
Oerlinghausen. Im September kommenden Jahres feiert der Kindergarten „Löwenzahn“ der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Oerlinghausen auf dem Röden seinen 50. Geburtstag. Immer wieder neue Weichen für die Zukunft sind in dieser Zeit gestellt worden. Jetzt ist die Kita, die aktuell von 67 Jungen und Mädchen im Alter zwischen zwei und sechs Jahren in drei Gruppen besucht wird, deutlich erweitert worden.
110 Quadratmeter mehr Fläche stehen Kindern der Igel- und Bibergruppe sowie der Eulengruppe und den Erzieherinnen nun zur Verfügung. „90 Quadratmeter sind außerdem im Bestand umgebaut worden“, informiert Architekt Christopher Davin vom Büro „Schreiber + Schaul“ aus Detmold. „Der Eingriff in den Bestand ist in Kooperation mit der Kita sehr gut gelöst worden.“
Wie eine Fernsehsendung mit Bagger und Bauzaun

Kita-Leiterin Nina Michael kann das bestätigen. „Das hat alles gut geklappt.“ Für viele Kinder seien die Arbeiten mit Bagger und Bauzaun „wie eine spannende Fernsehsendung“ gewesen. Auf der Baustelle, dieses Thema sei natürlich sofort im Kita-Alltag aufgegriffen worden.
Große Lampen im gesamten Gebäude sorgen für Helligkeit in den auch insgesamt hell und freundlich gestalteten Räumen, zu denen jetzt auch ein Differenzierungsraum für Kleingruppenangebote und Elterngespräche gehört. Nina Michael kennt die Kita wie keine andere. „Ich war eigentlich immer hier, habe die Kita in den 80er Jahren selbst als Kind besucht.“ Seit 2001 arbeitet die Mutter zweiter Kinder als Erzieherin in der Einrichtung, die ganz in der Nähe der „Müllerburg“ liegt.
Im Dezember 2008 hat Nina Michael die Leitung übernommen, seit 2012 auch die der Kita „Krümelkiste“ für Kinder unter drei Jahren an der Marktstraße. „Ursprünglich war das als eine Einrichtung geplant“, berichtet Pfarrer Klaus Sommer, „aber wir konnten nicht alle Kinder aufnehmen.“ Viele Eltern seien enttäuscht gewesen.
„Mit viel Beharrlichkeit und Geduld“
Daraufhin habe man sich für eine dritte Gruppe entschieden. „Mit viel Beharrlichkeit und Geduld“ habe Uwe Wohlmann daran gearbeitet, betont Sommer. Verhandlungen mit dem Kreis und dem Landschaftsverband mussten geführt werden. 2016 begannen die Planungen. Im Jahr 2017 kamen die ersten zehn Kinder der neuen Eulengruppe. Als Gruppenraum nutzten sie als Provisorium die Turnhalle. Weitere Kinder kamen hinzu. Im November 2019 konnten die „Eulen“ in die neuen Räume umziehen. „23 Kinder in der Turnhalle, das war schon eng“, bestätigt Nina Michael.
Noch sind hier und dort Kleinigkeiten zu regeln. Die Kinder aber haben ihr neues Reich längst erobert. Die Igelgruppe ist komplett erneuert und um einen Essensraum erweitert worden. Der ursprüngliche Gruppenraum der Igel ist jetzt Garderobenraum der Eulen. Im neuen Bad haben Igel und Eulen gegenüberliegende Waschbecken und Toiletten. Der bisherige Gang durchs Bad auf das Außengelände entfällt mit den Bauarbeiten.
Alles auf dem neuesten Stand
600.000 Euro an Zuschüssen flossen für die An- und Umbauarbeiten vom Kreis Detmold und dem Landschaftsverband Westfalen-Münster. 100.000 Euro kommen zusätzlich vom Kita-Verband, denn das Außengelände soll neu aufgebaut und gestaltet werden. Geplant ist ein neuer großer Sandkasten mit Bobbycarbahn drumherum. Auch neue Spielgeräte soll es geben. „Die Kosten für einen zweiten Sanitärraum übernimmt der Träger“, sagt Uwe Wohlmann. „Dafür müssen wir etwa mit 30.000 Euro rechnen.“ Diese Arbeiten sind für die Sommerpause geplant. Spätestens im März sollen die Aufträge vergeben werden.
Ausdrücklich wird die Zusammenarbeit mit den überwiegend örtlichen Handwerkern gelobt. „Sie haben trotz voller Auftragsbücher zügig und gut gearbeitet, oft auch am Wochenende.“ Auch das Wetter spielte mit.
Insgesamt verfügt die Kita „Löwenzahn“ nun über eine Fläche von rund 700 Quadratmetern. Zu den Brandschutzauflagen gehörte unter anderem die Installation eines Fluchtweg-Steges am Hang. „Wir sind jetzt auf dem neuesten technischen und sicherheitstechnischen Stand“, sagt Uwe Wohlmann. Die Abnahme der Arbeiten ist bereits erfolgt.