SCP-Splitter

Nadj feiert sein Startelf-Comeback, ein Ex-Paderborner in KSC-Diensten patzt

Der 22-jährige SCP-Akteur darf zum zweiten Mal von Beginn an ran und bietet beim 3:0-Sieg in Karlsruhe Licht und Schatten. Ein ehemaliger Teamkollege erwischt einen schwarzen Tag. Und ein Paderborner Stürmer wird als Joker zum "Spieler des Spieltages".

SCP-Akteur Niclas Nadj (r.), hier im Duell gegen KSC-Kapitän Marvin Wanitzek, stand am Sonntag zum zweiten Mal in dieser Saison in der Paderborner Anfangsformation. | © picture alliance/dpa

Frank Beineke
06.11.2023 | 06.11.2023, 14:51

Fleißig, aber fehlerhaft

Abgesehen vom angekündigten Torwart-Tausch nahm SCP-Coach Lukas Kwasniok am Sonntag im Zweitliga-Gastspiel beim Karlsruher SC nur eine Startelfänderung vor. Und die war durchaus überraschend, denn Niclas Nadj durfte zum zweiten Mal in dieser Spielzeit von Beginn an ran. Bei seiner Startelf-Saisonpremiere hatte der 22-Jährige den 2:1-Siegtreffer gegen den SV Wehen Wiesbaden erzielt.

Und auch diesmal behielt der SC Paderborn die Oberhand. Nadj konnte beim 3:0-Erfolg in Karlsruhe aber nur wenig Akzente setzen, wenngleich er mit einem gefährlichen Flachschuss in der 14. Minute für die erste Torchance der Partie gesorgt hatte. Der offensive Mittelfeldspieler war wie gewohnt enorm fleißig, lief in knapp 60 Minuten rund neun Kilometer, ließ sich immer wieder tief fallen und forderte viele Bälle. Doch die Fehlerquote war ein wenig zu hoch.

Bormuths verkorkster Tag

Niclas Nadj wurde schließlich in der 59. Minute ausgewechselt. Doch der SCP-Akteur hatte Glück, dass für ihn nicht schon nach 22 Minuten Feierabend gewesen war. Da nämlich ging KSC-Innenverteidiger Robin Bormuth mit extrem hohem Bein und ohne Rücksicht auf Verluste in einen Zweikampf mit Nadj.

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Der Ex-Paderborner, der in diesem Sommer vom SCP zum KSC zurückgekehrt war, hatte seinen ehemaligen Teamkollegen dabei nicht voll erwischt. Sonst wäre Bormuth ganz sicher vom Platz geflogen. Der 28-Jährige hatte dennoch Glück, dass es Schiedsrichter Patrick Schwengers auch nach VAR-Check bei einer Gelben Karte beließ.

Bormuth war in dieser Szene womöglich nicht nur übermotiviert, sondern auch etwas gefrustet. Fünf Minuten zuvor hatte er nämlich beim Paderborner Führungstreffer gepatzt. Nach einem schlampigen Rückpass seines Mitspielers Leon Jensen grätschte Bormuth den Ball in die Füße von Florent Muslija. Dieser passte sofort auf Adriano Grimaldi, der eiskalt das 0:1 erzielte. Bormuth, der seine bislang schlechteste Saisonleistung zeigte, wurde schließlich zur Pause erlöst. Da nämlich wechselte KSC-Coach Christian Eichner seinen gelb-rot-gefährdeten Abwehrakteur aus.

Ein Joker wird Spieler des Tages

Während Robin Bormuth vom Fachmagazin "Kicker" die Note 5 erhielt, wurde ein SCP-Spieler nicht nur zum "Spieler des Spiels", sondern sogar zum "Zweitliga-Spieler des Spieltages" gekürt. So vergab der "Kicker" diese Auszeichnungen sowie die Note 1,5 an den Doppeltorschützen Felix Platte, obwohl dieser erst in der 69. Minute eingewechselt worden war.

