SCP-Splitter

Paderborns Trainer lobt seine Joker und entschuldigt sich beim Gäste-Coach

SCP-Coach Lukas Kwasniok vergisst nach dem 1:1 gegen Regensburg zunächst die guten Wünsche an den Gegner. Paderborns Ausgleichstreffer ist derweil eine Reminiszenz an ein Geburtstagskind. Und ein SCP-Routinier feiert sein Saison-Startelfdebüt.

SCP-Coach Lukas Kwasniok klatscht nach Spielschluss mit seinem Einwechselspieler Prince Owusu ab. | © Besim Mazhiqi

Frank Beineke
17.10.2021 | 06.10.2022, 10:29

Paderborn. Das Zweitliga-Verfolgerduell zwischen dem SC Paderborn und Jahn Regensburg bot am Freitagabend gute Unterhaltung. Dass die Hausherren am Ende immerhin noch ein 1:1 ergatterten, lag nicht zuletzt an den Paderborner Einwechselspielern. SCP-Coach Lukas Kwasniok entschuldigte sich zum Abschluss der Pressekonferenz unterdessen bei seinem Regensburger Trainerkollegen. Und Paderborns Torschütze widmete seinen Treffer einem Geburtstagskind. Hier sind die neuesten SCP-Splitter:

Debüt gegen den Ex-Klub

Die Sommervorbereitung und die bisherige Saison liefen für Marcel Correia überhaupt nicht nach Plan. Der 32-jährige Innenverteidiger verpasste aus Krankheits- und Verletzungsgründen zahlreiche Trainingseinheiten und stand in neun von zehn Pflichtspielen noch nicht einmal im 20er-Kader. Bislang war der Deutsch-Portugiese lediglich beim 3:0-Erfolg in Dresden 13 Minuten lang zum Einsatz gekommen.

Doch im Duell gegen seinen Ex-Klub aus Regensburg feierte Correia am Freitag sein Startelf-Saisondebüt. Ebenso wie seine Teamkollegen leistete sich der Routinier in der Anfangsphase die ein oder andere Unsicherheit und Unkonzentriertheit, um sich dann in seinem insgesamt 175. Zweitligaspiel peu à peu zu steigern. "Cello hat grundsolide gespielt. Was er in Regensburg über Jahre hinweg angeboten hat, hat er auch heute über 90 Minuten gemacht. Er hat der Mannschaft Stabilität verliehen", urteilte SCP-Coach Lukas Kwasniok über die Leistung seines Innenverteidigers. Dennoch muss Correia seinen Startelfplatz in der kommenden Partie gegen den Hamburger SV mit hoher Wahrscheinlichkeit räumen. Dann ist Jasper van der Werff, der am Freitag eine Gelbsperre absitzen musste, wieder einsatzbereit.

Pröger trifft im Ritter-Stil

In der 71. Minute hatte Kai Pröger aus 25 Metern genau Maß genommen und das Leder aus dem Stand mit einem fulminanten Schuss in die rechte untere Ecke befördert. Regensburgs Torhüter Alexander Meyer war bei diesem tückischen Flatterball machtlos. "Das war ein Marlon-Ritter-Schuss", erinnerte Pröger nach Spielschluss an seinen ehemaligen Teamkollegen, der seit dem September 2020 für den 1. FC Kaiserslautern spielt. "Marlon hat diese Flatterbälle eigentlich deutlich besser drauf als ich", so der SCP-Torschütze, der mit Ritter noch regelmäßig im Kontakt steht. So hatte er seinem guten Kumpel auch am Freitagvormittag geschrieben. Aus gutem Grund: Ritter feierte am 15. Oktober seinen 27. Geburtstag. Folglich war es der perfekte Zeitpunkt für einen "Marlon-Ritter-Schuss".

Die Joker bringen neuen Schwung

Eben jener Kai Pröger war zur Pause zusammen mit Marcel Mehlem in die Partie gekommen. Und dieses Duo trug maßgeblich dazu bei, dass der SCP in der zweiten Hälfte die deutlich bessere Mannschaft sein sollte. Cheftrainer Lukas Kwasniok lobte aber auch die beiden anderen Einwechselspieler in den höchsten Tönen. So kam Dennis Srbeny in Minute 63 in die Partie. Der derzeit so glücklose Stürmer hatte gute Aktionen. So setzte er beispielsweise Sven Michel in der 80. Minute glänzend in Szene. "Dennis gibt immer Vollgas, obwohl es für ihn momentan vor der Hütte wie verflucht ist", so Lukas Kwasniok.

In der 75. Minute kam Prince Owusu zu seinem dritten Joker-Einsatz dieser Zweitliga-Saison. Auch der 24-Jährige fügte sich gut ein und war sehr agil. Ein Treffer sollte Owusu allerdings auch in seinem 35. Zweitligaspiel nicht gelingen. "Ich würde ihm so sehr ein Tor gönnen", sagt Paderborns Coach mit Blick auf seinen Angreifer, der seine Treffsicherheit bislang nur in Testspielen unter Beweis gestellt hat.

Platte ist einfach platt

Owusu kam am Freitag für Felix Platte in die Partie. Paderborns Stürmer-Neuzugang humpelte bei seiner Auswechslung Richtung Bank und musste dabei von den Betreuern gestützt werden. Doch zum Glück hat sich der gebürtige Lipper wohl keine ernsthafte Verletzung zugezogen. "Es war eher eine Art Ganzkörperkrampf", berichtet Lukas Kwasniok. Auch zwei, drei weitere Akteure hätten beim Auslaufen am Samstagvormittag über kleinere Blessuren geklagt. Sie alle haben nun ein wenig Zeit zur Regeneration. So startet der SCP erst am Montagnachmittag in die Vorbereitung auf das am Freitag anstehende Heimspiel gegen den HSV.

Kwasniok entschuldigt sich

Lukas Kwasniok ist trotz aller Emotionalität ein ausgesprochen höflicher und wohlerzogener Mensch und wählt in Pressekonferenzen und Interviews fast immer die richtigen Worte. Am Freitag aber vergaß er in der Pressekonferenz in seinem Statement zum Spiel die guten Wünsche an den Gegner und seinen Trainerkollegen Mersad Selimbegovic. Und so ergriff Kwasniok am Ende der PK noch einmal das Wort, um sich beim Jahn-Coach zu entschuldigen.

"Das ist mir in meiner Zeit als Trainer bei den Profis noch nie passiert. Und dann passiert es auch noch ausgerechnet bei einem besonders netten Kollegen. Das ist mir wirklich unangenehm", erklärte der SCP-Trainer und fügte an: "Sorry, Mersad. Ihr macht in Regensburg eine Wahnsinns-Arbeit und ich wünsche Euch alles Gute!" Ein schmunzelnder Selimbegovic nahm die Entschuldigung an. Und zum Abschied folgte eine herzliche Umarmung.


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