SCP-Splitter

Frust und Freude für Ex-Paderborner im Pokal, Collins feiert Traum-Debüt

Der ehemalige SCP-Linksverteidiger gewinnt mit Cardiff zum Saisonauftakt. Seine Ex-Teamkollegen Owusu und Thalhammer ärgern Steffen Baumgart. Und ein anderer ehemaliger Paderborner ist trotz eines 46-Meter-Traumtores traurig.

Der Ex-Paderborner Jamilu Collins (r.), der sich hier gegen Norwich-Akteur Max Aarons durchsetzt, erwischte mit Cardiff City einen perfekten Saisonstart. | © picture alliance / empics

Frank Beineke
01.08.2022 | 01.08.2022, 12:19

Champagner für Collins

Fünf Jahre lang hatte Jamilu Collins für den SC Paderborn gespielt. Seit dieser Saison kickt der nigerianische Nationalspieler nun für den walisischen Klub Cardiff City, der in Englands zweiter Liga auf Punktejagd geht. Und Collins ist bei seinem neuen Klub ausgesprochen gut angekommen. So stand der 27-jährige Linksverteidiger beim Championship-Auftaktspiel gegen Premier-League-Absteiger Norwich City in der Startelf.

Cardiff gewann mit 1:0 und Collins wurde anschließend von den Fans zum "Man of the Match" gewählt. Der Ex-Paderborner erhielt eine Flasche Champagner und gab nach Spielschluss zu Protokoll: "Es war ein traumhaftes Debüt vor tollen Fans. Ich habe die Zeit hier bislang sehr genossen. Vom ersten Tag an fühlte ich mich im Team gut integriert."

Ritters Traumtor reicht nicht aus

Marlon Ritter hatte unterdessen von August 2017 bis September 2020 das Trikot des SC Paderborn getragen. Seit knapp zwei Jahren steht der technisch versierte Mittelfeldspieler nun in Diensten des 1. FC Kaiserslautern. Und mit dem Zweitliga-Absteiger schrammte er am Sonntag in der ersten Runde des DFB-Pokals im Heimspiel gegen den SC Freiburg nur hauchdünn an einer Überraschung vorbei.

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Bis zur 82. Minute lagen die Roten Teufel nämlich mit 1:0 vorne. Diese Führung hatten die Pfälzer einem Ritter-Geniestreich zu verdanken. So zog der 28-Jährige in der 33. Minute nach einem Ballgewinn am Mittelkreis aus 46 Metern ab. Und der Ball segelte über Freiburgs Keeper Mark Flekken hinweg ins Tor. Ritter lief beim Jubeln direkt in die Arme von FCK-Torwarttrainer Andreas Clauß. "Er hatte mir den Tipp gegeben, dass Flekken gerne weit vor seinem Tor steht", erklärte der Kunstschütze.

Dessen Team kassierte allerdings noch den Ausgleich durch Roland Sallai. In der Verlängerung schoss der Ex-Armine Ritsu Doan (111.) den Vorjahresfinalisten aus Freiburg in die zweite Runde. Und so war Marlon Ritter trotz seines denkwürdigen Treffers, der sicherlich in der Auswahl zum Tor des Monats landen wird, tief enttäuscht.

Zwei Ex-Schützlinge ärgern Baumgart

Mit Prince Owusu und Maximilian Thalhammer kicken seit dieser Saison zwei Ex-Paderborner für den SSV Jahn Regensburg. Und dieses Duo trug am Samstag maßgeblich dazu bei, dass ihr ehemaliger Trainer Steffen Baumgart Frust schob. Owusu und Thalhammer bugsierten nämlich mit Regensburg den 1. FC Köln um Chefcoach Baumgart aus dem DFB-Pokal.

Nach einem packenden Pokalfight hatte der Zweitligist mit einem 6:5 nach Elfmeterschießen die Nase vorn. Owusu hatte in der 27. Minute nach starker Vorarbeit von Thalhammer für die Regensburger 2:0-Führung gesorgt. Köln glich zwar zum 2:2 aus, zog dann aber in der Elfmeter-Lotterie den Kürzeren. Thalhammer traf dabei vom Punkt und zählte insgesamt zu den besten Jahn-Akteuren. Auch Owusu verdiente sich nicht nur wegen seines Treffers eine gute Note.

Schonlau kann tief durchatmen

Der Hamburger SV stand am Samstag dicht vor dem Pokal-Aus. So lag der ambitionierte Zweitligist beim Drittliga-Aufsteiger SpVgg Bayreuth bis zur 83. Minute mit 0:1 hinten, um am Ende mit 3:1 nach Verlängerung zu gewinnen. Neben Edeljoker Ransford Königsdörffer, der einen Doppelpack (83./111.) schnürte, traf mit Kapitän Sebastian Schonlau (97.) ein langjähriger Paderborner für den HSV.

Noch größer als die Freude war im Lager der Hanseaten die Erleichterung. Spielerisch hatten die Hamburger nämlich einmal mehr enttäuscht. "Wir müssen weiter daran arbeiten, unser Spiel wieder konsequenter durchzuziehen", erklärte Schonlau, der nach einer Ecke das zwischenzeitliche 2:1 erzielt hatte. Mit diesem Treffer sorgte der gebürtige Warburger auch dafür, dass Paderborns ehemaliger Sportchef Michael Born nicht mit einer zusätzlichen Pokalprämie in Höhe von gut 418.000 Euro planen kann. Denn Born ist bekanntlich seit einem Monat Geschäftsführer bei den Oberfranken.

Correia feiert die Sensation

Ein ehemaliger SCP-Spieler war derweil an der vermutlich größten Pokalsensation der ersten Runde beteiligt. So kegelte Marcel Correia mit Drittliga-Aufsteiger SV Elversberg den Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen aus dem DFB-Pokal. Die Saarländer setzten sich in einer spektakulären Partie mit 4:3 (3:2) durch. Correia, der in den vergangenen beiden Jahren das Paderborner Trikot getragen hatte, kam dabei über die volle Distanz zum Einsatz.

Grund zum Jubeln hatte auch Johannes Dörfler. Die Leihgabe vom SC Paderborn zog mit Waldhof Mannheim in die zweite DFB-Pokal-Runde ein. So gewann der Drittligist gegen den Zweitligisten Holstein Kiel mit 5:3 nach Elfmeterschießen. Dörfler, der in den vergangenen Wochen unter Knieproblemen gelitten hatte, wurde in der 90. Minute eingewechselt und feierte damit sein Pflichtspieldebüt für Mannheim.

Beim bislang verrücktesten Spiel der Auftaktrunde stand ebenfalls ein Ex-Paderborner auf dem Platz: Robin Krauße setzte sich hierbei mit Zweitliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig gegen den Erstligisten Hertha BSC Berlin durch. Nach Verlängerung hatte es 4:4 gestanden. Es kam zum Elfmeterschießen, in dem der in der 100. Minute eingewechselte Krauße seinen Versuch sicher verwandelte. Am Ende behielt Braunschweig mit 10:9 die Oberhand.


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