Paderborn. In dieser Zweitliga-Saison gab es drei Spiele, in denen Florent Muslija nicht in der Startelf des SC Paderborn gestanden hatte. In allen drei Partien ging der SCP als Verlierer vom Platz. Künftig müssen die Paderborner gänzlich auf Florent Muslija verzichten, denn der Topscorer kickt bekanntlich ab sofort für den SC Freiburg. An diesem Samstag will der OWL-Zweitligist beweisen, dass es auch ohne Muslija mit dem Siegen klappt. Dann gastiert das Team von Trainer Lukas Kwasniok ab 13 Uhr an der Bremer Brücke beim VfL Osnabrück.
Auf dem Papier ist der SCP der klare Favorit. „Jeder erwartet von uns einen Dreier", weiß auch Kwasniok. Aufsteiger Osnabrück hat bislang nur eines von 18 Ligaspielen gewonnen und ist seit zehn Partien sieglos. Der Rückstand des Tabellenletzten aufs rettende Ufer beträgt bereits neun Punkte. Insgesamt stehen auch nur schlappe neun Zähler zu Buche. Sieben dieser neun Punkte holte der VfL allerdings gegen die Top-Sechs-Teams aus St. Pauli (1:1), Kiel (1:1), Hamburg (2:1), Düsseldorf (1:1) und Paderborn (1:1). Lediglich beim Tabellenvierten Fürth setzte es für die Niedersachsen eine 0:4-Klatsche.
„Die können jeder Mannschaft aus dem oberen Tabellendrittel wehtun. Es wird eine heikle Aufgabe, für die wir aber gewappnet sind", sagt Kwasniok. Paderborns Coach erwartet hierbei durchaus forsche Hausherren. „Osnabrück hat nichts zu verlieren. Die werden vorne attackieren und versuchen, mit vielen langen Bällen wilde Situationen entstehen zu lassen. Hinzu kommt die einzigartige Atmosphäre an der Bremer Brücke. Da werden wir uns in vielen Mann-gegen-Mann-Duellen beweisen müssen. Aber meine Mannschaft hat da Bock drauf", betont Kwasniok.
Bilbija muss passen
In Sachen Personal muss der SCP-Trainer nicht nur auf die Langzeit-Ausfälle Jannik Huth, Maximilian Rohr und Kimberly Ezekwem, sondern auch auf Filip Bilbija verzichten. Letztgenannter hat zwar seine Rotsperre abgesessen, klagt aber über muskuläre Probleme. Sonst wäre der Stürmer wohl in die Startelf zurückgekehrt. Im Vergleich zur 0:1-Heimniederlage gegen Fürth dürfte es dennoch Änderungen in der Anfangsformation geben. So könnte der designierte Muslija-Nachfolger Aaron Zehnter sein Zweitliga-Startelfdebüt auf der linken Außenbahn feiern.
Allerdings ist Kwasniok in Sachen erste Elf noch unschlüssig. Paderborns Trainer will noch die letzten Trainingseindrücke abwarten. Womöglich stehen dann auch Wechsel in der Defensive an. „Wir haben gegen Fürth drei, vier grobe Schnitzer aus dem Nichts gemacht, die zu Torchancen des Gegners geführt haben", moniert Kwasniok, der deshalb vielleicht einem erfahrenen Akteur wie David Kinsombi den Vorzug vor Newcomer Martin Ens gibt. Sturmtalent Ilyas Ansah, der seinen Vertrag vorzeitig verlängert hat, könnte derweil durch Adriano Grimaldi ersetzt werden.
„Wir müssen kapitale Fehler vermeiden", fordert Paderborns Chefcoach. Sonst könnte dem VfL Osnabrück die nächste Überraschung gegen eine Mannschaft aus dem oberen Tabellendrittel gelingen. Der SCP würde dann zumindest vorerst nicht mehr zu den Top-Sechs-Teams der Liga gehören. Und der Verlust von Florent Muslija würde dann wohl noch mehr schmerzen.
Und so könnten sie spielen:
VfL Osnabrück: Kühn - Androutsos, Gyamfi, Beermann, Kleinhansl - Cuisance, Gnaase, Kunze - Niemann, Engelhardt, C. Conteh.
SC Paderborn: Boevink - Curda, Ens, Musliu - Obermair, Klefisch, Klaas, Zehnter - Platte, Grimaldi, Kostons.