Zurück in die Zukunft: Darum heuert Philipp Klement wieder in Paderborn an

Paderborn. Diverse Mittelfeldspieler hatten sich in den vergangenen beiden Jahren beim SC Paderborn vergeblich bemüht, in die großen Fußstapfen von Philipp Klement zu treten. Der gebürtige Ludwigshafener hatte den SCP in der Saison 2018/19 mit überragenden Leistungen zum Bundesliga-Aufstieg geführt, um anschließend zum VfB Stuttgart zu wechseln. Nun könnte die besagte Lücke von Klement selbst geschlossen werden. Der 29-Jährige kehrt nämlich auf Leihbasis bis zum Saisonende zum SC Paderborn zurück und soll schon an diesem Samstag, 15. Januar, im Zweitligaspiel beim 1. FC Nürnberg in der Startelf stehen. "So, jetzt habt ihr mich wieder. Ich freue mich, wieder hier zu sein", kommentierte Klement auf den Social-Media-Kanälen des SCP das überraschende Transfergeschäft. Zwar war allgemein bekannt, dass Klement in diesem Winter verliehen oder verkauft werden soll. Doch wohl kaum jemand hatte damit gerechnet, dass der Mittelfeldstratege ausgerechnet beim SCP landet. Denn eigentlich gehört ein Spieler wie Klement nicht mehr zur Preisklasse der Paderborner.SCP sticht Konkurrenten aus Schließlich kommt der 29-Jährige beim VfB auf ein siebenstelliges Jahresgehalt. Und einige Klubs, die deutlich zahlungskräftiger als der SCP sind, buhlten nun um die Dienste Klements, der in den vergangenen Wochen und Monaten unter anderem in Köln, Schalke und Hannover im Gespräch war. Doch der Mittelfeldregisseur entschied sich für die Rückkehr nach Paderborn und nimmt dafür sicherlich Gehaltseinbußen in Kauf. Schließlich weiß Klement, dass er in diesem Umfeld bestens funktionieren kann. Zudem hatte er sich mit seiner Familie in Paderborn stets pudelwohl gefühlt. Und so kam wohl auch der VfB Stuttgart dem SCP entgegen. Schließlich ist die Chance, dass der Spieler zu alter Stärke zurückfindet, in Paderborn vermutlich deutlich größer als in anderen Vereinen. Ein erfolgreiches Leihgeschäft würden wiederum Klements Marktwert steigern. Sein Vertrag beim VfB läuft noch bis Juli 2023. Und der SCP besitzt keine Kaufoption. Ein Duo für mehr Spielkultur "Das ist für den SCP, für den Spieler und für mich persönlich eine extreme Win-Win-Situation", kommentiert Lukas Kwasniok die Personalie. "Philipp gibt uns eine weitere Option, die in der 2. Liga elementar ist: Spielkontrolle", ergänzt Paderborns Trainer, der mit Florent Muslija schon zuvor einen spielstarken Winterneuzugang erhalten hatte. "Ich gehe davon aus, dass wir dadurch in der B-Note besser werden und noch ansehnlicheren Fußball spielen. Dadurch wollen wir uns dann natürlich auch in der A-Note, sprich bei den Ergebnissen, verbessern", sagt Kwasniok mit Blick auf sein neues Duo. Sportchef Fabian Wohlgemuth ist guter Dinge, dass sich die beiden Neuzugänge prima ergänzen können. "Florent Muslija ist eher der Mann in der Offensive für den letzten Pass. Philipp Klement ist ein Strategiespieler, ist die Klammer zwischen Offensive und Defensive. Er hat den Blick für die freien Räume und kann gerade Spieler wie Muslija offensiv in Szene setzen", urteilt Wohlgemuth. Der 42-Jährige warnt jedoch vor einer zu hohen Erwartungshaltung, denn viele Fans dürften in Klement den großen Heilsbringer sehen. "Für Philipp wird es jetzt erst einmal darauf ankommen, möglichst schnell in Spielrhythmus zu kommen. Dann besitzt er alle Qualitäten, die uns nach vorne bringen", so Wohlgemuth. Klement soll schon in der Startelf stehen Bei seinem ersten Engagement an der Pader, das von Januar 2018 bis Juni 2019 währte, hatte Klement den SCP ganz weit nach vorne gebracht. In 53 Pflichtspielen verbuchte der Mittelfeldregisseur damals 19 Tore und 14 Assists. Allein in der Aufstiegssaison 2018/19 gelangen ihm 19 Treffer. Klement glänzte mit genialen Pässen sowie starken Standards und zeigte obendrein die nötige Zweikampfstärke. Für 2,5 Millionen Euro Ablöse wechselte er im Sommer 2019 zum VfB Stuttgart. Doch bei den Schwaben kam er bislang nie über den Status des Ergänzungsspielers hinaus. In dieser Saison stand Klement zwar in den ersten fünf Pflichtspielen in der Startelf. Doch seit dem sechsten Spieltag erhielt der 29-Jährige nur noch einen Joker-Einsatz bei der 0:1-Heimpleite gegen Bielefeld. Nun heißt es für ihn: Zurück in die Zukunft. Beim SCP will Klement wieder an alte Glanzzeiten anknüpfen. "Philipp hat sicherlich viele schöne Momente in Erinnerung behalten. Aber nun gilt es nach vorne zu schauen. Und da hoffe ich, dass er genau so schöne Erinnerungen mitnimmt, wenn er im Sommer nach Stuttgart zurückkehrt", sagt Lukas Kwasniok, der den Winterneuzugang schon bei der Partie in Nürnberg in die Anfangsformation beordern will. "Philipp steht voll im Saft", sagt der Coach. Zwar hatte Klement Mitte Dezember eine Corona-Zwangspause einlegen müssen. Doch der SCP-Rückkehrer konnte beim VfB die komplette Wintervorbereitung absolvieren. Und so hofft er nun auf neues Glück beim alten Klub.

Meistgelesen

Paderborn Mann für Mann