Salzkotten. Mit dem Abschluss der ersten Erschließungsarbeiten im Baugebiet „Osterfeld“ ist in Salzkotten ein - wie die Stadt mitteilt - zukunftsweisendes Projekt auf den Weg gebracht worden: Erstmals entsteht im Stadtgebiet ein Baugebiet, das sich bilanziell energetisch selbst versorgen kann.
Nach 13 Monaten Bauzeit zogen die Verantwortlichen bei der offiziellen Abnahme des ersten Bauabschnitts ein durchweg positives Fazit. „Mit dem Baugebiet Osterfeld schaffen wir nicht nur dringend benötigten Wohnraum, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung unserer Klimaziele“, betont Bürgermeister Ulrich Berger. „Salzkotten übernimmt hier Verantwortung und gestaltet aktiv den Wandel hin zu einer klimafreundlicheren Zukunft.“
Die Voraussetzungen für das innovative Vorhaben seien bereits im Vorfeld sorgfältig geprüft worden, heißt es in der Mitteilung. Ab Herbst 2021 fanden ein Bodengutachten durch das Büro Kleegräfe aus Lippstadt sowie eine archäologische Begleitung durch das Dortmunder Büro Eggenstein statt. Nachdem es im Herbst 2023 grünes Licht für die Erschließung gab, erfolgte am 2. April 2024 der symbolische erste Spatenstich.
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800 Bewerbungen für 168 Bauplätze liegen vor
Auf einer Fläche von etwa elf Hektar sollen im gesamten Baugebiet insgesamt 168 Bauplätze für Einzel- und Doppelhäuser, Doppelhaushälften und Mehrfamilienhäuser entstehen. Die Grundstücke werden in mehreren Vergabeabschnitten in den nächsten Jahren vergeben.
Die Nachfrage nach den Bauplätzen sei unverändert groß: „Mit Beginn der Vermarktung lagen uns über 800 Bewerbungen vor. Die ersten 33 Bauplätze sind bereits zugeteilt worden, aktuell vermarkten wir die restlichen neun Bauplätze des ersten Vergabeabschnitts. Die zweite Bauplatzvergaberunde wird dann 2026 durchgeführt“, berichten Christian Hübner und Wirtschaftsförderer Peter Finke aus dem städtischen Flächenmanagement.
Das Besondere am Baugebiet „Osterfeld“: Es sei von Anfang an auf eine energetisch nachhaltige Konzeption gesetzt worden. „Das gesamte Gebiet wurde bilanziell treibhausgasneutral geplant. Das heißt, die vor Ort erzeugte Energie reicht aus, um den Strom- und Wärmebedarf der künftigen Bewohnerinnen und Bewohner zu decken“, erläutert Martin Westermeier, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung.
Entwässerung läuft auch auf dem natürlichen Weg
Möglich werde dies durch eine Kombination aus Energiestandards, der Pflicht zur Nutzung erneuerbarer Energien – etwa durch Photovoltaikanlagen – sowie Vorgaben zur Dachgestaltung, etwa Gründächer. Auch bei der Entwässerung des Baugebietes wurde ein innovativer Weg gewählt. Der Bümers Graben wurde, anstelle eines technischen Bauwerks, ökologisch umgestaltet. Natürliche Gewässerläufe mäandrieren um Rückhalteräume, Baumstämme und Felsbrocken bieten natürliche Lebensräume für Fauna und Flora und sorgen für eine natürliche Rückhaltung und Reinigung des Wassers.
Gleichzeitig soll dieser Bereich der Naherholung dienen und den vor mehr als zwei Jahrzehnten begonnenen Weg der Grünachsen fortsetzen. Neben attraktiven Aufenthaltsbereichen, Spielplätzen und Naherholungsmöglichkeiten hätten diese Grünzüge auch die Funktion einer die verschiedenen Baugebiete verbindenden Kühl- und Klimaachse.
Das Auftragsvolumen für die Erschließung des ersten Bauabschnitts betrug rund 1,5 Millionen Euro – davon rund 973.000 Euro seitens der Stadtwerke und 525.000 Euro seitens der Stadt. Mit der Durchführung der Arbeiten war die Firma Bölte Straßen- und Tiefbau GmbH aus Bad Wünnenberg-Leiberg betraut.
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