Spontane Protestaktion gegen Motorenlärm an Teststrecke Bilster Berg

Nieheim/Bad Driburg-Pömbsen. &bdquo;Ich kann es nicht mehr ertragen", sagt Ulrich Kros, &bdquo;dass zu Corona-Zeiten auf dem Bilster Berg weiter Motorsport betrieben werden darf und sich alle anderen Bürger einschränken müssen". Nachdem am Samstagvormittag erneut die markanten Motorengeräusche von der Rennstrecke bis nach Nieheim und sogar in vielen Ortsteilen der Ackerbürgerstadt deutlich zu hören waren, reichte es Kros. Der Vorsitzende der Bürgerinitiative &bdquo;Ruhe am Bilster Berg" fuhr spontan zum Eingang des Bilster Berg Drive Resorts, um mit den Verantwortlichen des Unternehmens zu sprechen. Er drohte auch mit der Blockade des Eingangs. Appell an gesellschaftliche Verantwortung Da wohl niemand von der Geschäftsführung vor Ort war, kam ein Mitarbeiter des Veranstaltungsmanagements auf Kros zu. Dieser betonte, dass es eine Genehmigung vom Bad Driburger Ordnungsamt für den gewerblichen Betrieb auf dem Bilster Berg gäbe. Einsicht wollte er dem Vorsitzenden der Nieheimer Initiative allerdings nicht gewähren. Kros will nun gleich zu Beginn dieser Woche die Stadt Bad Driburg kontaktieren und versuchen, doch einen Einblick in die Genehmigung zu erhalten. Denn er sagt: &bdquo;Wir können das nicht mehr so hinnehmen. Ich bezweifle, dass es eine vernünftige, stabile Rechtsgrundlage für den Betrieb an diesem Samstagvormittag in dieser erheblichen Lautstärke gibt". Außerdem betont er: &bdquo;Hier ist auch gesellschaftliche Verantwortung gefragt – und das zu einer Zeit, in denen Corona-bedingt in Kirchen nicht mehr gesungen werden darf, Schulen vorübergehend geschlossen werden müssen und wir uns alle fragen, ob Weihnachten überhaupt so stattfinden kann, wie wir es kennen". Initiative informiert selbst die Polizei Als Nieheimer Bürger und als Vorsitzender der Initiative &bdquo;Ruhe am Bilster Berg" könne er die Fortführung des regen Betriebs auf der Rennstrecke nicht mehr verantworten und nicht zulassen, dass &bdquo;der Lärm weiter dekadent auf die Menschen einprasselt". Auch vor dem Hintergrund, dass der Bilster Berg aktuell gegen den Kreis Höxter klage, um noch mehr Lärm durch den Fahrbetrieb verursachen zu dürfen. Denn schon im Mai 2017 hatte das Unternehmen einen Antrag auf Ausweitung der Betriebsstunden für Testfahrten und Eventangebote auf der Strecke Bilster Berg beim Kreis Höxter gestellt. Damit verbunden wäre auch eine deutlich höhere Lärmbelastung in den Kernbetriebszeiten. Der Krach ist vor allem in Nieheim und seinen Ortschaften zu hören. Im Antrag hatte die Bilster-Berg-Gesellschaft den besonderen Schutzstatus des Pflegeheims St.-Nikolaus-Hospital in Nieheim infrage gestellt. Der Kreis lehnte Ende 2018 den Antrag ab, das Unternehmen klagte umgehend im Januar 2019 – seitdem ist das Verfahren nicht entschieden. Über seinen Protest setzte Kros die Polizei am Samstag übrigens selbst in Kenntnis. Nachdem er vor dem Eingang zur Rennstrecke rund zwei Stunden mit einigen Mitstreitern verbracht hatte, wandte sich auch das Bad Driburger Unternehmen an die Polizei. Kros musste das Gelände schließlich verlassen, war aber dennoch zufrieden mit der spontanen Aktion. &bdquo;Ich konnte ein erstes Zeichen setzen", sagt er. Nun werde sich die Bürgerinitiative, die rund 150 Mitglieder zählt, weiter überlegen, wie sie auf ihr Anliegen umfassend aufmerksam machen kann – &bdquo;ohne dabei natürlich die notwendigen Corona-Schutzmaßnahmen aus den Augen zu verlieren", betont Kros.

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