Darüber hinaus wurde der SCP-Stürmer zum zweiten Mal in dieser Saison in die "Elf des Tages" berufen. Platte hatte in den letzten 20 Minuten satte vier Torschüsse abgegeben. Zwei davon waren drin. Beeindruckend waren aber auch die Zahlen, die zwei Teamkollegen lieferten. Kai Klefisch spulte satte 13,2 Kilometer ab. Filip Bilbija absolvierte am Ende einer harten Englischen Woche stolze 41 Sprints.

Muslija hofft auf die Plakette

Florent Muslija trug sich am Sonntag ausnahmsweise nicht in die Torschützenliste ein, lieferte aber wie erwähnt den Assist zum 0:1 und machte auch sonst einmal mehr ein gutes Spiel. Mittlerweile hat der 25-Jährige bereits zwölf Scorerpunkte auf seinem Konto. Sein bislang schönster Saisontreffer wurde nun von der "ARD-Sportschau" für die Wahl zum "Tor des Monats Oktober" nominiert.

So kann ab sofort für das Tor votiert werden, das Muslija am 21. Oktober aus 56 Metern im Heimspiel gegen den FC St. Pauli (2:2) erzielt hatte. Eigentlich müsste der kosovarische Nationalspieler gute Karten haben, doch die Konkurrenz ist hochkarätig. Zur Wahl steht beispielsweise Bayern-Star Harry Kane, der beim 8:0-Sieg gegen Darmstadt ebenfalls aus mehr als 50 Metern getroffen hatte. Auch für das zauberhafte Solo des Leverkusener Ausnahmetalents Florian Wirtz beim 2:1 gegen Freiburg kann abgestimmt werden. Zudem stehen Fabian Schleusener (Karlsruher SC) und Antonia Halverkamps (MSV Duisburg) zur Wahl.

SCP sucht den Spieler des Monats

Florent Muslija wurde noch für eine weitere Wahl nominiert. So sucht der SC Paderborn den Spieler des Monats Oktober. Nominiert sind zudem Filip Bilbija und Raphael Obermair. Das Online-Voting auf der SCP-Homepage läuft bis kommenden Freitag um 10 Uhr. Anschließend gibt der Verein den Sieger bekannt.

Muslija hatte bereits im August die Wahl zum Spieler des Monats gewonnen. Im September setzte sich dann Adriano Grimaldi durch. Im Oktober traf Muslija in den Spielen gegen St. Pauli und Hertha. Zudem lieferte er einen Assist beim 3:1 in Braunschweig. Filip Bilbija verbuchte in den vergangenen fünf Pflichtspielen satte sechs Scorerpunkte. Raphael Obermair schoss in Braunschweig sein erstes Saisontor und präsentierte sich zuletzt wieder in alter Stärke.

U21 verschenkt den Sieg

Die zweite Mannschaft des SC Paderborn hat in dieser Regionalliga-Saison schon einige beeindruckende Auftritte hingelegt. Beim 2:2 (1:1) gegen den OWL-Rivalen SC Wiedenbrück aber sollte die U21 ausnahmsweise enttäuschen. "Das ist nicht unser Anspruch. Das war zu pomadig, zu langsam, zu schlecht", urteilte SCP-Coach Dennis Schmitt über eine Partie, in der seine Mannschaft einen Heimsieg leichtfertig verschenkte.

Dabei hatte das Spiel für die Hausherren optimal begonnen. Neuzugang Calvin Brackelmann verwertete einen Eckball von Adriano Bravo Sanchez per Kopf zum 1:0 (9.). Doch ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung ermöglichte Wiedenbrücks Bahattin Karahan das 1:1 (26.). Der SCP tat sich enorm schwer, stand dann aber dank eines zweifelhaften Elfmeters kurz vor dem Sieg. Ilyas Ansah verwandelte den Strafstoß zum 2:1. Ein noch fragwürdigerer Handelfmeter für die Gäste sorgte jedoch in der vierten Minute der Nachspielzeit für den 2:2-Endstand durch Macoumba Kandji.

Nun gastiert die SCP-Reserve am kommenden Freitag, 10. November, um 19.30 Uhr beim Tabellenvorletzten SSVg Velbert. Kapitän Dominik Bilogrevic und David Stamm müssen dann passen. Beide sahen gegen Wiedenbrück ihre fünfte Gelbe Karte und sind folgerichtig gesperrt.


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