Regensburg. Es bleibt dabei: Der SC Paderborn kann im 2015 eröffneten Regensburger Jahnstadion einfach keine Tore schießen. Auch im sechsten Versuch blieb das Tor der Hausherren wie vernagelt. Immerhin gab es am Sonntagnachmittag den ersten Punkt. So holte der SCP vor 10.398 Zuschauern ein 0:0 beim Zweitliga-Schlusslicht SSV Jahn Regensburg.
SCP-Coach Lukas Kwasniok hatte diesmal in Sachen Startelf ausnahmsweise keine Überraschung zu bieten. So gab es nur eine verletzungsbedingte Änderung: Santiago Castaneda rückte wie erwartet für Calvin Brackelmann (Muskelbündel- und Sehnenriss) in die Anfangsformation und agierte als Sechser. Tjark Scheller nahm unterdessen Brackelmanns Part in der Abwehrkette ein.
Auf der Paderborner Ersatzbank saßen diesmal unter anderem drei U21-Akteure: Neben Martin Ens und Jascha Brandt war auch Tristan Zobel mit nach Regensburg gereist. Für den Kapitän der Paderborner Regionalliga-Reserve war es das Kaderdebüt bei den Profis.
SCP-Keeper Riemann leistet sich ein, zwei Patzer
Es entwickelte sich die im Vorfeld befürchtete zähe Partie, in der das spielerische Niveau auf einem holprigen und stumpfen Geläuf überschaubar blieb. Paderborn hatte in den ersten 45 Minuten deutlich mehr Ballbesitz, doch gelungene Kombinationen hatten Seltenheitswert. Für Gefahr vor dem SSV-Tor sorgten in erster Linie die brandgefährlichen Ecken und Halbfeld-Freistöße von Aaron Zehnter und Raphael Obermair.
Auf der Gegenseite mussten die Gäste bei den wenigen Vorstößen der Hausherren stets auf der Hut sein. In der sechsten Minute hatte SCP-Keeper Manuel Riemann, der weit aus seinem Tor gekommen war, Glück, dass eine Flanke des Ex-Paderborners Frederic Ananou keinen Abnehmer fand. Filip Bilbija sorgte derweil in Minute 18 für den ersten Paderborner Torschuss, der aber zur sicheren Beute von Jahn-Torwart Julian Pollersbeck wurde.
Dann kam Zehnter nach einer Hereingabe von Ilyas Ansah aus aussichtsreicher Position zum Abschluss, doch der linke Außenbahnspieler verzog. Es folgten zwei Fouls von Tjark Scheller, der sich auf der linken Halbverteidigerposition nicht wohlzufühlen schien. Zunächst sah der unsicher agierende SCP-Akteur für ein hartes Einsteigen gegen Christian Kühlwetter seine fünfte Gelbe Karte (26.), so dass er im Heimspiel gegen Kaiserslautern zuschauen muss.
Scheller hat vorzeitig Feierabend
Drei Minuten später hätte Scheller nach einem Ellenbogen-Einsatz gegen Eric Hottmann Gelb-Rot kassieren können, doch Schiedsrichter Lukas Benen beließ es bei einer letzten Ermahnung. SCP-Coach Kwasniok reagierte und brachte Laurin Curda für Scheller (34.). Zuvor hatte Felix Götze die beste Paderborner Chance des ersten Durchgangs, als er eine Zehnter-Ecke aus kürzester Distanz nicht über die Linie drücken konnte (32.).
Auch eine Ansah-Direktabnahme (38.) blieb für die Regensburger folgenlos, die ihrerseits dann noch die dicke Gelegenheit zum 1:0 haben sollten. Riemann segelte unter einer Ecke hindurch. SSV-Akteur Sebastian Ernst köpfte aufs Tor, traf aber nur das Außennetz (40.). Und so ging es mit einer Nullnummer in die Kabinen.
Mit einem weiteren Wechsel auf Paderborner Seite begann die zweite Hälfte: Stoßstürmer Adriano Grimaldi ersetzte den unauffälligen Casper Terho. Die erste Chance hatten aber die Gastgeber - und die hatte es in sich! So köpfte der sträflich frei stehende Hottmann eine Ecke von Tim Handwerker knapp übers Tor (51.).
Das Spielniveau bleibt beschieden
Das Passspiel auf beiden Seiten blieb derweil unsauber. Auch Paderborn tat sich in dieser Hinsicht weiterhin schwer. Und Kwasniok brachte den nächsten routinierten Angreifer. So kam Sven Michel in der 64. Minute für Ansah in die Partie. Der SCP, der in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit unkonzentriert gewirkt hatte, besaß nun wieder die Spielkontrolle. Torgelegenheiten ließen allerdings auf sich warten.
Mattes Hansen ersetzte in der 73. Minute Marvin Mehlem, der einen bescheidenen Tag erwischt hatte. Und die Uhr tickte herunter, ohne dass ein Tor in der Luft lag. In der 79. Minute wäre es aber fast so weit gewesen. Zehnter zirkelte einen Freistoß aufs lange Eck. Pollersbeck machte sich lang und verhinderte das 0:1.
Dann wäre ein Fehlpass des ansonsten gewohnt zuverlässigen SCP-Abwehrchefs Felix Götze um ein Haar bestraft worden. SSV-Mittelfeldspieler Christian Kühlwetter nutzte den Patzer und zog aus 18 Metern ab. Und der Ball landete an der Oberkante der Latte (82.). Auch auf der Gegenseite flog das Leder dann noch ans Aluminium. So traf Grimaldi per Kopfball ebenfalls die Latte (90.+2).
Letzte Chance einer an Höhepunkten armen Partie
Es war die letzte Chance einer an Höhepunkten armen Partie. Und gerade angesichts der harmlosen Darbietung in Hälfte zwei hatte der SCP gegen spielerisch limitierte Hausherren an diesem sonnigen Nachmittag auch nicht mehr als einen Punkt verdient.
Auf Paderborn warten nun zwei Heimspiel-Kracher. Am kommenden Samstag, 15. März, gastiert der 1. FC Kaiserslautern um 13 Uhr in der Home-Deluxe-Arena. Die Gäste aus der Pfalz müssen dann auf ihren Kapitän Marlon Ritter verzichten, denn der ehemalige SCP-Spieler sah am Freitag beim Lauterer 1:1 gegen Elversberg seine fünfte Gelbe Karte. Nach der Länderspielpause treffen die Kwasniok-Mannen am Samstag, 29. März, ebenfalls um 13 Uhr auf den 1. FC Köln.