18. bis 24. November

Wochenrückblick: Defekte Gasleitung, Unternehmen als Weltmarktführer und ein Cannabis-Club am Ende

Die meistgeklickten lokalen Schlagzeilen im Kreis Herford und im Kreis Minden-Lübbecke der vergangenen Woche. Alles Wichtige im schnellen Überblick.

Ein Techniker arbeitet mit einer Flex an der defekten Gasleitung, die in der Straße "Am Mühlenbach" verläuft. | © Dirk Windmöller

Christian Grospitz
26.11.2024 | 26.11.2024, 13:07

Kreis Herford/Kreis Minden-Lübbecke. Es gab viele Geschichten und Themen in der vergangenen Woche, die uns in der Redaktion beschäftigt haben. Nach einem Schaden an einer Gas-Hochdruckleitung in Löhne ist die Versorgung für die meisten Haushalte wiederhergestellt; die Normalität kehrt zurück. Der Cannabis-Social-Club in Bad Oeynhausen gibt trotz legaler Möglichkeiten auf, da hohe Kosten und unsichere Genehmigungslage das Risiko zu groß machen. In Herford regt sich Unmut über die Praktiken des Parkservices, der doppelte Zahlungen fordert, während zwei Herforder Unternehmen als Weltmarktführer in ihrer Branche glänzen.

Hochdruckleitung in Löhne beschädigt

Eine Gas-Hochdruckleitung in Löhne wurde am 21. November bei Tiefbauarbeiten beschädigt, was zu einem Ausfall der Gasversorgung in Teilen der Stadt führte. Rund 4.000 Einwohner waren betroffen, doch erste Haushalte konnten bereits am selben Abend wieder angeschlossen werden. Die Stadt hat ihren Krisenmodus beendet, und die Techniker von Gelsenwasser haben das bei Glasfaserarbeiten beschädigte Leck repariert. Die meisten der rund 1.300 betroffenen Haushalte waren bis Samstagmittag wieder ans Netz angeschlossen. Die Werretalhalle, die als Anlaufstelle diente, wird geschlossen, und die Hilfe-Hotline ist nicht mehr aktiv. Schulen und Kindergärten öffnen am Montag wieder regulär.

Deshalb gibt der Cannabis-Social-Club Bad Oeynhausen vor der ersten Ernte auf

Der Cannabis-Social-Club Bad Oeynhausen (CSC) hat aufgrund hoher Vorlaufkosten den legalen Cannabis-Anbau nicht beantragt und steht vor der Auflösung. Die Gründungsmitglieder, Kimberly und Michael Götschenberg, hatten den Club vor allem aus medizinischen Gründen ins Leben gerufen. Der CSC hätte vor der ersten Ernte etwa 15.000 Euro investieren müssen, ohne Garantie auf eine Anbaugenehmigung. In Ostwestfalen-Lippe wurden bisher zehn Anträge eingereicht, von denen zwei genehmigt wurden. Das Cannabis-Gesetz, das seit dem 1. April in Kraft ist, erlaubt Erwachsenen den Konsum und Anbau von Cannabis, doch die zweite Säule des Gesetzes, die Produktion und Vertrieb in Fachgeschäften regeln sollte, hat nach dem Aus der Ampel-Koalition kaum noch Chancen auf Verabschiedung.

Ärger um Parkplatz-Überwachung in Herford: Mann soll doppelt zahlen

Udo Gößling aus Herford ist überzeugt, für das Parken bezahlt zu haben, doch der Mobility Hub Parkservice fordert von ihm eine Strafe von 53 Euro plus Parkgebühren. Der Parkservice überwacht Parkflächen in über 250 Städten und setzt Kameras zur Kennzeichenerfassung ein. Gößling, der bar ohne Beleg bezahlt hat, kann seine Zahlung nicht nachweisen und hat Schwierigkeiten, mit dem Unternehmen in Kontakt zu treten. Die Verbraucherzentrale Herford verzeichnet vermehrt Anfragen zum Mobility Hub und rät, Quittungen zu sichern.

Ihr Ex-Freund war ein gewaltbereiter Fußballfan und Ultra – Mindenerin packt aus

Marie (Name geändert) aus Minden teilt ihre Erfahrungen mit ihrem Ex-Freund, einem gewaltbereiten Ultra und Fußballfan von Hannover 96. Sie beschreibt ein Leben voller Aggression, Pyrotechnik und Auseinandersetzungen mit der Polizei. Ihr Ex-Freund, Dennis (Name geändert), war in der Ultra-Szene aktiv, die sich durch eine starke Gewaltbereitschaft und ein Parallelleben neben sozialen Berufen auszeichnet. Während ihrer vierjährigen Beziehung erlebte Marie, wie Dennis und seine Freunde sich zu Schlägereien verabredeten und mehrfach Stadionverbote erhielten. Die Ultra-Szene zeichnet sich durch einen starken Zusammenhalt aus, aber auch durch ein schwieriges Verhältnis zur Polizei, die als Gegner wahrgenommen wird.

Zwei Unternehmen aus dem Kreis Herford im exklusiven Club der Weltmarktführer

Zwei familiengeführte Unternehmen aus dem Kreis Herford, „Wemhöner Surface Technologies“ und Herbert Kannegiesser GmbH, haben es in die Liste der „500 heimlichen Weltmarktführer“ geschafft. Wemhöner, das im nächsten Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert, erwirtschaftete mit 500 Mitarbeitern einen Umsatz von 190 Millionen Euro, wobei 300 Mitarbeiter am Stammsitz in Herford und 200 in China tätig sind. Der Exportanteil liegt bei knapp 90 Prozent. Das Unternehmen produziert Kurztaktpressanlagen zur Oberflächenveredelung.

Herbert Kannegiesser GmbH aus Vlotho, ein Maschinenbauer für industrielle Wäschereitechnik, blickt auf eine über 75-jährige Geschichte zurück und erzielte mit rund 2.100 Mitarbeitern einen Umsatz von 450 Millionen Euro, mit einem Exportanteil von etwa 77 Prozent. Beide Unternehmen erfüllen die Kriterien des Weltmarktführer-Index, der von Christoph Müller von der Universität St. Gallen erstellt wird.

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