Paderborn

Müllsünder und Wildpinkler: Paderborn will für mehr Ordnung sorgen

Ordnungshüter achten verstärkt auf Fehlverhalten bei Passanten

So sieht sie aus: Udo Olschewski, Leiter des Paderborner Ordnungsamtes, zeigt die Gelbe Karte. | © Hans-Hermann Igges

16.08.2019 | 16.08.2019, 07:00

Paderborn. Der Kaugummi schmeckt nicht mehr und die nächste Mülltonne ist zu weit entfernt: Wer Müll achtlos auf den Boden wirft, wird von jetzt an strenger mit den Konsequenzen konfrontiert. Das Ordnungsamt der Stadt hat die neue Kampagne "Gelbe Karte - denn unsere Stadt soll sauber bleiben" ins Leben gerufen, um die Paderborner für die Themen Sauberkeit und Ordnung zu sensibilisieren.

"Unser Ziel ist es, den Bewohnern ins Bewusstsein zu bringen, wie sie sich ihrer Umwelt gegenüber verhalten", erklärt Udo Olschewski, Leiter des Ordnungsamtes die Hintergründe der Aktion. Seiner Erfahrung nach wissen vor allem junge Leute oft nicht, dass man gewisse Dinge nicht tut. Die Gelbe Karte soll dies nun ändern und Betroffene auf ihr Fehlverhalten hinweisen.

Demnächst werden die Mitarbeiter der Boss-Wache - hier arbeiten Polizei und Ordnungsamt zusammen - bei ihren Streifengängen in der Innenstadt verstärkt auf Menschen achten, die sich falsch verhalten. Wer Müll rücksichtslos wegwirft oder zurück lässt, kann bereits mit einer Strafe von 40 Euro rechnen. Doch der Fokus der Kontrollen liegt nicht nur auf Verschmutzungen. Übernachten oder Feuermachen in öffentlichen Anlagen kann zum Beispiel zu einer Geldbuße von 35 Euro führen. Wie hoch die Strafe für einzelne Missetaten ist, steht in den Gelben Karten aufgelistet.

Erst die Warnung, dann das Knöllchen

"Sobald uns Personen auffallen, die sich durch Unachtsamkeit ordnungswidrig verhalten, werden wir die Gelbe Karte als Warnung zeigen", erläutert Olschewski. Es werde dann situationsbedingt entschieden, ob ein Verwarngeld ausgesprochen, oder zunächst erst mal davon abgesehen wird. Komme es allerdings zum mehrmaligen Verstoß, werde gegenüber den Verursachern ein entsprechendes Bußgeld erhoben.

Alltägliche Beobachtungen zeigen, dass Einwohner sich in der Nähe von Beamten automatisch korrekt verhalten. "Aber warum muss das anders sein, sobald kein Bediensteter in Sicht ist?", fragt sich der Leiter vom Ordnungsamt. Wenn er schließlich die Verantwortlichen nach ihren Beweggründen fragt, höre er oft ganz kuriose Ausreden. Das Bewusstsein scheine bei vielen einfach nicht da zu sein. "Aus diesem Grund passieren oft diverse Widrigkeiten, die eigentlich nicht unbedingt sein müssen", folgert Olschewski. Mit den Gelben Karten (Auflage zunächst 4.000 Stück) soll dem entgegengewirkt werden. "Wir müssen alle Verantwortung übernehmen und bewusst auf unsere Umwelt achten, um gemeinsam zu mehr Sauberkeit in unserer Stadt beizutragen", appelliert Olschewski.