Herford

Bund bewilligt 32,2 Millionen für Herforder "OWL-Forum"

Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat das Geld bewilligt. Der Bundestagsabgeordnete Stefan Schwartze (SPD) erklärt, wie der Bund von dem Herforder Projekt überzeugt werden konnte.

In einer Sitzung bewilligte der Bundestag mehr als 32 Millionen Euro für das geplante OWL-Forum. | © Frank-Michael Kiel-Steinkamp

14.11.2019 | 15.11.2019, 08:54

Berlin/Herford. 32,3 Millionen Euro Fördermittel stellt der Bund für das OWL-Forum zur Verfügung. Das hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages nun beschlossen. Die für Herford frohe Botschaft überbrachte der heimische Bundestagsabgeordnete Stefan Schwartze (SPD).

„Das ist eine riesen Chance für Herford und die ganze Region", sagt Schwartze: „Wann hat man schon die Gelegenheit eine solche Fördersumme zu bekommen?" Lediglich zwei oder drei andere solcher Projekte seien im Bundeshaushalt eingeplant.

Schwartze hatte fleißig für die Herforder Pläne eines Veranstaltungszentrums geworben, das unter einem Dach Raum für die Nordwestdeutsche Philharmonie und das Stadttheater bieten soll. Im Juni hatte Schwartze Johannes Kahrs, den Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion im Haushaltsausschuss, nach Herford gelotst, wo Bürgermeister Tim Kähler die Gelegenheit hatte, das Projekt vorzustellen.

SPD-Abgeordneter für den Kreis Herford und die Stadt Bad Oeynhausen: Stefan Schwartze. - © Frank-Michael Kiel-Steinkamp
SPD-Abgeordneter für den Kreis Herford und die Stadt Bad Oeynhausen: Stefan Schwartze. | © Frank-Michael Kiel-Steinkamp

Das „sehr schlüssige" Konzept habe die Bundespolitiker überzeugt. „Das sind keine Pläne für die grüne Wiese, da das kulturelle Umfeld mit Landesorchester und Theater bereits da ist", sagt Schwartze. Zudem könne das Forum auch von den Bürgern und der Wirtschaft genutzt werden. „Ein solche großes Konferenz- und Veranstaltungszentrum gibt es in der Nähe nicht", betont der SPD-Bundespolitiker. Und auch die in den Plänen vorgesehene ökologische Bauweise brachte Punkte. Für den Bund soll das Bauvorhaben als Best-Practice-Beispiel für einen aktiven Klimaschutz dienen und zum nationalen Modellprojekt werden.

„Ich freue mich riesig, dass das, was in Herford passiert, bundesweites Niveau hat", sagt Bürgermeister Kähler. Der Bund habe nun schon zum vierten Mal in den vergangenen fünf Jahren – seit Kähler als Bürgermeister im Amt ist – große Projekte in Herford unterstützt, wie den Bildungscampus, die Markthalle und das geplante Archäologische Fenster. „Alles zusammen sind das 40 Millionen Euro", ist Kähler stolz.

Damit die Planung für das OWL-Forum weiter gehen kann, sei jetzt das Land gefordert. Das Konzept sieht vor, dass die geplanten Kosten von 97 Millionen Euro für das OWL-Forum zu jeweils einem Drittel von Bund, Land und Stadt getragen werden. Damit nun auch das Land den Geldbeutel öffnet, hat Kähler zuletzt bei Regierungspräsidentin Marianne Thomann-Stahl für das Forum geworben.

Anfang Oktober hatte der Rat entschieden, das Projekt weiter voran zu treiben. Neben der Einwerbung der Fördermittel sind Standort und Größe des Forums noch in der politischen Diskussion. Während die Pläne der Verwaltung zwei getrennte Säle auf dem Gelände des Güterbahnhofs vorsehen, schlägt die FDP zum Beispiel vor, eine kleinere Version mit nur einem Saal auf den Janup zu bauen. Die Fördermittel des Bundes sind allerdings an die große Lösung mit zwei getrennten Sälen für Theater und Orchester gebunden.

Information
Das OWL-Forum soll ein kulturelles Veranstaltungszentrum mit den Hauptnutzern Nordwestdeutsche Philharmonie (NWD) und Theater werden, das durch ein vielfältiges und flexibles Raumangebot mit moderner Ausstattung und gehobenem Ambiente außerdem Nutzungsmöglichkeiten als Tagungsstätte und für Live-Entertainment in Form von Comedy, Kabarett und Konzert etc. bietet. Darüber hinaus soll das Forum auch für bürgerschaftliche Veranstaltungen geöffnet werden.

Angelehnt an die Bedarfe von NWD und Theater soll das zukünftige OWL-Forum mit einem für 1.000 Personen mit bestmöglicher Konzertakustik sowie einem 600 Besucher fassenden Theatersaal ausgestattet werden. Des Weiteren sehen die Planungen einen Probensaal für die NWD, eine Studiobühne, einen großzügigen Backstage-Bereich, Neben- und Verwaltungsräume sowie die Infrastruktur für einen modernen Orchestersitz und die Theaterverwaltung vor.

Um diese Anforderungen zu erfüllen, wird eine Fläche von 12.310 Quadratmetern benötigt. Zusätzlich ist eine Tiefgarage mit 240 Stellplätzen in den Planungen berücksichtigt.

Auszeichnen soll sich das OWL-Forum durch eine außergewöhnliche Architektur, modernste technische Lösungen, die eine multifunktionale und flexible Nutzung ermöglichen, sowie ein anspruchsvolles energiewirtschaftliches Konzept. Der Neubau soll in einer nachhaltigen Bauweise konstruiert werden, um dem aktuellsten ökologischen und energetischen Anspruch Rechnung zu tragen. Dies soll unter anderem durch Holzbaustrukturen, Photovoltaik-Fassade oder eine hohe Recycling-Quote erreicht werden.