Ein Duo vom SC Paderborn feiert ein ersehntes Debüt mit Happy End

Paderborn. Auf dem Papier hat der SC Paderborn mit Pelle Boevink, Niclas Nadj und Bashir Humphreys bislang drei Winterneuzugänge. Doch eigentlich müssten auch Kai Klefisch und Sebastian Klaas dazugezählt werden. Die beiden Mittelfeldspieler, die im vergangenen Sommer zum SCP gewechselt waren, hatten schließlich die gesamte Hinrunde verletzungsbedingt verpasst. Doch am Freitagabend feierte das "K.u.K.-Duo" das ersehnte Pflichtspieldebüt für Paderborn. Und dieses wurde mit einem 1:0-Erfolg beim Karlsruher SC gekrönt. Kai Klefisch stand dabei sogar in der Anfangsformation, gab zugleich sein Zweitligadebüt und bot auf der Doppelsechs neben Kapitän Ron Schallenberg eine grundsolide Vorstellung. "Er war eifrig, emsig und immer da. Man sieht, dass der Gegner bei dieser Doppelsechs nicht so viele Aktionen kreieren kann", urteilte SCP-Coach Lukas Kwasniok über den 23-jährigen Sommerneuzugang von Viktoria Köln. "Sese war der Gamechanger" Klefisch hatte im vergangenen Mai noch in Kölner Diensten einen Wadenbeinbruch mitsamt Syndesmose- und Innenbandriss erlitten, ist nun aber bereit für Startelfeinsätze. Beim Teamkollegen Sebastian Klaas könnte es noch ein paar Wochen dauern, ehe er von Beginn an ran darf. Doch der 24-Jährige mit dem Spitznamen "Sese" stellte in Karlsruhe unter Beweis, dass auch ein kurzer Auftritt extrem wertvoll sein kann. Der Neuzugang aus Osnabrück war in der 83. Minute für Sirlord Conteh in die Partie gekommen und sollte das SCP-Offensivspiel sofort beleben. In der dritten und letzten Minute der Nachspielzeit spielte Klaas hierbei den entscheidenden Pass auf Robert Leipertz, der sich bärenstark gegen KSC-Verteidiger Stephan Ambrosius durchsetzte und den Paderborner 1:0-Siegtreffer erzielte. "Sese war für mich der Gewinner des Spiels und der Gamechanger", lobte Kwasniok seinen Schützling, der sich am 25. Juni 2022 im Testspiel gegen den SC Verl das hintere Kreuzband im linken Knie gerissen hatte. "Es ist ein Traum, wenn du endlich wieder dabei bist und direkt etwas zum Erfolg beitragen kannst. So stellt man sich das vor", kommentierte Klaas sein perfektes Comeback. Glücklich, aber nicht unverdient Die spielerische Darbietung seines Teams war im Karlsruher Wildpark unterdessen alles andere als perfekt gewesen. "Es war ein ekliges Spiel. Und es war sicher keine Glanzleistung von uns. Aber solche Siege brauchst du zwischendurch mal", sagte Klaas. Allerdings hatte der marode Zustand der Spielfläche auch keinen gepflegten Kombinationsfußball zugelassen. "Nach der Platzbegehung war klar, dass auf diesem Rasen kein gewohnter Fußball stattfinden kann", gab KSC-Trainer Christian Eichner zu. Ein 0:0 wäre somit fast schon folgerichtig gewesen, doch die Paderborner sicherten sich mit ihrem Last-Minute-Treffer den ersehnten Sieg, für den sie sich aber wahrlich nicht schämen müssen. Die Gäste waren über weite Strecken der Partie trotz der besagten Defizite die spielerisch bessere Mannschaft und verbuchten ein leichtes Chancenplus. Zudem stimmte der Einsatzwille. Noch fehlt die Ausdauer Mit Klaas zog der SCP darüber hinaus den entscheidenden Joker. "Sese kannst du auch für nur zehn Minuten immer von der Bank bringen. Dann bewegt sich was, dann tut sich was", erklärte Kwasniok. Und so wird "Sese" wohl auch in den nächsten Spielen als Einwechselspieler fungieren. "Ein Einsatz von Beginn an wäre auch vermessen. Da muss ich ehrlich zu mir selbst sein, denn von der Ausdauer her macht es noch nicht viel Sinn", sagte Klaas und fügte an: "Ich will lieber nun peu à peu meine Minuten sammeln und mich langsam steigern. Aber ich habe dabei sicher schon jetzt mehr als zehn Minuten im Tank." Womöglich wird ja schon das an diesem Dienstag anstehende DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den VfB Stuttgart (18 Uhr, Home-Deluxe-Arena) für Klaas zum Ausdauertest, falls es in die Verlängerung gehen sollte. Vielleicht aber spielt der "Gamechanger" schon vorher wieder den entscheidenden Pass.

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