Das sind die Bewerber um das Bürgermeisteramt in Borchen

Borchen. Am 14. September wird gewählt. In Borchen treten bei der Kommunalwahl 2025 neben dem amtierenden Bürgermeister Uwe Gockel, mit Lea Berndt (SPD) und Katrin Klugmann (FWB) zwei Kandidatinnen für den Chefsessel im Rathaus an. Uwe Gockel (parteilos) Der 54-Jährige strebt die Wiederwahl in seiner Heimatgemeinde an. Was wollen Sie konkret unternehmen, damit der kommunale Haushalt gestärkt und wichtige Aufgaben weiter bezahlt werden können? Die Gewerbesteuer ist die wichtigste Einnahmequelle und hat im Jahr 2025 mit über 10 Millionen Euro einen Höchstwert erreicht. Durch den zukunftsweisenden Flächenerwerb der letzten 5 Jahre kann der Gewerbe- und Industriestandort Borchen um ca. 60 Hektar erweitert werden; aktuell umfasst das Gebiet rund 40 Hektar. Zusätzlich erhöht die Beteiligung an Erträgen aus regenerativer Energie die Ertragslage. Zudem wird die Gründung eines Marketing-Vereins angestrebt, der kulturelle Veranstaltungen abwickelt, Spenden und Sponsoring koordiniert. Ein weiteres Feld ist das Fördermittelmanagement, um Fördermittel effizient zu akquirieren und einzusetzen. Mehr zur Wahl: Landrat, Kreistag, Bürgermeister und Räte: Alles zur Wahl im Kreis Paderborn im Liveticker Wie möchten Sie bezahlbaren Wohnraum fördern – insbesondere für Familien und einkommensschwächere Gruppen? Gemeindliche Baugrundstücke sollen zu günstigen Konditionen in allen Ortsteilen angeboten werden. Pro Baugebiet soll der Rat festlegen, wie viele Grundstücke im sozialen Wohnungsbau vergeben werden. Zudem werden Projekte im geförderten Wohnungsbau unterstützt. Weiterhin setze ich mich für integrative, genossenschaftliche Wohnprojekte ein, die Gemeinschaft fördern und beispielsweise alleinstehende Frauen, Zugewanderte und junge Familien einschließen. Welche Prioritäten setzen Sie beim Ausbau von Schulen, Kita, OGS-Plätzen sowie inklusiver Bildung? Im Bereich der Schulen gibt die abgestimmte Schulentwicklungsplanung 2022–2028 den konzeptionellen Rahmen vor. Die beschriebenen Maßnahmen setze ich um. Den Betreuungsbedarf an Kitaplätzen und inklusiver Bildung decken wir vollumfänglich. Derzeit gibt es weder an Schulen, OGS noch Kitas Wartelisten. Die OGS-Betreuung an allen Standorten haben wir zu Beginn des Schuljahres 2025/26 an einen erfahrenen Bildungsträger übertragen. Welche Rolle spielt die Verbesserung des ÖPNV? Planen Sie Maßnahmen zum Ausbau von Radwegen? Der ÖPNV ist essenziell für Klimaschutz, Mobilität und Teilhabe; verantwortlich ist der NPH. Verbesserungsvorschläge umfassen On-Demand-Verkehre Dörenhagen–Borchen, verbesserte Wochenend-Taktung, Direktverkehre zum Uni-Gewerbegebiet sowie Prüfung einer Verbindung nach Salzkotten/Wewer. Der Alltagsradverkehr soll durch den Ausbau der Radvorrangroute Borchen–Paderborn und des regionalen Radverkehrsnetzes eine leistungsfähige Infrastruktur erhalten. Für den Freizeitverkehr prüfen wir eine direkte Verbindung Altenau–Almeradweg. Was wollen Sie tun, damit Ihre Gemeinde umwelt- und klimafreundlicher wird? Ich setze die Maßnahmen des Klimaschutzkonzepts um, inklusive der Bürgerförderung &bdquo;Handeln für den Klimaschutz“. Die treibhausgasneutrale Wärmeversorgung ist von besonderer Bedeutung; aktuell läuft das Ausschreibungsverfahren für zwei Wärmenetze. Wie wollen Sie Ehrenamt und gesellschaftliches Miteinander stärken? Das Ehrenamt ist unser Rückgrat. Mir sind eine gute infrastrukturelle Unterstützung, Begleitung sowie finanzielle Förderung bspw. über die Sport-, Kultur- und Jugendförderung, die Bürgerstiftung Zukunft Borchen, den Heimatpreis, die Leader-Förderung sowie Wertschätzung und Anerkennungen wichtig. Aktive, ehrenamtliche Tätigkeit in der Feuerwehr wird bei der Vergabe von Bauplätzen berücksichtigt. Mehr zum Thema: Borchens Bürgermeister lobt das Ehrenamt Das neue interkommunale Gewerbegebiet ist beschlossen. Wie planen Sie die wirtschaftliche Entwicklung? Das interkommunale Industriegebiet wird kooperativ mit der Stadt Paderborn realisiert, umfasst zunächst 36 Hektar und soll mithilfe Fördermitteln geflächig ausgeglichen