ostern. | © Polizei Paderborn

09.04.2020 | 09.04.2020, 17:00

Kreis Paderborn. 70 Mal rückte die Polizei von Montag bis Mittwoch für Einsätze mit Bezug zur Corona-Krise aus. Das teilte die Kreispolizeibehörde mit. Nach wie vor stünden die häufigsten Einsatzanlässe im Zusammenhang mit dem Kontaktverbot. In rund der Hälfte der Sachverhalte hätten sich die gemeldeten Gruppen bereits aufgelöst oder es lägen keine Verstöße vor, so die Polizei.

Gegen 66 Personen, die sich nicht an das Kontaktverbot hielten, leitete sie Bußgeldverfahren ein. In sieben Fällen wurden Strafanzeigen erstattet. "Vermehrt stoppen Polizeistreifen Fahrzeuge, die ohne zwingende Gründe oder Ausnahmeregelungen mit mehr als zwei Personen besetzt sind", heißt es in der Mitteilung. Zehn Bußgeldverfahren wurden deswegen eingeleitet.

Verbotene Waffen und Drogen entdeckt

Auffällig sei zudem, "dass es sich bei den Beteiligten der verbotenen Zusammenkünfte um Jugendliche oder Heranwachsende handelt", so die Kreispolizeibehörde. In einem Fall tauchte ein aus einem Heim vermisster Jugendlicher auf. Bei anderen Kontrollen seien verbotene Waffen und Drogen entdeckt worden. Nur vereinzelt hätten Personen Feuer gemacht oder in öffentlichen Anlagen gegrillt.

"Es sind glücklicherweise nur wenige, die sich nicht an die Regeln halten, gegen die wir aber rigoros einschreiten", sagte Manfred Müller, Landrat und Leiter der Kreispolizeibehörde. In einer Videobotschaft wandte er sich am Gründonnerstag an die Menschen im Kreis Paderborn. Er appellierte: "Halten Sie Abstand, überall. Beschränken Sie Ihre Kontakte auch zu Ostern auf die engste Familie."

Weg zur Normalität nur schrittweise

Auch sollten Besuche unter Bekannten vermieden werden. "Wir werden wohl noch ein ganzes Jahr mit dieser Epidemie zu kämpfen haben, bis Medikamente und bis ein Impfstoff gefunden worden sind", meinte Müller. Der Weg zurück zu mehr Normalität sei nur schrittweise möglich. "Erste Schritte sind nur dann zu verantworten, wenn wir gerade jetzt noch alle weiter durchhalten", so der Landrat.