Büren

Streit im Bürener Stadtrat um Neubau von Chefs Culinar

Ahdens Ortsvorsteher Rainer Fischer äußert deutliche Kritik am Vorhaben. Bürgermeister Burkhard Schwuchow kontert die Vorwürfe

Auf dem Weg: Ein Lkw von Chefs Culinar unterwegs nahe Büren. | © Jens Reddeker

12.10.2019 | 12.10.2019, 16:45

Büren. Im Bürener Stadtrat hat Ahdens Ortsvorsteher Rainer Fischer (SPD) heftige Kritik an der Verwaltung im Fall der Ansiedlung des Unternehmens Chefs Culinar geübt. Er moniert, dass durch den Bau der rund 300 mal 200 Meter großen Niederlassung des Lebensmittel-Logistikers eine weiter nachhaltige bauliche Entwicklung des Ortes erheblich eingeschränkt werde. Dem Dorf, dessen Bewohner durch Autobahn, Flughafen und Biogasanlage sowieso schon erheblich belastet seien, werde durch das Großprojekt eine weitere schwere Belastung zugefügt. Auch seien in einem Gutachten zum Thema Natur- und Artenschutz wichtige Aspekte nicht berücksichtigt worden. Nachweislich sei beispielsweise um Ahden die Vogelart Wachtelkönig vorhanden.

Alternativstandort war nicht möglich

Zudem erinnert Fischer daran, dass laut Landesentwicklungsplan nur die Ansiedlung eines Betriebes möglich sei, der eine Affinität, das heißt eine gewerbliche Beziehung, zum Flughafen habe. Auch sei nicht nachvollziehbar, warum nicht das von Paderborn kommende, am Flughafen angrenzende Gebiet an der K37 als Alternativstandort geprüft worden sei. Das sei, so Fischer, der ideale Standort.

Bürgermeister Burkhard Schwuchow (CDU) bezog Stellung zu den Vorwürfen. Es sei keineswegs so, dass in Ahden durch die Ansiedlung des Unternehmens eine bauliche Entwicklung blockiert werde. Auch in Zukunft würden weiterhin Grundflächen zur Verfügung stehen. MIt Blick auf die Untersuchungen über Natur- und Artenschutz gehe er davon aus, dass die Fachberater nach bestem Wissen und Gewissen ihre Ergebnisse erarbeitet hätten. Bezogen auf dem Vorwurf der Nichtberücksichtigung des Alternativstandorts am Flughafen sagte Schwuchow, dass eine dortige Ansiedlung nach dem geltenden Flughafenregelplan nicht möglich sei.

Bauhöhe wird reduziert

Ein Änderungsverfahren könne sich über Jahre hinziehen. Zum Thema Baugröße des Projekts Chefs Culinar teilt der Bürgermeister mit, dass die Bauhöhe von 22 auf 18 Meter reduziert worden sei. Lediglich ein kleiner Teil soll demnach 22 Meter hoch werden. Zudem unterstreicht Schwuchow, dass jeder weiterhin die Möglichkeit habe, seine Bedenken in die laufenden Bauleitplanungen mit einzubringen.

Bei vier Nein-Stimmen und einer Enthaltung, stimmte der Rat der Änderung des Flächennutzungsplan mit Aufstellung des Bebauungsplans „Flughafen Süd" zu.