Mit Spielwitz zum Erfolg: Paderborn lässt endlich wieder den Ball laufen

Nürnberg/Paderborn. Lukas Kwasniok ist ein ziemlich emotionaler Trainer. Dies zeigte sich auch am Samstag nach dem Schlusspfiff der Zweitligapartie beim 1. FC Nürnberg. Der Chefcoach des SC Paderborn sprintete kurz aufs Feld, ballte die Fäuste, reckte die Hände in die Höhe und schrie seine Freude lautstark heraus. Seine Mannschaft hatte beim Angstgegner aus dem Frankenland einen verdienten 2:1 (2:0)-Erfolg eingefahren, eine Negativserie von fünf sieglosen Spielen in Folge beendet und obendrein auch noch spielerisch überzeugt. "Das war ein immens wichtiger Sieg", betonte Kwasniok, der auf eine offensiv ausgerichtete Startelf mit zahlreichen Kreativspielern gesetzt hatte. Im Mittelfeld fungierte Stürmer Dennis Srbeny auf der Achterposition. Julian Justvan feierte wie angekündigt sein Viererketten-Debüt als Linksverteidiger. Und die Winterneuzugänge Philipp Klement und Florent Muslija durften auf Anhieb von Beginn an ran. Es waren Maßnahmen, die dem Paderborner Spiel sehr gut tun sollten. Der SCP braucht erst in der Nachspielzeit Glück Denn während gelungene Kombinationen insbesondere in den letzten Partien des Jahres 2021 absoluten Seltenheitswert gehabt hatten, wartete der SCP in Nürnberg mit einer enormen Passsicherheit und sehenswerten Spielzügen auf. Zudem war im Spiel nach vorne zumeist die nötige Zielstrebigkeit vorhanden, wenngleich die Paderborner kein Chancenfestival bieten konnten. Vielmehr bewies der SCP viel Geduld, um dann kurz vor der Pause mit seinem brandgefährlichen Sturmduo eiskalt zuzuschlagen. Zunächst nahm Torjäger Sven Michel einen Traumpass von Ron Schallenberg perfekt an, um mit einem gefühlvollen Heber das 0:1 (41.) zu erzielen. Dann traf Sturmkollege Felix Platte nach Michel-Vorarbeit per Kopf zum 0:2 (44.). Der Nürnberger Anschlusstreffer durch Mats Möller Daehli in Minute 61 fiel dann aus dem Nichts, denn der SCP kontrollierte das Spiel und ließ Ball und Gegner laufen. Erst in der Schlussphase und vor allem in der Nachspielzeit benötigten die Gäste eine gehörige Portion Glück, um den 2:1-Vorsprung über die Zeit zu retten. So hätte FCN-Verteidiger Asger Sörensen in der vierten Minute der Nachspielzeit das 2:2 machen müssen. Sonderlob für Julian Justvan "Wir hatten Nürnbergs sonst so starke Offensive weitgehend unter Kontrolle", lobte SCP-Sportchef Fabian Wohlgemuth. Denn bei aller Kreativität sollten Klement, Muslija und Co. auch das Malochen nicht vergessen. "Alle waren in der Lage, die Basics abzurufen", sagt Chefcoach Kwasniok, der den großen Fortschritt in Sachen Spielkontrolle vor allem an den beiden Neuzugängen festmacht. "Mit Philipp und Flo haben wir jetzt noch andere Optionen. Wir kommen mit Klement nun geordneter und strukturierter in die nächste Reihe, in der wir mit Muslija einen weiteren ballsicheren Spieler haben", so Paderborns Trainer. Vor allem über die linke Seite kombinierte sich der SCP immer wieder gekonnt nach vorne. Klement, Justvan und Michel bildeten hier ein "magisches Dreieck". Michel war am Ende sicherlich der "Spieler des Spiels", doch ein Sonderlob verdiente sich auch Linksverteidiger Justvan. "Ju hat ein überragendes Spiel gemacht", urteilte Kwasniok und fügte an: "Das war ein sehr guter Anfang. Aber Qualität zeigt sich darin, diese Leistung in jedem Spiel zu bestätigen. Und da sind wir guter Dinge, dass ihm das gelingen wird." Die nächste Bewährungsprobe hat es allerdings in sich. So trifft der SCP am kommenden Samstag, 22. Januar, in der heimischen Benteler-Arena auf den SV Werder Bremen, der unter dem neuen Trainer Ole Werner zuletzt vier überzeugende Siege in Folge einheimste. Sollten die Paderborner dennoch die Oberhand behalten, dürfte Lukas Kwasniok nach Spielschluss wieder vor Freude explodieren.

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