Bilbija muss passen
Filip Bilbija musste die vergangenen beiden Spiele gegen Rostock (3:0) und Fürth (0:1) von der Tribüne aus verfolgen. Grund war die Rote Karte, die der Stürmer des SC Paderborn am 16. Spieltag in der Partie bei seinem Ex-Klub Hamburger SV gesehen hatte. Nun brannte Bilbija auf sein Comeback. Und der laufstarke 23-Jährige hätte an diesem Samstag, 27. Januar, im SCP-Gastspiel beim VfL Osnabrück (13 Uhr) wohl auch in der Startelf gestanden. Doch daraus wird nichts, denn Bilbija fällt aus. Der Offensivakteur klagt über muskuläre Probleme im Oberschenkel.
„Er hat im Training am Mittwoch noch einmal angetestet. Aber es macht keinen Sinn. Es ist zwar nichts kaputt, aber er fühlt sich nicht gut dabei. Und wir wollen kein Risiko eingehen", sagt SCP-Trainer Lukas Kwasniok. Womöglich hatte Bilbija auch zu sehr auf einen Einsatz gebrannt. Der Sommerneuzugang vom HSV hatte in den vergangenen Wochen jedenfalls so manche Sonderschicht eingelegt.
Zuletzt trainierte er im Training auch fleißig Elfmeter. Nach dem Abgang von Florent Muslija wird beim SCP schließlich nun ein neuer Strafstoß-Experte gesucht. „Filip hatte wohl Lunte gerochen", sagt Kwasniok. Noch ist unklar, wer bei einem Elfmeter in Osnabrück zur Tat schreiten würde. „Es wird sich schon jemand finden", so Kwasniok. Zuletzt hatte Adriano Grimaldi im Heimspiel gegen Fürth einen Elfmeter vergeben.
Muslija steht bereits im Kader
Erst am Donnerstag bestritt Florent Muslija sein erstes Training beim SC Freiburg, der ihn am Mittwoch vom SC Paderborn verpflichtet hatte. Dennoch wird der 25-Jährige schon am Samstag im Erstliga-Gastspiel beim SV Werder Bremen im Freiburger Kader stehen. Dies bestätigte Cheftrainer Christian Streich am Donnerstag bei der Pressekonferenz zum Spiel.
Sollte Muslija bereits am Samstag zum Einsatz kommen und mit seinem Team einen Dreier einfahren, würde er eine Negativserie beenden. Bislang stehen nämlich 17 Bundesliga-Partien auf seinem Konto, die er in der Saison 2018/19 für Hannover 96 bestritt. Und in keinem einzigen dieser Spiele sprang ein Sieg heraus.
Vermutlich aber wird der bisherige SCP-Topscorer die erste Partie seines neuen Klubs von der Bank aus verfolgen. Und damit hätte Muslija auch kein Problem. „Ich bin ein Fan davon, kleine Brötchen zu backen. Ich möchte hier erst mal meine Mannschaftskameraden kennenlernen, gut ins Training kommen und meine ersten Spielminuten sammeln und gesund bleiben. Das ist das Wichtigste", erklärte der 25-Jährige in einem Video-Interview mit der vereinseigenen Medienabteilung.
In diesem nannte Muslija zugleich Beweggründe für seinen Wechsel nach Freiburg. „Die Nähe zu meiner Heimat hat eine Rolle gespielt", sagte der aus dem Ortenaukreis stammende Edeltechniker und fügte an: „Es hat mich beeindruckt, wie sehr sich der SC Freiburg um mich bemüht hat. Mein Dankeschön gilt allen Verantwortlichen, die diesen Wechsel ermöglicht haben."
Investition in die Zukunft
Am Tag nach dem Abgang von Florent Muslija konnte der SC Paderborn mit einer positiven Nachricht aufwarten: Sturmtalent Ilyas Ansah hat seinen Vertrag vorzeitig verlängert. Die Laufzeit ist mal wieder ein Geheimnis, doch der 19-Jährige dürfte bis mindestens 2026 unterschrieben haben. „Das ist eine Investition in die Zukunft. Ilyas wird uns noch viel Freude bereiten", kommentierte Lukas Kwasniok die Vertragsverlängerung.
Bei der Pressekonferenz zum Osnabrück-Spiel erinnerte sich Paderborns Chefcoach zudem noch an Ansahs erste Übungseinheiten bei den Profis und an das Spanien-Trainingslager im Januar 2023. „Da ist er orientierungslos durch die Gegend gelaufen", frotzelte Kwasniok und ergänzte: „Wie sich der Junge dann in den vergangenen zwölf Monaten auch dank der Arbeit und der Spiele in der U21 entwickelt hat, ist phänomenal. Und Ilyas ist noch lange nicht am Ende dieser Entwicklung angelangt."
Kritik von Kruse
Eigentlich wollte Max Kruse beim SC Paderborn noch einmal angreifen und beweisen, dass er auch mit 35 Jahren noch ein richtig guter Profikicker ist. Doch der Versuch misslang. Der Ex-Nationalspieler löste Ende November seinen Vertrag beim SCP auf und erklärte knapp vier Wochen später das Ende seiner Profikarriere.
Im Interview mit dem „Hamburger Abendblatt" gab der inzwischen 36-Jährige nun zu, dass ihm der moderne Fußball keine Freude mehr bereitet habe. „Die Spieler werden heute vollgepumpt mit Nahrungsergänzungsmitteln. Es wird alles vorgegeben. Das war nie mein Ding, es hat mich einfach nur noch genervt. Der Fußball ist für mich mehr Arbeit als Spaß geworden", erklärte Kruse.
Ziemlich genervt war Kruse auch von den Bustiers, die für die Erfassung der Leistungsdaten eingesetzt werden. „Darüber habe ich mich bei meinen letzten zwei Vereinen auch mit den Fitnesstrainern gestritten. Ich habe gesagt, dass ich mich mit den Dingern nicht bewegen kann", so der Ex-Paderborner.
Ein Ex-Paderborner wird Coach in LA
Es ist schon eine ganze Weile her, dass Matthew Taylor für den SC Paderborn auf Torjagd gegangen ist. So bestritt der US-Amerikaner in der ziemlich erfolgreichen Zweitliga-Saison 2011/12 insgesamt 26 Pflichtspiele für den SCP, in denen er sieben Tore und vier Assists verbuchte. Anschließend wechselte er zu Preußen Münster. 2017 beendete er bei Kickers Offenbach seine aktive Profikarriere.
2018 startete Taylor dann seine Trainerlaufbahn. Zunächst als Co-Trainer am College, ehe er 2021 Assistenzcoach beim Major-League-Soccer-Team Real Salt Lake City wurde. Nun trat der 42-Jährige in Los Angeles seine erste Cheftrainer-Stelle an. So coacht Taylor seit diesem Monat die zweite Mannschaft des MLS-Clubs LA Galaxy. Der Ex-Paderborner kehrte damit in seine kalifornische Heimat zurück, denn Taylor stammt aus der Universitätsstadt Irvine im Orange County.