
Zingerle, Dörfler und Ofori bleiben zuhause
Dass der SC Paderborn an diesem Samstag, 15. Januar, im Zweitliga-Gastspiel beim 1. FC Nürnberg (13.30 Uhr) auf Jamilu Collins (Afrika-Cup), Jannis Heuer (Bänderriss) und Marcel Mehlem (Wadenprobleme) verzichten muss, stand schon seit Wochenbeginn fest. Kurzfristig fällt nun auch die etatmäßige Nummer zwei aus: Torwart Leopold Zingerle klagte am Freitagvormittag über Unwohlsein und verzichtete daher vorsichtshalber auf die Reise ins Frankenland. Für ihn rückt Moritz Schulze in den Kader.
Zudem mussten zwei einsatzfähige Spieler zuhause bleiben. So ergatterten Johannes Dörfler und Kelvin Ofori keinen Platz im 20er-Aufgebot. Die Winterneuzugänge Florent Muslija und Philipp Klement sind dagegen an Bord und dürften bereits in der Startelf stehen. Frederic Ananou gehört zum zweiten Mal in dieser Saison zum 20er-Kader. Der Rechtsverteidiger hatte die Hinrunde verletzungsbedingt verpasst und zog sich am Sonntag beim 1:0-Testspielsieg in Münster eine leichte Sprunggelenksprellung zu. Ananou konnte aber mittrainieren und ist in Nürnberg als Ersatzspieler dabei.
Nürnbergs Trainer hält sich bedeckt
Während SCP-Coach Lukas Kwasniok kein großes Geheimnis um seine Anfangsformation macht, hält sich Nürnbergs Trainer Robert Klauß bedeckt. So wollte der 37-Jährige bei der Pressekonferenz zum Spiel beispielsweise nicht verraten, wer bei den Franken im Sturm auflaufen wird. Pascal Köpke, der wegen eines Kreuzbandrisses weite Teile der Hinrunde verpasst hatte, soll aber auf jeden Fall im Kader stehen und könnte sogar sein Startelf-Saisondebüt feiern. Ein Fragezeichen steht noch hinter dem Einsatz von Linksverteidiger Tim Handwerker (Knieprobleme).
Mit Blick auf den Gegner erwartet Nürnbergs Coach "ein Spiel auf Augenhöhe". "Paderborn hat eine klare Art, Fußball zu spielen. Was sie machen, machen sie richtig gut. Sie sind sehr variabel und haben zwei Stürmer, die viel Tempo, Tiefgang und körperliche Präsenz auf den Platz bringen", urteilt Klauß und fügt an: "Den Paderbornern ist es völlig egal, wie der Gegner heißt, wie er spielt oder wie der Spielstand ist. Die wollen immer ihr Spiel durchdrücken."
Der SCP als krasser Außenseiter
Mehr als 30.000 Leserinnen und Leser hatten sich an einer Umfrage des Sportmagazins Kicker beteiligt. Dabei wurde unter anderem die Frage gestellt, welche Zweitliga-Klubs den direkten Aufstieg in die Bundesliga schaffen. Klare Nummer eins ist der FC St. Pauli, auf den 78,2 Prozent der Befragten tippen. Es folgen Schalke (39,6 Prozent), der HSV (33) und Darmstadt (24,8). Der SC Paderborn belegt mit 1,4 Prozent den neunten Platz. Auf den 1. FC Nürnberg tippten immerhin 5,4 Prozent.
Zudem durften die Befragten die Arbeit der 18 Bundesliga-Trainer benoten. Sieger in dieser Kategorie ist Freiburgs Chefcoach Christian Streich, der eine Durchschnittsnote von 1,4 erhielt. Paderborns Ex-Trainer Steffen Baumgart (1. FC Köln) landete zusammen mit Bo Svensson (Mainz) und Urs Fischer (Union Berlin) auf Rang zwei. Dieses Trainerduo wurde jeweils mit einer 2,0 benotet.
Heller kehrt nach Hessen zurück
Marcel Heller stammt aus dem Rheinland, doch die besten Zeiten in seiner Karriere erlebte der inzwischen 35 Jahre alte Fußballer im Hessenland. Von 2007 bis 2011 kickte der pfeilschnelle Flügelstürmer für Eintracht Frankfurt. Von 2013 bis 2020 erarbeitete sich Heller beim SV Darmstadt 98 einen Kultspieler-Status. Sein Engagement beim SC Paderborn war dagegen wenig erfolgreich. Im Oktober 2020 verpflichtete der SCP den damals vereinslosen Offensivakteur. Heller erhielt einen Vertrag bis Saisonende, kam aber am Ende nur auf acht Joker-Einsätze.
Seit Juli 2021 war der Flügelflitzer vereinslos. Heller hielt sich zunächst in der Paderborner U21 fit. In den vergangenen Wochen trainierte er beim Regionalligisten Alemannia Aachen mit. Und nun hat Heller auch einen neuen Job in der vierten Liga gefunden. Der 35-Jährige heuerte allerdings nicht in Aachen, sondern beim Südwest-Regionalligisten FSV Frankfurt an. "Wir bekommen unseren absoluten Wunschspieler", betont FSV-Coach Thomas Brendel. Heller unterschrieb einen Vertrag bis Saisonende und soll dabei helfen, den Absturz in die fünftklassige Hessenliga zu verhindern.
Lange wird befördert
Seine Fußballer-Laufbahn hatte Sebastian "Sebo" Lange bei der DJK Mastbruch begonnen. Von 2000 bis 2013 trug der Torhüter dann das Trikot des SC Paderborn - abgesehen von einer Ausleihe zum SC Wiedenbrück. Seit achteinhalb Jahren aber steht der gebürtige Paderborner nun in Diensten des SC Verl. Seit 2017 fungiert der Ex-Keeper dabei als Torwarttrainer. Nun wird Lange befördert: So bekleidet der 34-Jährige ab sofort das Amt des Sportlichen Leiters.
Lange soll fortan Sportvorstand Raimund Bertels bei der Zusammenstellung des Profikaders unterstützen. "Sebo ist schon fast ein Urgestein und hat durch sein Knowhow insbesondere im Scouting entscheidend zum Erfolg unseres Vereins in den vergangenen Jahren beigetragen. Mit dieser neuen Verantwortung kann er sein Wissen nun noch intensiver einbringen", erklärt André Theilmeier, Vorsitzender des SCV-Verwaltungsrates.