werden. Erste Ansiedlungen sind für 2027 vorgesehen. Parallel wird das lokale Industrie- und Gewerbegebiet östlich der L 756 entwickelt. Katrin ?Klugmann (FWB) Die Diplom-Finanzwirtin vertritt die Freie Wählergemeinschaft Borchen. Was wollen Sie konkret unternehmen, damit der kommunale Haushalt gestärkt und wichtige Aufgaben weiterbezahlt werden können? Der Haushalt ist die Grundlage jeder Entscheidung. Damit Borchen handlungsfähig bleibt, müssen Aufgaben, die von Bund und Land übertragen werden, auch dort mitfinanziert werden. (. . .) Förderprogramme müssen gezielt genutzt, Investitionen klar priorisiert und laufende Kosten im Blick behalten werden. Wichtig ist auch eine moderne Verwaltung: effizient, bürgernah und dialogorientiert – hier sollen die Kompetenzen und Vorschläge der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärker einbezogen werden. Hintergrund zum Haushalt: In Borchen herrscht Einigkeit bei den Finanzen für 2025 Wie möchten Sie bezahlbaren Wohnraum fördern, insbesondere für Familien und einkommensschwächere Gruppen? Borchen braucht mehr bezahlbaren Wohnraum (...). Dafür sollen neue Baugebiete geschaffen und kommunale Flächen gezielt für Wohnungsbau genutzt werden. Bebauungspläne müssen schneller angepasst werden. Durch Kooperation, unter anderem mit privaten Investoren, kann neuer Wohnraum entstehen (...). Welche Prioritäten setzen Sie beim Ausbau von Schulen, Kita-, OGS-Plätzen sowie inklusiver Bildung? Schulen und Turnhallen müssen modernisiert und saniert werden – hier ist lange zu wenig passiert. Investitionen dürfen nicht länger aufgeschoben werden. Diese Unterstützung will ich auch von Land und Bund konsequent einfordern. Neben der baulichen Sanierung brauchen wir ein digitales Konzept. Besonders wichtig ist eine verlässliche Betreuung in Kita und OGS, damit Eltern Familie und Beruf gut vereinbaren können. Inklusion soll im Alltag gelingen, damit jedes Kind die Förderung erhält, die es braucht. Mehr zum Thema: Kinder eröffnen Neubauprojekt von OGS und Kita in Borchener Ortsteil Welche Rolle spielt die Verbesserung des ÖPNV? Planen Sie Maßnahmen zum Ausbau von Radwegen? Eine kostenlose Fahrkarte für alle Schülerinnen und Schüler gewährleistet Mobilität und entlastet Familien. Der ÖPNV muss finanzierbar bleiben – deshalb braucht es eine Abwägung zwischen Angebot und Kosten. Ziel ist ein verlässlicher, gut getakteter Busverkehr, der die Ortsteile untereinander, Borchen eng mit Paderborn und den Nachbarkommunen verbindet. Ebenso wichtig sind durchgehende Radwege – hier bedarf es den Dialog mit den Nachbarkommunen und dem Kreis – sowie sichere Abstellmöglichkeiten. (...) Was wollen Sie tun, damit Ihre Gemeinde umwelt- und klimafreundlicher wird? Klimaschutz beginnt vor Ort. Dazu gehören energieeffiziente Sanierungen kommunaler Gebäude, Photovoltaik auf öffentlichen Dächern und eine nachhaltige Grünflächenpflege. Hecken und Blühstreifen entlang von Feldwegen fördern die Artenvielfalt. Wichtig ist, neue Flächenversiegelung zu vermeiden und bestehende Flächen, wo möglich, zu entsiegeln. Regenwassermanagement muss stärker berücksichtigt werden, um Starkregenereignissen vorzubeugen. Bei Neubauten sollen ökologische Standards konsequent umgesetzt werden. Wie wollen Sie Ehrenamt und gesellschaftliches Miteinander in Ihrer Gemeinde stärken? Borchen lebt vom Ehrenamt. Ohne die Arbeit in Vereinen, Kirchen, Feuerwehren, Musik- und Kulturgruppen wäre unser Ort nicht so vielfältig. Diese Arbeit will ich stärken – durch Wertschätzung, verlässliche Förderung, den Abbau bürokratischer Hürden und unkomplizierte Unterstützung. (...) Das neue interkommunale Gewerbegebiet ist beschlossen. Wie planen Sie, die wirtschaftliche Entwicklung? Das neue Gewerbegebiet eröffnet Chancen. Ziel ist es, nicht nur große Unternehmen anzusiedeln, sondern auch kleinen und mittelständischen Betrieben sowie Gründungen Raum zu geben. Ebenso wichtig ist die Stärkung bestehender Unternehmen in Borchen. Entscheidend ist ein konsequenter Austausch mit Rat und Verwaltung, damit Unternehmen Planungssicherheit haben und wir gemeinsam die