Startschuss für den Betrieb der neuen Kita Diemelaue in Warburg

Warburg. Im Obergeschoss wirbeln die Jungen und Mädchen über den Flur, im Erdgeschoss sind die Handwerker fleißig. Im ehemaligen Schulgebäude der Eisenhoit-Schule an der Bernhardistraße in der Altstadt ist das junge Leben zurück. Wie angekündigt hatte zum Ende vergangenen Jahres die gemeinnützige Kolping-Kita-Gesellschaft aus Paderborn das Haus von der Stadt erworben. Und eine Kindertagesstätte geplant. Aus Klassenzimmern sollten Gruppenräume werden. Mitte August zogen 26 Kinder, darunter sechs unter 3 Jahren ins Haus ein. &bdquo;Zwei der Kinder werden inklusiv betreut“, sagt Leiterin Birgit Henze am Eingang. Das pädagogische Team sei mit fünf Erzieherinnen und einem Erzieher komplett. Dazu unterstützt eine Kitahelferin und eine Hauswirtschaftskraft den nun offiziell begonnenen Betrieb. Zwei Gruppenräume, ein Schlaf- und ein Bistroraum, der große Flur, Sänitär- und Wickelraum stehen zur Verfügung, beschreibt sie die Situation. Mit Start der Schulen nach den Sommerferien gebe es auch in der neuen Kita ein mittägliches Essensangebot. &bdquo;Gute Startbedingungen für Kitaleiterin Birgit Henze, die in Doppelfunktion auch die Kolping-Kita in Eissen leitet“, merkt Eva Klare-Kurtenbach beim Gespräch in den neu gestalteten Räumlichkeiten im Obergeschoss an. Sie ist Geschäftsführerin der Kolping Kita gGmbH. Warburgs Kinder erobern die neue Kita Nach dem Beginn des Umbaus der alten Unterrichtsräume habe die Einrichtung bereits zum August mit dem Betrieb starten sollen. Doch habe sich der Termin ein wenig verzögert. &bdquo;Das Ineinandergreifen der Gewerke muss passen, Lieferengpässe beim Baumaterial wie den Türen, der aufwendige Brandschutz, neue Versorgungsleitungen“, zählt Klare-Kurtenbach einige Hürden auf. Jetzt sei der Trockenbau durch. Die Bauarbeiten im Erdgeschoss würden im November beendet sein. Neben die Eingangstür werde dazu noch ein Aufzugsschacht für den barrierefreien Zugang angebaut. Dann ziehen die Kita-Kinder ein Stockwerk tiefer in die neuen Räume. Oben werden Büro und ein größerer Multifunktionsraum Platz finden. Eine Hälfte, links des Flurbereichs im Altbau, zur Bernhardistraße hin, bleibe später ebenso wie die Zimmer unter dem Dach, für andere Zwecke offen. Die Lage aktuell sei &bdquo;kein Provisorium, sondern ein Kompromiss“, hält die Geschäftsführerin fest. Neue Kindergarten-Plätze in Warburg: Schule wird zur Kolping-Kita Auf dem Weg zum zertifizierten Bewegungskindergarten: Ausleben können die Kinder ihren Bewegungsdrang künftig in den bewegungsanregenden Gruppenräumen, auf dem breiten Altbauflur und auf dem vielseitigen Außengelände. Dafür wird der Pausenhof umgestaltet. &bdquo;Der Asphalt kommt weg, Sandspiel, Klettergerüst, Mulchflächen rein“, sagt Henze. Und das Plus der Kita im Sinne der Bewegungsanreize sei die fußläufig erreichbare Diemel. Im pädagogischen Konzept wird Bewegung großgeschrieben Von der einfachen Greifbewegung bis zum Ausflug an die Diemel: &bdquo;Der pädagogische Schwerpunkt wird auf der Bewegungserziehung liegen“, erklärt Klare-Kurtenbach das ausgearbeitete Konzept und betont die Bedeutung von Bewegungsangeboten für die gesunde Entwicklung der Kita-Kinder. Leiterin Henze habe das Know-how und die Passion, sagt Klare-Kurtenbach. Auch interessant: Kitas im Kreis Höxter fühlen sich im Stich gelassen Dass dafür auch die Natur genutzt werden soll, findet schon im Namen Ausdruck: &bdquo;Kita Diemelaue“ steht auf dem Schild, das derzeit noch als laminierte Pappe neben der Tür hängt. Den Bewegungsgedanken in den Kita-Alltag zu integrieren, habe Eingang in die Bauplanung gefunden, sagt Henze. Es fängt bei vermeintlichen Kleinigkeiten wie den Armaturen an den Waschbecken an. Keine Einhandhebel, fürs Wasser aus den Wasserhähnen wird gedreht. Mehr als nur ein weiterer Kindergarten Die Eisenhoit-Schule war 2017 geschlossen worden. Nach einer zweijährigen Episode als Provisorium für die damals sanierungsbedürftige benachbarte Altstadt-Kita Mariä Heimsuchung steht das Gebäude der ehemaligen Förderschule seit 2022 leer. Stadtverwaltung und Lokalpolitik seien glücklich, nun &bdquo;eine vernünftige und nachhaltige Lösung für das alte Schulgebäude gefunden zu haben“, sagt Olaf Krane vom Fachbereich Bildung, Sport und Kultur. Der Kolping Kita-Gesellschaft gefällt die zentrale Lage und schätzt die Nähe zur Theresia-Gerhardinger-Schule in Rimbeck. Der Träger betont Synergien, die mit seiner Ausbildungsstätte für Erzieherinnen und Erzieher einhergingen. Lesen Sie auch: Unterstützung für Betriebskosten in neuer Kita in Warburgs Altstadt ist gesichert Rund 900 Kitaplätze im Warburger Stadtgebiet 660 Plätze sind aktuell in den insgesamt 16 Kitas im Stadtgebiet im Ü3-Bereich belegt, 240 in der U3-Betreuung. Bei den über Dreijährigen nennt Klare eine Deckungsquote von knapp 100 Prozent, 46 Prozent sind es im U3-Bereich. Zahlen, die der Kreis Höxter, zuständig für die Kindergartenbedarfsplanung, nennt. &bdquo;Sehr gute Zahlen“, bewertet Bürgermeister Tobias Scherf beim Rundgang. &bdquo;Eine positive Entwicklung“, bemerkt Krane. In der Stadt biete sich dem neuen Kitaträger ein großes Netzwerk, sagt Scherf. Mit Blick auf den Schwerpunkt Bewegung arbeite man mit den Profis des SC Paderborn als Kooperationspartner zusammen, sagt Klare-Kurtenbach. Auch Gespräche mit dem Warburger Sport- und dem Schwimmverein habe es schon gegeben. Noch sind einige Plätze frei Noch sind einige Plätze frei: Die neue Kindertagesstätte in der Warburger Altstadt wird in Zukunft 42 Mädchen und Jungs Platz bieten. &bdquo;Darunter maximal sechs Kindern zwischen zwei und drei“, sagt Leiterin Henze. &bdquo;Die Kinder bringen schon jetzt eine ganz andere Energie ins Haus“, schaut sich Geschäftsführerin Klare-Kurtenbach derweil auf den Fluren um.

Meistgelesen