Gütersloh. In einem offenen Brief haben zwölf Gütersloher Gastronomen auf ihre schwierige Lage in der Pandemie hingewiesen. Sie fordern, dass die Gewinner der Krise „mit Solidaritätsbeiträgen ihren Beitrag leisten und damit die ungleiche Lastenverteilung in der Corona-Bekämpfung ein Stück weit ausgleichen".
Nicht nur große Konzerne seien die Wirtschaft, „sondern auch wir, das kleine Café, die Eckkneipe und das familiengeführte Restaurant. Wir alle tragen in normalen Zeiten dazu bei, dass unsere Städte lebenswert sind und die Menschen sich hier wohlfühlen."
Der Brief geht an die Parteien und die Abgeordneten aus dem Kreis Gütersloh. Unterzeichnet haben ihn der Altdeutsche Hof Beckord, das Amadé, das Café Ankone, die Fabrick, das Greens, das Lokal Liebe, das Miners, das Pastis, die Pizzeria Gusto, das Steakhouse Mendoza, der Türmer und das Zeitgemäß.
Viele leben von Erspartem oder müssen Kredite aufnehmen
„Die Corona-Maßnahmen bedrohen zunehmend unsere Existenzen, da die Hilfen seit Januar enorm reduziert wurden", heißt es in dem Brief. „Während die November- und Dezemberhilfen eine angemessene Berücksichtigung der durch die Zwangsschließung verursachten Umsatzausfälle darstellten, sind die seit Januar geltenden Regelungen nicht mehr ausreichend, um die fortgesetzte Schließung unserer Betriebe zu kompensieren.
Mit der Überbrückungshilfe III bekommen wir nur einen Fixkostenzuschuss und weder eine Unterstützung zu den Lebenshaltungskosten noch eine Kompensation der fehlenden Umsätze. Die finanziellen Hilfen haben sich also deutlich verschlechtert, während sich unsere Situation gar nicht verändert hat. Konkret bedeutet das, dass viele von uns im Moment von ihren Ersparnissen leben (im besten Fall) oder aber sogar weitere Kredite aufnehmen müssen. Wir empfinden das als eine große Ungerechtigkeit."
Eine gerechtere Hilfe für die Gastronomen sei nicht nur angemessen, sondern leistbar. „Denn während wir und weitere Zweige geschlossen wurde, dürfen große Teile der Wirtschaft weiterarbeiten."