Muslija versenkt für Paderborn gegen St. Pauli einen Schuss für die Ewigkeit

Paderborn. Der Zauberfuß hat wieder zugeschlagen. Und diesmal nicht nur kunstvoll, sondern auch aus atemberaubender Distanz. Sekundenlang schauen alle Zuschauer in der ausverkaufen Home-Deluxe-Arena dem Schuss von Paderborns Florent Muslija aus etwa 56 Metern in der neunten Minute im Spiel gegen Spitzenreiter St. Pauli hinterher. Dann landet der Ball knallhart zum 1:0 im Netz. Pauli-Coach Fabian Hürzeler nannte es &bdquo;Sonntagsschuss“ – doch bei Muslija ist der Faktor Glück wohl eher zu vernachlässigen. Muslijas Zwiegespräche mit dem runden Leder &bdquo;Ich glaube, der Ball und ich sind sehr gute Freunde“, so &bdquo;Flo“ nach der Partie am Samstagnachmittag. &bdquo;Ich sage ihm einfach, wo ich ihn treffen will und er hört auf mich“, äußerte sich Muslija mit einem Augenzwinkern zu seinem Treffer. Man müsse sich mit dem runden Leder nur gut verstehen, der Rest komme von allein. Ganz ohne einen gewissen Zauber ist die Schusstechnik des SCP-Edeltechnikers wohl kaum zu erklären. Früh im Spiel erkannte Muslija nach einem Fehlpass von St. Paulis Elias Saad, dass der Gäste-Keeper deutlich vor seinem Tor stand und hatte dann auch genügend Zeit, um sich den Ball ganz in Ruhe zurechtzulegen. Den kosovarischen Nationalspieler durchfuhr &bdquo;sofort ein sehr gutes Gefühl“, als der Ball seine Füßchen verließ. Torjubel mit Co-Trainer Caspari Unmittelbar nach seinem Sensationstreffer, über den wohl auch dann noch einmal intensiv gesprochen wird, wenn es um die Wahl zum Tor des Monats geht, lief Muslija zur Paderborner Bank – und zwar direkt zu Co-Trainer Frank Caspari. &bdquo;Das war ganz spontan. Wir hatten vor dem Spiel einen guten Austausch.“, so Muslija. Fortan sollte der SCP in Durchgang eins das deutlich bessere Team sein. &bdquo;Wenn wir da die ein oder andere Umschaltsituation besser ausspielen, können wir vielleicht nachlegen und das Spiel am Ende auch gewinnen“, sagte Muslija. Doch das 2:2 gehe am Ende in Ordnung. &bdquo;St. Pauli hat dann aufgedreht, aber wir haben auch super dagegengehalten.“ Nach der Pause wollte der in letzter Zeit so starke Spitzenreiter St. Pauli ein anderes Gesicht zeigen und startete mit ganz viel Feuer. St. Pauli dreht nach der Pause auf Nur wenige Momente nach dem Wiederanpfiff tauchte der für die Elf vom Millerntor gerade erst eingewechselte Connor Metcalfe völlig frei vor dem Paderborner Kasten auf. Obwohl SCP-Keeper Jannik Huth schon geschlagen war, ging der Versuch jedoch aus kurzer Distanz deutlich über das Tor. Nur wenige Momente danach konnten die Gäste dann aber doch jubeln, als Johannes Eggestein nach einer Hereingabe von Marcel Hartl den Ausgleich herstellte (48.). In der Folge wurde es für den SCP ein &bdquo;hartes Stück Arbeit“ – teilweise sogar zum &bdquo;Überlebenskampf“, wie SCP-Trainer Lukas Kwasniok hinterher konstatierte. In Minute 78 ging das Hürzeler-Team dann sogar durch Jackson Irvine in Führung. Doch die Paderborner hatten noch etwas im Köcher und schlugen kurz darauf zurück. Mit breiter Brust in anspruchsvolle Wochen Insgesamt 19 Schüsse gab St. Pauli ab, davon aber nur fünf aufs Paderborner Tor. Der SCP verbuchte drei Schüsse aufs gegnerische Tor, einer davon landete in der 82. Minute in den Maschen, als Filip Bilbija einen Querpass vom eingewechselten Sirlord Conteh zum 2:2-Endstand verwertete. Nun stehen dem SCP drei schwere Auswärtsspiele bevor. Erst geht’s nach Berlin (28.10.). Dann im DFB-Pokal nach Freiburg (1.11.), bevor vier Tage später das Ligaspiel beim Karlsruher SC (5.11.) steigt. Eine Zeit, in die die Paderborner nun mit viel Selbstvertrauen hineingehen können – einer ganz besonders. Bilbija bleibt cool, wenn's drauf ankommt Ein paar blaue Flecken habe Filip Bilbija nach der intensiven Partie gegen den FC St. Pauli am vergangenen Samstag an seinem Körper gezählt. Doch der Einsatz des SCP-Stürmers, der beim 2:2 gegen den Tabellenersten aus Hamburg über die volle Distanz auf dem Platz stand, hat sich gelohnt – wenn auch für ihn ganz persönlich erst spät: In der 82. Minute traf Bilbija nach einer scharfen Hereingabe von Mitspieler Sirlord Conteh zum Ausgleich. &bdquo;Eine Woche zuvor hat Sissy im Testspiel gegen die U21 genau den gleichen Ball gebracht. Da habe ich ihn an die Latte geschossen“, sagte Bilbija nach der Partie. Dass es im Ernstfall besser lief, sei den Instinkten zu verdanken. &bdquo;Es war wichtig, dass ich den Ball richtig treffe, da hat der Körper gut reagiert.“ Nachdem St. Pauli nach dem Seitenwechsel der Ausgleich gelungen war, hatte Bilbija in der 70. Spielminute bereits die große Chance, den SCP erneut in Führung zu bringen. Erst knapp gescheitert, dann doch erfolgreich Nach einem sehenswerten Sololauf scheiterte der Paderborn-Angreifer aber am starken Gäste-Keeper Nikola Vasilj, der den Schuss aufs lange Eck clever antizipierte. &bdquo;Ich kann den Ball sicher schärfer aufs Tor bringen, aber das macht er auch einfach gut“, so Bilbija, der sich ja für ihn zum Glück gute zehn Minuten später doch noch selbst belohnen und dem SCP damit einen Punkt sichern sollte. Die Stimmung beim SCP sei aktuell sehr gut: &bdquo;Es macht einfach Riesen-Spaß, wir verstehen uns alle super. So fühlt sich das nicht wie Arbeit an“, so Bilbija.

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