Paderborns Aushilfskapitän Sven Michel beendet seine Torflaute

Paderborn. In seinem 155. Pflichtspiel-Einsatz für den SC Paderborn erlebte Sven Michel am Samstag eine Premiere. Im Heimspiel gegen den VfL Bochum trug der 30-Jährige SCP-Stürmer erstmals die Kapitänsbinde. Der etatmäßige Spielführer Sebastian Schonlau und dessen &bdquo;Vize" Uwe Hünemeier fielen schließlich aus. Das Amt schien Michel zu beflügeln. So trug der gebürtige Siegerländer mit einem Treffer und einem Assist maßgeblich zum überraschenden 3:0-Erfolg des SCP bei. &bdquo;Die Binde hat mir im Unterbewusstsein sicher noch ein paar Prozentpunkte zusätzlich gegeben. Es hat jedenfalls funktioniert", sagt Michel, dem es letztlich aber nie an Einsatzwillen mangelt. Doch am Samstag war sein Laufpensum außergewöhnlich. So spulte der Arbeiter im Angriff mehr als zwölf Kilometer ab. Und in der 39. Minute sollte Michel nach einem Zuckerpass von Christopher Antwi-Adjei nach zuvor sieben torlosen Spielen in Folge endlich seinen vierten Ligatreffer der Saison erzielen. &bdquo;Klar, ich freue mich über jedes Tor, das ich schieße. Aber die Art und Weise, wie wir diesen Sieg eingefahren haben, freut mich noch viel mehr. Alle haben an einem Strang gezogen. Das war klasse", bilanziert der Mann mit der Rückennummer 11. Tipps für den Teamkollegen &bdquo;Wir wollten Bochum von Anfang an auf den Sack gehen. Das ist uns gut gelungen", ergänzt Michel, der zuversichtlich ins Spiel gegangen war. Trotz der zuvor restlos enttäuschenden Mannschaftsleistung in Nürnberg. Trotz der Ankündigung von Cheftrainer Steffen Baumgart, den SCP am Saisonende zu verlassen. Und trotz der Tatsache, dass die etatmäßige Innenverteidigung ausfiel. &bdquo;Aber ich weiß, was Ari und Cello können. Ich erlebe sie ja im Training. Ich hatte keine Bedenken", sagt der 30-Jährige mit Blick auf seine Teamkollegen Aristote Nkaka und Marcel Correia, die am Samstag das Duo in der Abwehrmitte bildeten. Dabei hatte Michel für den Startelf-Debütanten Nkaka noch den ein oder anderen Tipp parat. &bdquo;Ich habe Ari gesagt, dass er ruhig den Ball lang spielen soll, ehe er sich in die Bredouille bringt und ein schlechtes Gefühl bekommt. Und das hat ja auch geklappt, denn wir hatten gute Läufe in die Tiefe", erklärt der Aushilfs-Kapitän und fügt an: &bdquo;Man hat am Samstag gesehen, welche Qualität in der Mannschaft steckt. Daher ist es schon ein wenig bedauerlich, dass wir nicht oben mitspielen. Andererseits bin ich auch nicht böse über eine Saison, in der es ausnahmsweise mal nicht um alles geht." Schließlich erlebte Michel mit Cottbus und Paderborn in den vergangenen fünf Spielzeiten stets einen sportlichen Auf- oder Abstieg. Michel bedauert Trainer-Entscheidung Unter Trainer Steffen Baumgart erlebte er hierbei die mit Abstand erfolgreichste Zeit seiner Karriere. &bdquo;Das verbindet uns extrem. Und ich finde es natürlich sehr schade und bedauerlich, dass er geht. Aber ich kann komplett verstehen, dass er sich einer neuen Aufgabe stellen wird und wünsche ihm nur das Beste", betont Michel, der ein besonders enges Verhältnis zum Chefcoach pflegt. Und so wäre es keine allzu große Überraschung, wenn Baumgart seinen Musterschüler womöglich zu seinem künftigen Arbeitgeber mitnimmt. &bdquo;Aber darauf spekuliere ich nun wirklich nicht. Außerdem fühle ich mich beim SCP megawohl", sagt der 30-Jährige, dessen Vertrag noch bis Juli 2022 läuft. Zunächst steht nun ohnehin erst einmal die nächste schwere Zweitliga-Aufgabe auf dem Programm. So haben Michel und Co. an diesem Freitag, 16. April, um 18.30 Uhr bei Eintracht Braunschweig die Chance, die ominöse 40-Punkte-Marke zu knacken. Im Gegensatz zur Partie gegen Bochum muss der SCP dann wohl wieder gegen einen relativ tief stehenden Gegner das Spiel machen. &bdquo;Aber mit der Einstellung von Samstag können wir auch Braunschweig in die Knie zwingen", bekräftigt Sven Michel, der am Freitag erneut in der Startelf stehen dürfte. Die Kapitänsbinde muss er dann allerdings wieder an Sebastian Schonlau abgeben.

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