
Schubert hilft in Kassel aus
Von Mai 2009 bis Sommer 2011 hatte André Schubert die erste Mannschaft des SC Paderborn trainiert, nachdem er zuvor schon seit 2006 als Nachwuchscoach, NLZ-Leiter und Sportchef fungiert hatte. In der Saison 2009/10 führte er den SCP als Zweitliga-Aufsteiger auf Rang fünf. In der Innenverteidigung setzte Schubert damals fast immer auf Sören Gonther, den er schon aus alten Zeiten beim KSV Baunatal kannte. Zudem sollten beide später beim FC St. Pauli erneut zusammenarbeiten.
Ab sofort ist das aus Nordhessen stammende Duo wieder vereint. Als Sportchef des KSV Hessen Kassel lotste Gonther seinen alten Coach nun zum kriselnden Südwest-Regionalligisten. So arbeitet Schubert ab sofort zumindest interimsweise als Cheftrainer des KSV Hessen, der derzeit nur auf Platz 16 rangiert. Der ehemalige SCP-Coach tritt damit die Nachfolge des glücklosen Alexander Kiene an.
„André war ein absoluter Förderer für meine eigene Karriere. Seit ich zurück in Kassel bin, sind wir wieder in Kontakt gekommen und er verfolgt unsere Entwicklung natürlich auch aufgrund seiner Vergangenheit und Nähe zum Verein sehr genau“, kommentiert Sören Gonther die Personalentscheidung und fügt an: „Seine Qualitäten als Trainer sowie seine Erfahrung insbesondere mit solchen schwierigen Situationen sind für uns von großem Wert. Daher bin ich sehr dankbar, dass er sofort zugesagt hat, unsere Mannschaft zeitweise für die kommenden schweren Herausforderungen zu übernehmen. Damit verschaffen wir uns ausreichend Zeit für die intensive Suche nach einem neuen Cheftrainer, der zu unserer jungen Mannschaft passt.“
Schubert war nach seiner Zeit in Paderborn zunächst Trainer des FC St. Pauli und der deutschen U15-Nationalmannschaft. In der Bundesliga-Saison 2015/16 führte er dann Borussia Mönchengladbach in die Champions League. Es folgten Trainerstationen in Braunschweig, Kiel und Ingolstadt. Seit Dezember 2021 ist der inzwischen 53 Jahre alte Schubert vereinslos.
In Kassel trifft er nun auf einige weitere Ex-Paderborner, die zum Trainerteam und Kader der Nordhessen zählen. Darunter ist auch Edeltechniker Lukas Rupp, der Mitte September bei dem Traditionsverein anheuerte. Doch auch er konnte die Talfahrt des KSV (noch) nicht stoppen. Die Trendwende soll nun André Schubert einleiten.
Die SCP-Reserve vergibt die nächsten Punkte
Zwischen Aufwand und Ertrag klafft bei der U21 des SC Paderborn weiterhin eine zu große Lücke. So vergab die SCP-Reserve am Samstag die nächsten beiden Zähler, denn im Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf II reichte es vor 537 Zuschauern in der Home-Deluxe-Arena aufgrund eines späten Gegentreffers nur zu einem 1:1 (0:0). „Wir haben mehr Ballbesitz und mehr für die Partie getan. Dass wir am Ende nur einen Punkt holen, ist unnötig“, ärgerte sich SCP-II-Coach Daniel Brinkmann.
Dessen Team war gegen einen überraschend defensiv eingestellten Gegner spielbestimmend. Die Zahl der Großchancen hielt sich jedoch in Grenzen. In der 66. Minute schien der Knoten geplatzt zu sein, als SCP-Sturmtalent Travis de Jong nach feiner Vorarbeit von Joel Vega Zambrano und Julius Langfeld zum 1:0 für die Hausherren einnetzte. Doch in der 89. Minute gelang der Fortuna noch der Ausgleich. Eine Flanke von Hamza Anhari segelte an Freund und Feind vorbei ins Tor.
Auf die SCP-Reserve wartet nun ein schweres Auswärtsspiel. So gastiert die Paderborner U21 an diesem Samstag, 26. Oktober, um 14 Uhr beim Tabellenzweiten Fortuna Köln. Dann dürfte Arne Schulz seinen zweiten Saisoneinsatz verbuchen. Der 21-Jährige, der Ende Juli einen Sehneneinriss im hinteren Oberschenkel gefeiert hatte, feierte am Samstag im Heimspiel gegen Düsseldorf sein Comeback.
Schonlau macht den Boevink
SCP-Keeper Pelle Boevink hatte sich am Samstagabend im Zweitliga-Gastspiel beim 1. FC Kaiserslautern einen haarsträubenden Ballverlust geleistet, der den Hausherren nach einer halben Stunde die 1:0-Führung bescherte. Ein Ex-Paderborner fabrizierte dann am Sonntagnachmittag eine ähnliche Slapstick-Einlage.
So verstolperte HSV-Kapitän Sebastian Schonlau im Heimspiel gegen den 1. FC Magdeburg in der 57. Minute bei einer Hamburger 3:0-Führung an der Mittellinie den Ball. Magdeburgs Martijn Kaars schnappte sich das Spielgerät und machte sich auf den Weg Richtung HSV-Tor. Schonlau brachte ihn zu Fall und sah von Schiedsrichter Sven Jablonski zunächst Gelb. Doch nach VAR-Intervention kassierte der langjährige SCP-Akteur völlig zurecht die Rote Karte.
Und während Boevink bei seinem Missgeschick Opfer eines Platzfehlers geworden war, musste Schonlau die komplette Schuld auf sich nehmen. „Mit der Roten Karte bringe ich das ganze Spiel ins Wanken“, sagte der 30-Jährige anschließend. So verkürzte Magdeburg sechs Minuten später auf 1:3. Weil die Hamburger anschließend aber bärenstark verteidigten, sollte es bei diesem Spielstand bleiben.
„Die Jungs haben das ohne mich überragend gemacht. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar“, erklärte Schonlau, für den es bereits der zweite Platzverweis der Saison war. So hatte der gebürtige Warburger am dritten Spieltag beim 0:1 in Hannover eine Gelb-Rote Karte kassiert. Den ersten Platzverweis seiner Profi-Karriere hatte Schonlau am 9. Februar 2018 in der 3. Liga bei der Paderborner 0:1-Heimpleite gegen Erfurt verbucht. Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus stellte den SCP-Verteidiger in der 64. Minute wegen einer Notbremse vom Platz, um nur zwei Minuten später auch Paderborns Torhüter Leopold Zingerle wegen eines ähnlichen Vergehens die Rote Karte zu zeigen.