richtigen Weichen stellen. (...) Lea ?Berndt (SPD) Die 28-jährige Ettelnerin möchte als SPD-Kandidatin für neuen Schwung in Borchen sorgen. Was wollen Sie konkret unternehmen, damit der kommunale Haushalt gestärkt und wichtige Aufgaben weiter bezahlt werden können? Ein solider Haushalt ist die Grundlage für die Gemeinde. Mir ist wichtig, Ausgaben zu priorisieren: Das, was den Menschen in Borchen direkt zugutekommt, hat Vorrang. Fördermittel von Land, Bund und EU müssen konsequenter genutzt werden. Um jeden Euro bestmöglich einzusetzen, müssen Projekte effizient geplant und umgesetzt werden. Transparenz ist dabei wichtig (...). Wie möchten Sie bezahlbaren Wohnraum fördern – insbesondere für Familien und einkommensschwächere Gruppen? Viele Familien und junge Menschen suchen bezahlbaren Wohnraum in Borchen und finden ihn kaum. Es braucht feste Quoten für bezahlbaren Wohnraum in Baugebieten. Gleichzeitig sollten wir vorhandene Flächen besser nutzen: leerstehende Häuser sanieren, Baulücken schließen oder bestehende Gebäude erweitern. Auch Seniorinnen und Senioren fehlt in den Ortsteilen die Möglichkeit, sich zu verkleinern und im vertrauten Umfeld zu bleiben. Barrierearme Wohnungen und kleine Wohneinheiten schaffen zusätzlichen Wohnraum, ohne wertvolle Naturflächen zu verbrauchen. Lesen Sie auch: Geplante Sozialwohnungen in Borchen: Angst vorm &bdquo;Klotz“ in der Nachbarschaft Welche Prioritäten setzen Sie beim Ausbau von Schulen, Kita-, OGS-Plätzen sowie inklusiver Bildung? In Borchen gibt es ausreichend Kita-Plätze, das ist eine große Stärke, die wir erhalten müssen. Mein Fokus liegt auf der Qualität: gute Arbeitsbedingungen für Erzieherinnen und Erzieher, kleinere Gruppen und Zeit für jedes Kind. Auch die Offene Ganztagsbetreuung muss verlässlich und familienfreundlich organisiert sein, gerade mit Blick auf den ab 2026 geltenden Rechtsanspruch. Welche Rolle spielt die Verbesserung des ÖPNV? Planen Sie Maßnahmen zum Ausbau von Radwegen? Mobilität muss für alle verlässlich und bezahlbar sein, egal ob im Zentrum oder in den Ortsteilen. Der aktuelle Busverkehr lohnt sich oft nicht und benachteiligt Orte. Ich setze mich deshalb für einen On-Demand-Verkehr ein: flexible Kleinbusse, um alle anzubinden. Zudem müssen Rad- und Fußwege ausgebaut werden (...). Was wollen Sie tun, damit Ihre Gemeinde umwelt- und klimafreundlicher wird? Borchen soll lebenswert bleiben. Dazu gehört auch ein ausgewogener Umgang mit erneuerbaren Energien: Windkraftanlagen nur auf den im Regionalplan vorgesehenen Flächen, keine zusätzliche Positivplanungen und Abstände zu Wohngebieten wahren. Gerade Dörenhagen und Etteln sind stark betroffen. Hier müssen die Interessen der Bürgerinnen und Bürger gewahrt bleiben. Darüber hinaus möchte ich die Gemeinde ökologisch weiterentwickeln: weniger versiegelte Flächen, insektenfreundliche Grünanlagen und ein Regenwassermanagement. Wie wollen Sie das Ehrenamt und das gesellschaftliche Miteinander in Ihrer Gemeinde stärken? Borchen lebt vom Ehrenamt. Dieses Engagement möchte ich stärken und sichtbar würdigen. Dazu plane ich eine Ehrenamtskarte mit Vergünstigungen. Orte der Begegnung sollen gezielt ausgebaut und mit Leben gefüllt werden, damit sie für Jung und Alt noch attraktiver werden. (...) Das neue interkommunale Gewerbegebiet ist beschlossen. Wie planen Sie, die wirtschaftliche Entwicklung? Mit dem interkommunalen Gewerbegebiet haben wir die Chance, neue Arbeitsplätze zu schaffen. Dabei ist mir wichtig, dass wir Unternehmen ansiedeln, die nachhaltig wirtschaften und gut zu Borchen passen. Gleichzeitig möchte ich die lokale Wirtschaft stärken, vom Handwerk über Gastronomie bis zum Einzelhandel. Ein zentraler Baustein ist ein Ausbildungscampus, um junge Menschen direkt vor Ort auszubilden und langfristig für die Betriebe in Borchen zu gewinnen. Digitalisierung, schnelle Genehmigungen und gute Verkehrsanbindungen sorgen dafür, dass Borchen ein attraktiver Standort bleibt. Mehr zum Thema: Neues Gewerbe- und Industriegebiet: Paderborn und Borchen unterzeichnen Vertrag

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