SC Paderborn

Paderborns Coach freut sich auf eine "geile Herausforderung" gegen Werder

Beim Hinspiel an der Weser hatte der SCP bei desolaten Bremern mit 4:1 gewonnen. Doch beim Wiedersehen in der Benteler-Arena treffen die Paderborner nun auf das formstärkste Team der Liga.

Frank Beineke
21.01.2022 | 21.01.2022, 15:41

Paderborn. Die Unruhe und Unzufriedenheit im Verein und Umfeld waren schon vorher groß gewesen. Dann erlebte Werder Bremen am 15. August 2021 auch noch ein Heimdebakel gegen den SC Paderborn. Die Gäste gewannen bei einem desolaten Erstliga-Absteiger mit 4:1 und feierten damit ihren ersten Saisonsieg.

Reichlich Unruhe sollte es in Bremen auch in den drei Monaten danach geben. Doch wenn an diesem Samstag, 22. Januar, das Rückspiel in Paderborn (13.30 Uhr, Benteler-Arena) steigt, trifft der SCP auf ziemlich selbstbewusste Werderaner.

SCP-Stürmer Sven Michel wirbelte im Hinspiel die komplette Werder-Defensive durcheinander. Hier setzt er sich gegen Lars Lukas Mai (l.) und Torwart Michael Zetterer durch, um das 3:0 zu erzielen. | © imago images/Kirchner-Media
SCP-Stürmer Sven Michel wirbelte im Hinspiel die komplette Werder-Defensive durcheinander. Hier setzt er sich gegen Lars Lukas Mai (l.) und Torwart Michael Zetterer durch, um das 3:0 zu erzielen. | © imago images/Kirchner-Media

"Das ist die formstärkste Mannschaft der Liga", urteilt Lukas Kwasniok. Ein Blick in die Statistik gibt dem Paderborner Chefcoach recht. Seitdem Ole Werner das Traineramt in Bremen übernommen hat, holte Werder vier Siege aus vier Spielen. Und das bei einem Torverhältnis von 14:3.

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Ein Stürmer als Sinnbild

Gerade Niclas Füllkrug steht sinnbildlich für die Entwicklung des Teams. Im Hinspiel war der Angreifer, der in den ersten zehn Saisonpartien torlos blieb und zwischenzeitlich sogar suspendiert wurde, noch ein Totalausfall. Nun bildet Füllkrug zusammen mit dem Ex-Paderborner Marvin Ducksch das derzeit gefährlichste Sturmduo der Liga, das seit dem Werner-Amtsantritt satte sieben Treffer und sechs Assists verbuchte.

"Werder hat mit Ole den perfekten Trainer für den Verein bekommen. Es gibt nun eine klare Struktur mit klaren Abläufen", sagt Kwasniok mit Blick auf seinen Bremer Kollegen, der bislang stets auf die selbe Startelf gesetzt hat.

Paderborns Coach will nun am Samstag zum zweiten Mal in Folge die gleiche Anfangsformation aufs Feld schicken. "Ich werde keine Geheimniskrämerei betreiben. Es gibt keinen Anlass für einen Wechsel. Die Jungs haben sich einen Vorsprung erarbeitet, auf den sie sich natürlich nicht ausruhen dürfen", erklärt Kwasniok.

Auf Correia und Co. wartet viel Arbeit

Somit dürfen auch die Winterneuzugänge Philipp Klement und Florent Muslija erneut von Beginn an ran. "Beide machen uns fußballerisch besser und variabler", lobt der SCP-Trainer, der personell fast aus dem Vollen schöpfen kann. Lediglich Jannis Heuer (Bänderriss) und Afrika-Cup-Teilnehmer Jamilu Collins fallen aus.

Marcel Mehlem, der zuletzt über Wadenprobleme klagte, meisterte am Donnerstag einen Belastungstest. Der Mittelfeldspieler wird in den 20er-Kader zurückkehren, falls er am Freitag beschwerdefrei trainieren kann.

Marcel Correia, der sich am vergangenen Samstag beim 2:1-Sieg in Nürnberg am Kopf verletzt hatte, ist einsatzbereit und wird an der Seite von Uwe Hünemeier in der Innenverteidigung spielen. Auf das routinierte Abwehrduo kommt eine Menge Arbeit zu, denn Werder ist nicht nur mit Ducksch und Füllkrug brandgefährlich.

Lukas Kwasniok warnt auch eindringlich vor den offensiven Mittelfeldspielern Leonardo Bittencourt und Romano Schmid. "Zusammen mit Ducksch und Füllkrug bilden sie ein für diese Liga außergewöhnliches Quartett", so Paderborns Coach.

Lediglich 750 Fans sind zugelassen

Doch bei aller Werder-Qualität ist Kwasniok guter Dinge, wenngleich sein Team in der heimischen Benteler-Arena bislang nur zwei von zehn Saisonspielen gewann. Zudem wird sich die Fan-Unterstützung in Grenzen halten, denn lediglich 750 VIP-Gäste werden am Samstag im Stadion sein. "Aber wir haben in Nürnberg gezeigt, dass nach einer trägen Winterphase wieder mit uns zu rechnen ist", betont der 40-Jährige.

Dessen Team habe mit Bremen und St. Pauli nun zwei "geile Herausforderungen" (O-Ton Kwasniok) vor der Brust, die für den SCP-Coach aber nicht zwingend richtungsweisend sind.

"Danach gibt's noch 13 weitere große Herausforderungen, in denen viel passieren kann", so Kwasniok, für den der 15. August 2021 wohl stets ein besonderes Datum bleiben dürfte. In seinem fünften Spiel als Zweitliga-Trainer konnte er damals seinen ersten Sieg bejubeln.

Und so könnten sie spielen:

SCP: Huth - Schuster, Correia, Hünemeier, Justvan - Schallenberg - Srbeny, Klement - Muslija - Platte, Michel.

Werder: Pavlenka - Veljkovic, Toprak, Friedl - Agu, Groß, Jung - Bittencourt, Schmid - Füllkrug, Ducksch.

INFORMATION


SCP-Versammlung unter freiem Himmel

Die geplanten Termine im Januar, Mai und Dezember 2021 mussten Corona-bedingt abgesagt werden. Nun unternimmt der SC Paderborn einen erneuten Anlauf, um seine Mitgliederversammlung über die Bühne zu bringen. Getagt werden soll am Sonntag, 27. März, ab 10 Uhr in der Benteler-Arena. Es wäre die erste SCP-Mitgliederversammlung, die unter freiem Himmel stattfindet. Auf der Tagesordnung stehen neben Berichten des Vorstandes, Aufsichtsrates und der Abteilungen unter anderem Wahlen des Aufsichtsrates und des Ehrenrates. Präsentiert werden die Bilanzen der Spielzeiten 2019/20 und 2020/21. Der Zutritt zur Mitgliederversammlung erfolgt gemäß der zum Veranstaltungszeitpunkt geltenden Corona-Vorgaben. Alle Mitglieder erhalten hierzu am 23. März ein Infoschreiben. Eine persönliche Anmeldung zur Versammlung ist bis zum 18. März möglich.


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