Bad Lippspringe. Die Einrichtung eines Klimabeirats in Bad Lippspringe verzögert sich weiter. Grüne und Linke wurden im Bauausschuss aufgefordert, ihren Antrag nachzubessern. „Wir brauchen zunächst Klarheit, wie und mit welcher Aufgabenstellung sich dieses Gremium zusammensetzen soll", monierte der stellvertretende Vorsitzende Walter Strop (CDU).
Dabei hatte Norika Creuzmann (Die Grünen) mit viel Überzeugung für den Antrag geworben und dabei an die gravierenden Folgen des von Menschen verursachten Klimawandels erinnert. „Bad Lippspringe als heilklimatischer Kurort der Premium Class sollte vor diesem Hintergrund eine Vorbildfunktion haben", gab sich Creuzmann überzeugt. Bis heute sei das aber leider nicht immer der Fall. So gebe es zwar einen Klimaschutzbericht für die Kur- und Badestadt, doch der sei bislang nicht veröffentlicht worden.
Der von Grünen und Linkspartei geforderte Klimabeirat soll konkrete Maßnahmen entwickeln, wie vor Ort CO2 effektiv eingespart werden kann. Creuzmann setzt in diesem Zusammenhang auf eine breite Unterstützung durch die Bevölkerung.
"Mehr Gewicht als ein Arbeitskreis"
Der Antrag sei in Teilen sehr vage formuliert, bemängelte Strop. „Sollte der Klimabeirat den selben Rang haben wie der Seniorenbeirat, der an den Rats- und Ausschusssitzungen beratend teilnimmt?", wollte er von Creuzmann konkret wissen. „Er sollte auf jeden Fall mehr Gewicht haben als ein Arbeitskreis", betonte die Ratsfrau der Grünen.
Meinolf Linnenbrink (CDU) begrüßte ausdrücklich die Einrichtung eines Klimabeirats, „der dem zuständigen Bauausschuss mit konstruktiven Ideen und Vorschlägen zuarbeitet". Gleichzeitig warnte er davor, „die leidige Diskussion um den Klimanotstand quasi durch die Hintertür fortzuführen. Der Rat hat dazu im Sommer eine Entscheidung getroffen."
Ähnliche Bedenken wie Strop äußerte Holger Karenfeld-Lentz (SPD): „Bevor ich der Einsetzung eines Klimabeirats zustimmen kann, muss ich doch wissen, welche Befugnisse und Aufgaben er haben soll und wie er sich zusammensetzt." Für ihn stelle sich zudem die Frage, ob und inwieweit sich die Politik an diesem Gremium beteiligen sollte.
Bernhard Göke von den Freien Wählern zeigte sich von der Diskussion leicht genervt: „Da haben wir eine gute Idee, und schon wird sie zerredet."
Creuzmanns Forderung: „Von der heutigen Sitzung muss ein Signal ausgehen!", wurde nicht erhört. Der Ausschuss konnte sich am Ende nur zu einer freundlichen Absichtserklärung durchringen, wonach er „die Einrichtung eines Klimabeirats für die Stadt Bad Lippspringe begrüßt". Über dessen Zusammensetzung und Inhalte soll aber später erst entschieden werden. Die Antragsteller sollen dazu konkrete Vorschläge machen.