3:0 in Karlsruhe: Paderborn feiert den nächsten Sieg in Baden

Karlsruhe. Auch die zweite Reise ins Badener Land sollte sich für den SC Paderborn lohnen. So feierte der OWL-Zweitligist am Sonntagnachmittag vier Tage nach dem 3:1-Pokalerfolg in Freiburg einen 3:0 (1:0)-Sieg beim Karlsruher SC. Vor 23.705 Zuschauern im Wildpark schnürte Joker Felix Platte einen Doppelpack, nachdem Adriano Grimaldi die Gäste vor der Pause in Führung gebracht hatte. Mit dem fünften Saisondreier schaffte der SCP zugleich den Anschluss an die obere Tabellenregion. SCP-Coach Lukas Kwasniok hatte im Vergleich zum Freiburg-Spiel lediglich zwei Startelfänderungen vorgenommen. Kapitän Jannik Huth kehrte wie angekündigt für Pelle Boevink ins Tor zurück. Niclas Nadj ersetzte Robert Leipertz und durfte damit zum zweiten Mal in dieser Saison von Beginn an ran. Bei seiner Startelf-Premiere hatte der 22-Jährige den 2:1-Siegtreffer gegen Wehen Wiesbaden erzielt. Paderborns 20er-Kader blieb unterdessen unverändert. Die Gäste übernahmen von Anpfiff weg die Spielkontrolle, ließen den KSC in den ersten 25 Minuten kaum an die Kugel kommen und verbuchten gut 75 Prozent Ballbesitz. Zunächst holte der SCP diverse Freistöße aus dem Halbfeld heraus, die aber allesamt verpufften. Die erste nennenswerte Chance hatte dann Nadj, der nach Vorarbeit von Sirlord Conteh aus 16 Metern abzog, aber an KSC-Keeper Patrick Drewes scheiterte (14.). Grimaldi sorgt für das 1:0 Drei Minuten später aber sollten sich die Kwasniok-Mannen für eine bärenstarke Anfangsphase belohnen. Adriano Grimaldi eroberte gegen den Ex-Paderborner Robin Bormuth den Ball, der bei Florent Muslija landete. Dieser schickte Grimaldi auf die Reise und der SCP-Stoßstürmer versenkte das Leder zum 0:1 (17.) ins rechte Eck. Es war der zweite Saisontreffer des Neuzugangs aus Saarbrücken. Der offenbar ziemlich gefrustete Bormuth leistete sich dann ein hohes Bein gegen Nadj und hatte Glück, dass er den Paderborner dabei nicht voll erwischte (22.). Sonst hätte es statt Dunkelgelb zwingend Rot geben müssen. Und auch in Minute 28 ging es viel zu schnell für die Hausherren, als Filip Bilbija seinen Teamkollegen Muslija bediente. Letztgenannter blieb aber an Torhüter Drewes hängen. Die erste Torgelegenheit der bis dato völlig harmlosen Karlsruher resultierte aus einem Geschenk der Gäste. SCP-Keeper Huth geriet beim Spielaufbau auf dem rutschigen Rasen ins Stolpern. KSC-Akteur Lars Stindl eroberte den Ball, doch Huth machte seinen Patzer wieder wett (31.). Die bis dato klar unterlegenen Gastgeber aber nahmen nun auch am Spiel teil, weil der SCP plötzlich Fehler machte. Und so ging die Schlussviertelstunde der ersten Hälfte an den KSC. Htuh zeigt nerven - KSC verpasst Ausgleich Und in der 38. Minute hätte das 1:1 fallen müssen. Huth ließ den Ball nach einem Stindl-Schuss nach vorne prallen. KSC-Stürmer Igor Matanovic war zur Stelle, grätschte den Ball aber aus zwei Metern über den Kasten. Auch in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs hatte der SCP noch einmal Dusel, als Curda und Kinsombi gegen den heranstürmenden Matanovic den Ausgleich verhinderten. Die 1:0-Pausenführung für Paderborn war daher verdient, aber dennoch ein wenig glücklich. Der SCP ging personell unverändert in die zweite Hälfte, während Karlsruhe doppelt wechselte. Marcel Beifus ersetzte den gelb-rot-gefährdeten Bormuth. Philip Heise kam für David Herold. Und die Hausherren hatten gleich eine gute Chance. Matanovic zog aus 14 Metern ab, doch Raphael Obermair blockte den Ball (46.). Die Paderborner Dominanz der ersten halben Stunde war längst dahin. Nun war es der KSC, der agierte. In Minute 57 gab es die nächste dicke Gelegenheit zum Ausgleich. Eine Hereingabe segelte an Freund und Feind vorbei zu Fabian Schleusener, der aus halbrechter Position zum Schuss kam, aber am glänzend reagierenden Huth scheiterte. Karlsruhe in zweiter Hälfte weiter druckvoll unterwegs Nach knapp einer Stunde gab es die ersten Wechsel auf Paderborner Seite. Robert Leipertz und Marcel Hoffmeier kamen für Sirlord Conteh und Niclas Nadj in die Partie (59.). Der KSC machte weiter Druck. Paderborn hoffte auf den vorentscheidenden Konter. Bei einem dieser nun seltenen SCP-Angriffe kam Bilbija in der 68. Minute im Strafraum zu Fall. Schiedsrichter Patrick Schwengers ließ weiterspielen. Auch nach VAR-Check blieb es bei dieser Entscheidung, obwohl der Karlsruher Beifus den SCP-Stürmer am Fuß erwischt hatte. Der Ärger über den nicht gegebenen Elfmeter währte bei den Gästen aber nur kurz. So legten in die Gäste in der 71. Minute den Vorwärtsgang ein. Bilbija bediente Felix Platte. Und der zwei Minuten zuvor eingewechselte SCP-Edeljoker netzte zum 0:2 ein. Der Karlsruher Schwung war anschließend dahin. Paderborn hatte wieder alles im Griff und machte in der 85. Minute den Deckel drauf. Platte vollendet mustergültigen Konter Die Gäste fuhren einen mustergültigen Konter. Leipertz sah Platte am langen Pfosten. Und dieser donnerte das Leder per Direktabnahme zum 0:3 unter die Latte. Es war Plattes dritter Saisontreffer. Im Wildpark waren nur noch die feiernden Paderborner Fans und Pfiffe der enttäuschten Karlsruher Anhänger zu hören. Und der gesamte SCP-Tross konnte wieder einmal eine feucht-fröhliche Rückreise aus dem Badener Land in Angriff nehmen. Nach den drei Auswärtspartien in Berlin, Freiburg und Karlsruhe wartet auf den SCP nun endlich wieder ein Heimspiel. So treffen die Schützlinge von Lukas Kwasniok am kommenden Samstag um 13 Uhr in der Home-Deluxe-Arena auf den 1. FC Nürnberg. Das Spiel im NW-Ticker zur Nachlese:

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