Der Ex ärgert den SC Paderborn: Florent Muslija ist Düsseldorfs Matchwinner

Paderborn. Florent Muslija trifft gerne gegen Ex-Klubs. So hatte sich der Deutsch-Kosovare bei drei Zweitliga-Siegen des SC Paderborn gegen Hannover 96 jeweils in die Torschützenliste eingetragen. Dumm nur, dass Muslija seit zwei Wochen das Trikot von Fortuna Düsseldorf trägt. Die Rheinländer gastierten nämlich am Samstag in Paderborn. Der SCP verlor vor 14.469 Zuschauern in der Home-Deluxe-Arena mit 1:2 (0:2). Und Florent Muslija schoss sein erstes Zweitligator für die Fortuna. In der 42. Minute hatte die 27-jährige Leihgabe vom SC Freiburg nach Vorarbeit von Shinta Appelkamp per Direktabnahme das 0:2 erzielt. Muslija jubelte nicht, sondern hob aus Respekt vor seinem ehemaligen Arbeitgeber fast schon entschuldigend die Arme. &bdquo;Ich wollte in dem Moment nicht jubeln. Der SCP hatte mich damals aus einer Phase geholt, in der ich sehr weit unten und nicht mehr so stabil war. Sie haben mich wieder aufgebaut und ich konnte einen Karrieresprung machen. Dafür bin ich den Verantwortlichen und dem Verein sehr dankbar“, begründete der Düsseldorfer Neuzugang. Dieser lieferte nicht nur aufgrund des besagten Treffers eine bärenstarke Vorstellung ab. Obwohl Muslija erst seit zwei Wochen bei der Fortuna trainiert, harmonierte er prächtig mit Stoßstürmer Cedric Itten, der in der 35. Minute das 0:1 gemacht hatte. 11 von 14 Torschüssen der Fortuna gingen auf das Konto des Offensivduos, wobei Muslija sechsmal das Gehäuse von SCP-Keeper Dennis Seimen anvisiert hatte. Bei Düsseldorfs Cheftrainer werden Erinnerungen wach In der 13. Minute setzte er hierbei einen Freistoß an den rechten Innenpfosten. Der besagte Freistoß resultierte aus einem fatalen Foul eines SCP-Verteidigers. Tjark Scheller, der für den verletzten Felix Götze in die Paderborner Startelf gerückt war, hatte seinen Gegenspieler Itten per Notbremse gestoppt und nach VAR-Intervention die Rote Karte gesehen. &bdquo;Der Platzverweis war entscheidend“, bilanzierte Muslija anschließend. Allerdings sollte sein Team trotz der 2:0-Führung und der Überzahl noch einmal ins Wanken geraten, denn die aufopferungsvoll kämpfenden Paderborner drängten nach dem 1:2-Treffer (84.) durch Joker Nick Bätzner auf den Ausgleich. Bei Düsseldorfs Trainer Daniel Thioune wurden Erinnerungen an den 13. April 2025 wach. Damals hatte die Fortuna in Paderborn ebenfalls mit 2:0 geführt, um dann in Überzahl den Anschlusstreffer zu kassieren. Lesen Sie auch: 1:2 gegen Düsseldorf: SC Paderborn kassiert in Unterzahl die erste Saisonpleite &bdquo;Wenn ein Tor fällt, zündet es so ein Stadion schon mal an. Der Rucksack war dann schwer. Wir haben nach dem 1:2 ein bisschen geflattert“, resümierte Thioune und gab mit Blick auf den Platzverweis zu: &bdquo;Bei Elf gegen Elf wäre der Spielverlauf wohl ein anderer gewesen.“ Doch auch am besagten 13. April 2025 hatte sich die Fortuna am Ende mit 2:1 durchgesetzt. Der SC Paderborn bemühte sich um eine Rückholaktion &bdquo;Wir hätten das Spiel vorher entscheiden müssen. Daraus müssen wir unsere Lehren ziehen. Aber Paderborn hat es auch stark gemacht. Der SCP ist unverändert gut“, urteilte Muslija über die Probleme seines Teams in der zweiten Hälfte. Vielleicht wäre die Partie anders ausgegangen, wenn der ehemalige Freiburger das schwarz-blaue Trikot der Hausherren getragen hätte. Das wäre durchaus möglich gewesen, denn auch der SCP lotete in diesem Sommer die Möglichkeiten aus, Muslija zurück an die Pader zu holen. &bdquo;Es gab viele Spekulationen“, antwortete der gebürtige Badener auf die Frage, wie heiß denn die Kontakte zu seinem Ex-Klub gewesen waren. Lesen Sie auch: SC Paderborn gegen Fortuna Düsseldorf: Die Einzelkritik zur Heimniederlage &bdquo;Am Ende habe ich heute das Fortunen-Trikot angehabt. Und ich bin glücklich darüber“, sagte Muslija. Solche Glücksgefühle hatte der Edeltechniker in den vergangenen eineinhalb Jahren vermisst. Für den SC Freiburg kam er lediglich zu einem Startelf-Einsatz, bei dem er zu allem Überfluss mit einem verschossenen Elfmeter die DFB-Pokalpleite bei Arminia Bielefeld einleitete. Ansonsten standen 23 Pflichtspiel-Einsätze als Joker und null Scorerpunkte zu Buche. Muslija spürt bei der Fortuna wieder das Vertrauen Doch schon in den Testspielen der Sommervorbereitung hatte Muslija noch in Freiburger Diensten gezeigt, dass er wieder in Topform ist. Beim 4:0-Testspielsieg gegen den HSV war er beispielsweise an allen vier Toren beteiligt. &bdquo;Ich habe in diesem Sommer aber keinen Cut gemacht. Eigentlich hatte ich auch vorher die ganze Zeit über angegriffen. Aber leider war das Vertrauen nicht da. Hier in Düsseldorf spüre ich wieder dieses Vertrauen. Ich kann wieder ich sein“, erklärte der 27-Jährige, der sich am Samstag als Matchwinner fühlen konnte. Hier geht’s zum Video: So blicken Fans des SC Paderborn auf die erste Saisonniederlage &bdquo;Nach den letzten eineinhalb Jahren, die nicht so leicht waren, ist das ein schönes Gefühl. Das nehme ich mit“, konstatierte Muslija und warf schon einmal einen Blick auf das kommende Samstagabend-Topspiel seiner Fortuna gegen den Karlsruher SC (30. August, 20.30 Uhr). Die Chancen stehen gut, dass er dann gleich seinen nächsten Treffer nachlegt. Schließlich handelt es sich beim KSC um einen weiteren Ex-Klub Muslijas.

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