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Besondere Liebeserklärung an Gütersloh: Rapper veröffentlicht neuen Song

Gütersloh feiert seinen 200. Geburtstag mit Festakt, vielen kleinen Veranstaltungen und einem Song, ?der das Leben an der Dalke auch ein wenig auf die Schippe nimmt.

Kulturdezernent Andreas Kimpel, Lena Jeckel, Leitung Fachbereich Kultur, ihre Mitarbeiterin Eike Rehse und Bürgermeister Matthias Trepper. (v.l.) | © Andreas Frücht

Anja Hustert
25.12.2024 | 25.12.2024, 16:42

Gütersloh. Gute Vorsätze für 2025? „Wir sehen uns beim Stadtjubiläum – hoffentlich ganz oft“, sagt Bürgermeister Matthias Trepper. Gütersloh feiert im kommenden Jahr 200. Geburtstag und alle feiern mit. „Es ist ein Jubiläum von Bürgern für Bürger“, verspricht Trepper bei der Präsentation des Jubiläumsprogramms.

Ein ganzes Jahr lang wird gefeiert – in allen Stadtteilen, über alle Generationen – mit 200 großen und kleinen Veranstaltungen und Aktionen. Kein großer Name steht im Vordergrund, kein Feuerwerk von Showacts, keine Superlative.

„Ein Jubiläum, das die schwierigen Rahmenbedingungen aufnimmt, erscheint uns angemessener“, sagt Kulturdezernent Andreas Kimpel und erinnert an die wirtschaftliche Situation der Stadt.

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Kabarettpreis „Salzburger Stier“ wird in Gütersloh verliehen

Und so hat das Organisationsteam um Lena Jeckel, Leiterin des Fachbereichs Kultur der Stadt, und Christina Junkerkalefeld, Geschäftsführerin der Gütersloh Marketing, aus der Not – einem Extra-Budget von 150.000 Euro – eine Tugend gemacht und einige bekannte Veranstaltungen veredelt und mit einem gewissen Extra versehen.

„So wird aus unserer Kabarett-Reihe Schlado in Kooperation mit WDR 5 ein 14-tätiges Festivalprogramm rund um den internationalen Radio-Kabarettpreis ,Salzburger Stier’“, berichtet Kimpel.

Schenke hat extra einen Jubiläumswein und weitere alkoholhaltige Getränke kreiert. - © Andreas Frücht
Schenke hat extra einen Jubiläumswein und weitere alkoholhaltige Getränke kreiert. | © Andreas Frücht

„Und unser Kulturspielfest für Kinder ,Donnerlüttken‘ hat dann den Schwerpunkt Zeitreise“, erzählt Lena Jeckel. Das Geburtstagsjahr startet übrigens direkt mit dem Neujahrskonzert der Westfälischen Kammerphilharmonie Gütersloh unter der Leitung von Malte Steinsiek am Sonntag, 5. Januar, 11 Uhr im Theater. „Dort wird dann auch die Jubiläumsbroschüre ausliegen, in der alle Veranstaltungen zu finden sind.“

Mit der Gütersloher Jubiläums-App nichts verpassen

Bereits jetzt ist die Webseite freigeschaltet, die in sieben Kategorien das komplette Programm rund um das Jubiläum abbildet und die im Laufe des Jahres immer wieder aktualisiert und ergänzt wird. „Ab Januar gibt es auch unsere Jubiläums-App ,200 Jahre Gütersloh‘ – mit Push-Funktion, so dass man keine Veranstaltung verpasst“, erzählt Lena Jeckel. „Da ist bestimmt für jeden etwas dabei.“

Das Programm sei bunt wie eine Riesentüte Konfetti – an die auch das Logo erinnert. Da alle Bereiche der Stadtverwaltung, Gütersloh Marketing, die VHS, Initiativen, Kultur- und Sporteinrichtungen sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger sich eingebracht haben, sei das Jubiläum weit mehr als nur ein Kulturfestival.

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„200 Jahre Gütersloh – das ist nicht nur ein Rückblick auf unsere Geschichte, sondern auch ein Blick in die Zukunft“, meint Bürgermeister Matthias Trepper.

Bertelsmann beteiligt sich mit spektakulärer Ausstellung

Das alles sei nur möglich dank der Unterstützung der Unternehmen Bertelsmann, Miele, Hagedorn, der Sparkasse Gütersloh-Rietberg-Versmold und der Volksbank in Ostwestfalen, hebt Kimpel hervor. Summen will er nicht nennen. Das Sponsoring sei „signifikant“, sagt er nur.

Stellten das Jubiläumsprogramm vor: Bürgermeister Matthias Trepper (l.) und Kulturdezernent Andreas Kimpel. - © Andreas Frücht
Stellten das Jubiläumsprogramm vor: Bürgermeister Matthias Trepper (l.) und Kulturdezernent Andreas Kimpel. | © Andreas Frücht

Bertelsmann beteiligt sich beispielsweise im Herbst mit einer spektakulären Ausstellung „Opera meets New Media“ an den Festivitäten. Die Exponate von einzigartigem kulturellen und musikhistorischen Wert – unter anderem Original-Partituren von Giacomo Puccini – sind dann nach Stationen in Berlin und Mailand in Gütersloh zu sehen – und zwar frei und kostenlos zugänglich im Foyer des Theaters.

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Das große Fest zum Jubiläum soll am Wochenende 17./18. Mai steigen. Am Samstagabend, 17. Mai, findet die Langenachtderkunst statt und am Sonntag wird in der Stadthalle der offizielle Festakt mit rund 1.000 Bürgerinnen und Bürgern sowie Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Kultur gefeiert. Wer teilnehmen will, kann im Frühjahr ein kostenloses Onlineticket buchen.

Künstler „B 61“ singt Gütersloh-Hymne

200 Veranstaltungen und Projekte – man kann sie unmöglich alle aufzählen. Der Feierabend-Sunset-Markt auf dem Konrad-Adenauer-Platz gehört ebenso dazu wie der Songwriting-Workshop im Bauteil 5, eine offene Tanzmeisterschaft bei Stüwe-Weissenberg, eine Buchveröffentlichung zur Stadtgeschichte, bemalte Gullydeckel, von Künstlern gestaltete Fahnen, ein Spielteppich für die Kleinen mit Gütersloh-Motiven, ein von Schenke kreierter Jubiläumswein mit limitierten Jubiläums-Weingläsern – bald erhältlich bei Gütersloh Marketing.

Doch was wäre eine Geburtstagsfeier ohne ein Ständchen? Aus dem Wettbewerb „Dein Song für Gütersloh“ ist eine „Gütersloh-Hymne“ hervorgegangen von „B 61“. Der Rapper und Sänger, der anonym bleiben möchte, sei in Gütersloh aufgewachsen und zur Schule gegangen, habe in der Weberei gefeiert und auf den Dorfplätzen des Kreises für den SCE Fußball gespielt, hieß es.

Die „Gütersloh-Hymne“ kann jetzt schon bei Spotify angehört werden und ist auch auf der Jubiläums-Homepage und -App zu finden. Tanzbar ist sie und nimmt die Stadt durchaus ein wenig auf die Schippe. „Wir haben Bodenständigkeit erfunden“, heißt es darin. Und das ist ja irgendwie auch ein Kompliment.