Theater, NWD und mehr: Auf diesem Gelände hätte Herfords Kultur genug Platz

Herford. Christian Kötter-Lixfeld hatte es selbst nicht für möglich gehalten. Und doch: Ein Kulturzentrum für Theater, Nordwestdeutsche Philharmonie (NWD) und Kulturgruppen passt auf das Gelände der Sparkasse an der Abteistraße neben dem Rathaus. Viele weitere Untersuchungen sowie Gespräche mit Kreis und Sparkasse sind noch nötig, aber grundsätzlich reicht der Platz für die Nachfolge-Idee zum OWL-Forum. Nach erstaunlich kurzer Debatte hatten sich die Mitglieder des Kulturbeirates im Juni vergangenen Jahres darauf geeinigt, die Geschäftsführung der Kultur Herford gGmbH damit zu beauftragen, die Planung zur Errichtung eines Kulturzentrums auf dem Gelände der Sparkasse anzustoßen. Zwischenzeitlich war auch ein Kulturzentrum in den Räumen der Kirchenmusikhochschule im Gespräch. Beauftragt hat die Kultur gGmbH die Actori GmbH. Das Beratungsunternehmen sei fachlich versiert, dem müsse er nicht erklären, wo bei einem Konzertsaal der Zuschauerraum sei, sagte Kötter-Lixfeld auf NW-Nachfrage. Die Ergebnisse liegen nun vor. Klar ist: Im Gebäude der Kirchenmusikhochschule reicht der Platz nicht, auf dem Gelände der Sparkasse hingegen schon. Hintergrund: Neues OWL-Forum in der City - Das ist der aktuelle Stand zum Kulturzentrum Der Prüfung lag das Raumbuch zugrunde Kötter-Lixfeld zufolge hat die Actori GmbH ihren Berechnungen die Quadratmeterzahlen zugrunde gelegt, die im Raumbuch für das OWL-Forum niedergelegt sind. Die Raumbedarfe waren vor dem endgültigen Aus des OWL-Forums mit allen Beteiligten – NWD, Theater, anderen Kultureinrichtungen und freien Kulturgruppen – ermittelt worden. Demnach passen alle Säle auf das Gelände, wie sie jetzt auch im Schützenhof und im Stadttheater vorhanden sind: der NWD-Konzertsaal, das NWD-Studio, das auch als Probensaal genutzt wird, der Theatersaal und das Studio des Theaters. Außerdem wäre Platz für Nebenräume wie Umkleiden und Requisiten. Der Anlieferungsbereich würde demnach von der Seite der Berliner Straße erfolgen, der Eingang zum Gebäude in Richtung Markthalle liegen. Die Höhe würde sich gegenüber heute nicht verändern, wie Kötter-Lixfeld auf Anfrage sagt. Wegen der nebenstehenden denkmalgeschützten Gebäude seien Vertreter des Denkmalschutzes bei der Ortsbegehung mit dem Beratungsunternehmen dabei gewesen. Das Sparkassen-Gebäude ist bis März 2029 vermietet Die bisherige Prüfung ist allerdings eine grobe. Deshalb ist noch viel zu klären. Das betrifft beispielsweise die Frage, ob das Gebäude ganz oder teilweise weitergenutzt werden kann und was mit dem Tresorraum im Keller passieren soll. Auch mit dem Kreis und der Sparkasse wird die Stadt noch viele Gespräche führen müssen. Die Stadt hatte bereits einmal Interesse an dem Sparkassen-Gebäude bekundet, der von der Sparkasse aufgerufene Preis für das – nach NW-Informationen so nicht mehr langfristig nutzbare – Gebäude war ihr jedoch zu hoch gewesen. Die Sparkasse selbst ist inzwischen mit ihrer Hauptstelle an die Engerstraße gezogen, zudem betreibt sie eine neue Geschäftsstelle in der Innenstadt am Augustinerplatz. Der Kreis zog dann im April mit 270 Mitarbeitern als Mieter in das Gebäude an der Abteistraße. Der Vertrag läuft nach Auskunft von Kreissprecher Patrick Albrecht im März 2029 aus. Umbau oder Abbruch kämen erst danach in Betracht, falls die Kreisverwaltung nicht vorher eine andere Lösung sucht. Zentrumsnah könnte mittelfristig der Janup-Standort eine Alternative sein. Dort entstehen, wie berichtet, Räume für Wohnen und Dienstleistung. Blick hinter die Kulissen: Hier ging Herfords größter Umzug über die Bühne Viele Fragen sind noch zu klären Allerdings ist auch dann erst noch die Frage des Kaufpreises, den die Sparkasse aufruft, zu klären. Eine Beteiligung des Kreises an den Kosten für ein Kulturzentrum dürfte – wie schon beim OWL-Forum – ebenfalls Thema werden. Denn er ist nicht nur einer der Träger der Sparkasse Herford, sondern auch Mitglied im Trägerverein der Nordwestdeutschen Philharmonie. Da die NWD ein Landesorchester ist, dürfte auch das Land zur Förderung bereit sein. Die ursprüngliche von Bund und Land in Aussicht gestellte Förderung von gut 60 Millionen Euro dürfte allerdings hinfällig sein: Das Projekt OWL-Forum gilt als gescheitert. Zu klären ist auch noch das Thema &bdquo;Herford ans Wasser“: Langfristige Pläne der Stadt sehen vor, die Aa zwischen Radewiger Brücke und dem Sparkassen-Gebäude zugänglich und erlebbar zu machen. Kötter-Lixfeld zufolge ist das noch zu klären. Aber die Pläne für ein Kulturzentrum an dieser Stelle soll das Vorhaben nicht durchkreuzen. Der Kulturbeirat wird sich in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 4. Juni, ab 17 Uhr in der Musikschule an der Goebenstraße mit dem Thema beschäftigen. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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