Paderborn-Rückkehr als Reservist? HSV-Kapitän Schonlau droht wieder die Ersatzbank

Hamburg/Paderborn. Wenn Sebastian Schonlau an diesem Sonntag um 13.30 Uhr mit dem Hamburger SV beim SC Paderborn gastiert, werden zahlreiche Freunde und Familienmitglieder auf der Tribüne der ausverkauften Home-Deluxe-Arena sitzen. Der HSV-Kapitän ist als gebürtiger Warburger schließlich ein Junge aus dem Hochstift und kickte elf Jahre lang für den SCP. Wenn am Sonntag der Anpfiff ertönt, wird Schonlau allerdings wohl nicht auf dem grünen Rasen stehen, sondern auf der Ersatzbank Platz nehmen. Der Innenverteidiger war in seinen ersten dreieinhalb Jahren beim HSV zwar stets als Abwehrchef gesetzt, sofern er nicht verletzt, erkrankt oder gesperrt war. Doch in der Rückrunde musste sich Schonlau in vier von sechs Spielen mit der Reservistenrolle zufriedengeben. Beim 1:0-Sieg in Köln und beim jüngsten 3:0-Erfolg gegen Kaiserslautern kam der Mann mit dem Spitznamen &bdquo;Bascho“ noch nicht einmal zum Einsatz. Schonlau hatte dabei das Pech, dass er weite Teile der Wintervorbereitung krankheitsbedingt verpasste. Erst am 21. Spieltag stand er beim 2:1-Sieg in Münster erstmals wieder in der Startelf, weil sein Konkurrent Daniel Elfadli eine Gelbsperre absitzen musste. &bdquo;Dass ich spielen will und ein Stück weit enttäuscht bin, ist doch völlig klar“, sagte Schonlau dem &bdquo;Kicker“ über seine gesunkenen Einsatzzeiten. Schonlaus Konkurrenten überzeugen Doch es passt zu seinem Charakter, dass er die neue Rolle ohne Groll akzeptiert, um sich voll und ganz in den Dienst der Mannschaft zu stellen. &bdquo;Es ist meine Aufgabe, mich nicht größer zu machen als die Mannschaft. Ich predige seit drei Jahren, dass wir ein Team sein müssen und dass gerade die Jungs, die hintendran sind, noch mehr Gas geben müssen, um wieder nach vorn zu kommen. Das ist und bleibt in diesen Wochen meine Aufgabe und das muss ich vorleben“, ergänzte der Ex-Paderborner. Lesen Sie auch: Zahlen, Daten und weiteres Wissenswertes zum Zweitliga-Jubiläum des SCP Rein sportlich ist die Entscheidung des neuen HSV-Trainers Merlin Polzin absolut nachvollziehbar. Dennis Hadzikadunic ist als Innenverteidiger gesetzt und inzwischen ein zuverlässiger Leistungsträger, nachdem er in der vergangenen Saison in seinem ersten halben Jahr in Hamburg noch munter vor sich hin dilettiert hatte. Einer der Tiefpunkte war hierbei sein katastrophaler Auftritt bei der 1:2-Heimpleite gegen Paderborn. Daniel Elfadli präsentiert sich in dieser Spielzeit bislang ebenfalls deutlich gefestigter als Abwehrkonkurrent Schonlau, der sich in der Hinrunde den ein oder anderen Patzer geleistet hatte. Auch bei seinem letzten Startelf-Einsatz in Regensburg (1:1) machte Hamburgs Kapitän vor zwei Wochen keine allzu gute Figur. SCP-Stürmer appelliert an &bdquo;Bascho“ Schonlaus Führungsqualitäten sind aber weiterhin gefragt. Und der inzwischen 30 Jahre alte Abwehrakteur wird ganz sicher auch künftig nicht aufmucken. Schließlich ordnet der ehemalige SCP-Akteur alles dem großen Ziel Bundesliga-Aufstieg unter. In seinen ersten beiden Jahren an der Alster scheiterte der HSV erst in der Relegation. In der vergangenen Saison sprang nur Rang vier heraus. Nun soll nach sieben mageren Jahren endlich die Rückkehr ins Fußball-Oberhaus gelingen. Falls es klappt, würden Schonlaus Einsatzchancen allerdings wohl weiter sinken. Eine Rückkehr nach Paderborn wäre im kommenden Sommer aber vermutlich wenig wahrscheinlich, wenngleich SCP-Stürmer Sven Michel in dieser Woche in einem Video-Interview mit &bdquo;nw.de“ schon den Appell &bdquo;Komm zurück!“ an seinen ehemaligen Teamkollegen richtete. Schließlich läuft Schonlaus sicherlich gut dotierter Vertrag noch bis Juli 2026. Aber im Fußball ist bekanntlich vieles möglich. Das hat nicht zuletzt die überraschende Rückkehr von Sven Michel gezeigt. Alle SCP-Nachrichten im Überblick: Der News-Blog rund um den SC Paderborn Und so könnten sie spielen: SC Paderborn: Riemann - Scheller, Götze, Brackelmann - Obermair, Castaneda, Bilbija, Zehnter - Mehlem - Terho, Ansah. Ausfälle: Engelns (Knie), Klaas (Wade), Platte (Bandscheibe). Gelbsperre droht: Castaneda, Curda, Scheller (je 4). Hamburger SV: Heuer Fernandes - Mikelbrencis, Hadzikadunic, Elfadli, Muheim - Meffert - Karabec, Reis - Sahiti, Selke, Dompé. Ausfälle: Glatzel, Raab (beide Aufbautraining), Jatta (Syndesmosebandriss), Katterbach (Kreuzbandriss), Pherai (muskuläre Probleme), Soumahoro (Oberschenkel). Gelbsperre droht: Königsdorffer, Reis, Schonlau, Selke (je 4).

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