Paderborn

Weiterhin große Nachfrage nach Bauplätzen in Paderborn

Stadt verzeichnet über 500 Bewerbungen für die Bauplätze in Innenstadtnähe. Das Quartier kann mit Wärme aus Biomethan punkten

Baufortschritt: Im neuen Wohnquartier wird eifrig gebaut. | © Hans-Hermann Igges

31.08.2019 | 01.09.2019, 14:30

Paderborn. Über 500 Bewerbungen sind eingegangen, jetzt sind keine mehr möglich. Das gilt jedenfalls für das Baugebiet  Springbach Höfe das am Freitag anlässlich der Inebtriebnahme der zentralen Wärmeversorgung einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Resonanz für das neue Wohngebiet östlich vom Stadtzentrum sei durchaus groß gewesen, so Martina Wessels, Mitarbeiterin des Liegenschaftsamtes der Stadt Paderborn. "Wenn auch nicht unbedingt größer als bei anderen Baugebieten. Jeder Bauplatz in Innenstadtnähe ist grundsätzlich beliebt."

111 Grundstücke sollen an Privatpersonen veräußert werden. Für die Frage, wer einen der begehrten Bauplätze bekommt, gelten bestimmte Vergaberichtlinien: Paare ohne Kinder, Familien mit einem, zweien und drei oder mehr Kindern, außerdem Menschen, die behindertengerecht bauen wollen, wurden in Gruppen unterteilt. Die Grundstücke werden sodann mit Blick auf eine gleichmäßige Verteilung vergeben.

Es gibt eine allgemeine Warteliste

"Wir wollten bezahlbaren Wohnraum für junge Familien, Alleinstehende und Menschen in allen Formen des Zusammenlebens schaffen", erklärte Bürgermeister Dreier beim Bauherrentag am Freitag. 46 Verträge wurden bereits unterzeichnet. "Mit den restlichen führen wir Gespräche", so Wessels. Gelten sollen diese Richtlinien jedoch nur für einen Teil der für Privatpersonen gedachten Grundstücke. Für die übrigen geht die Stadt ungewöhnliche Wege: Einige der freistehenden Ein- und Zweifamilienhäuser werden verlost - und zwar notariell begleitet. "Teilnehmen werden diejenigen, die nicht schon aufgrund der Vergaberichtlinien ein Grundstück erwerben konnten", erklärt Wessels und stellt klar, dass es bei Interesse aber durchaus Sinn machen könnte, sich auf die allgemeine Warteliste setzen zu lassen, die für das gesamte Stadtgebiet gelte. "Wir melden uns auf jeden Fall, wenn etwas frei wird."

Interesse am neuen Bauland konnten aber nicht nur private Eigenheimbauer bekunden. Auch Investoren, die Mehrfamilienhäuser errichten wollen, konnten sich bewerben und auch hier wurde nach Angaben der Stadt Wert auf Vielfältigkeit gelegt: Mietwohnung, Eigentumswohnungen, geförderter und nicht geförderter Wohnungsraum waren die Kategorien, nach denen unterschieden und in Gruppen unterteilt wurde. Acht Verträge wurden bereits unterschrieben.

Wärme entsteht aus Biomethan

Ökologisch: Zwei Blockheizkraftwerke können die Häuser in den Springbach Höfen mit Wärme versorgen. - © Eva Mikolajczak
Ökologisch: Zwei Blockheizkraftwerke können die Häuser in den Springbach Höfen mit Wärme versorgen. | © Eva Mikolajczak

Ebenfalls bereits begonnen hat der Betrieb der Energiezentrale, die für die Wärmeversorgung sorgen soll. Ein Blockheizkraftwerk in der Nähe des Wohngebietes soll die Gebäude mit Wärme versorgen. Erzeugt wird die aus Biomethan. "Die Anlage erzeugt Wärme für 600 Wohneinheiten", erklärt Carsten Strätling von Energieservice Westfalen Weser. Nicht nur die Gebäude der Stringbachhöfe, auch die im Bereich des angrenzenden Sportplatzes könnten so versorgt werden. Erforderlich dafür sei eine Wärmeübergabestation, für deren Anschaffung Möglichkeiten der Förderung bestünden. "Dafür braucht niemand zuhause einen Kamin", meint Strätling.

Bürgermeister Michael Dreier sieht in der ökologischen Wärmeversorgung von Wohnraum einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Das gelte insbesondere, weil ein erheblicher Teil des Energieverbrauchs aus Erzeugung von warmem Wasser und Heizkosten resultiere. "Bezahlbares und energieeffizientes Bauen ist ein zentrales Thema", so Dreier.