Partystimmung beim SC Paderborn: Muslija und Platte machen Schalke platt

Paderborn. Der SC Paderborn hatte sich für den Befreiungsschlag einen perfekten Zeitpunkt ausgesucht. So feierte das Team von Lukas Kwasniok am Freitagabend in der ausverkauften Home-Deluxe-Arena einen 3:1 (1:0)-Heimsieg gegen den FC Schalke 04. Im siebten Anlauf war es für den SCP der erste Pflichtspiel-Erfolg gegen die Königsblauen, die auch nach der Entlassung von Trainer Thomas Reis immer tiefer in der Krise versinken. Paderborn aber setzt seinen Aufwärtstrend fort und klettert von Rang 15 auf Platz 8. "Das war eine rundum gelungene Leistung. Wir standen stabil und haben hinten sehr wenig zugelassen. Und vorne waren wir extrem effektiv", resümierte SCP-Keeper Jannik Huth. "Ein absolut verdienter Sieg", urteilte SCP-Coach Kwasniok, der sich diesmal mit einer Startelfänderung begnügt hatte. Sebastian Klaas ersetzte Youngster Ilyas Ansah. Bei Schalke rückte unter anderem der Ex-Bielefelder Bryan Lasme in die Anfangsformation, der aber auf ganzer Linie enttäuschen sollte. Die ersten zehn Minuten gehörten allerdings den Gästen. "Da waren wir etwas fahrig und fehlerhaft", erklärte Kwasniok. Schalke störte früh, zwang den SCP zu vielen Ballverlusten und schnürte die Hausherren in der eigenen Hälfte ein. Mehr als ein harmloser Kopfball (6.) von Ron Schallenberg sprang dabei aber nicht heraus. Nach den besagten zehn Minuten aber übernahm Paderborn die Initiative, um zu guten Chancen zu kommen. So köpfte Adriano Grimaldi eine Klaas-Flanke an die Latte (17.). Dem SCP boten sich nun Räume, die vor allem Klaas und Florent Muslija zu nutzen wussten. So setzte sich Muslija in Minute 26 einmal mehr über links durch und passte flach in die Mitte, wo Klaas per Direktabnahme den Schalker Keeper Michael Langer zu einer Glanzparade zwang. Anschließend setzte heftiger Regen ein. Und der bis dato hohe Unterhaltungswert der Partie nahm merklich ab. Platte beendet seine Torflaute Doch die erste Hälfte hatte in der 43. Minute noch ein Highlight zu bieten. Muslija vernatzte Schallenberg und bediente Klaas. Dieser flankte in die Mitte, wo Felix Platte am höchsten sprang und zum 1:0 für Paderborner einköpfte. Es war der erste Treffer des SCP-Stürmers seit dem 15. April 2023, doch Platte verzichtete gegen seinen Ex-Klub auf den Torjubel. Die Gastgeber hatten sich die Halbzeitführung durchaus verdient. Und sie sollten sie kurz nach dem Wechsel ausbauen. Platte spielte auf Raphael Obermair, der zu Grimaldi durchsteckte. Und dieser wurde vom Schalker Cédric Brunner im Strafraum zu Fall gebracht. Klare Sache: Elfmeter. Allerdings wurde vor der Ausführung erst zwei Minuten lang eine mögliche Abseitsstellung überprüft. Muslija ließ sich davon aber nicht beeinflussen und verwandelte gewohnt sicher zum 2:0 (53.). Schalkes Fans sind stinksauer Schalke-Interimscoach Matthias Kreutzer brachte Tempelmann und Kabadayi (58.) sowie Drexler und Mohr (64.). Den Gästen fiel trotzdem weiter nichts ein. Der SCP konnte geduldig auf seine Konterchancen lauern. Und die treuen Schalker Fans stellten ihren Support ein. Die Paderborner Anhänger aber schwelgten spätestens ab der 76. Minute in Glückseligkeit. Der eingewechselte Niclas Nadj legte ab auf Muslija. Und der alles überragende SCP-Akteur erzielte mit einem wunderschönen 16-Meter-Schlenzer das 3:0. S04-Keeper Langer verhinderte gegen Joker Sirlord Conteh das mögliche 4:0 (87.), Stattdessen traf Yusuf Kabadayi mit dem Schlusspfiff in der neunten (!) Minute der Nachspielzeit noch zum 3:1. Wenige Sekunden später war Feierabend. "Es hat heute unglaublich viel Spaß gemacht", erklärte SCP-Torschütze Felix Platte und fügte an: "Ich hoffe, dieser Sieg gibt uns viel Selbstvertrauen, so dass wir nun befreiter aufspielen können." Dabei wartet auf Paderborn nun das Gastspiel in Braunschweig (Sonntag, 8. Oktober). Schalkes Talfahrt aber hat einen neuen Tiefpunkt erreicht. Und in dieser Verfassung könnte der Weg für den deutschen Vizemeister des Jahres 2018 tatsächlich in die 3. Liga führen. Die in Paderborn gezeigte Leistung glich jedenfalls über weite Strecken einem Offenbarungseid. "Das kann nicht unser Anspruch sein", ärgerte sich Interimstrainer Kreutzer. Das Spiel zum Nachlesen:

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