Paderborn. Mit seiner Gelb-Roten Karte für Jamilu Collins hatte Schiedsrichter Harm Osmers am Freitag im Zweitligaspiel zwischen dem SC Paderborn und dem Karlsruher SC für Verwunderung gesorgt. Es war nicht der erste kuriose Platzverweis des Referees. Ein ehemaliger SCP-Trainer muss sich unterdessen auf Jobsuche begeben. Und im Rahmen seiner "Vielfaltswochen" präsentiert der SC Paderborn dank seiner Partnerschule ein beeindruckendes Video. Hier sind die neuesten SCP-Splitter.
Stark durch Vielfalt
Der SC Paderborn und das Paderborner Gymnasium Theodorianum sind eng miteinander verbunden. So übernahm SCP-Coach Steffen Baumgart vor knapp einem Jahr die Patenschaft für das Projekt "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage". Im November 2020 schlossen Verein und das "Theo" zudem eine Kooperation zur Antidiskriminierungsarbeit. Und so ist es nur konsequent, dass sich das Gymnasium auch an den "SCP07-Vielfaltswochen" beteiligt, in die der Fußball-Zweitligist vor einer Woche gestartet war.
Zum "Internationalen Tag gegen Rassismus" veröffentlichten das Theo und der SCP hierbei einen rund dreiminütigen Videoclip zum Thema "Vielfalt und Sprache". Die Kernaussage lautet: "Wir sind stark, weil wir vielfältig sind." Diese Botschaft wird von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums, von Trainer Steffen Baumgart sowie von den SCP-Spielern Jamilu Collins, Svante Ingelsson und Sebastian Schonlau vermittelt. Konzipiert und produziert wurde das beeindruckende Video von der Schülervertretung des Gymnasiums.
Osmers als "Wiederholungstäter"
SCP-Linksverteidiger Jamilu Collins hatte am Freitag beim 2:2 gegen den Karlsruher SC in der 90. Minute die Gelb-Rote Karte gesehen, weil er sich aus Sicht von Schiedsrichter Harm Osmers zu viel Zeit bei einem Einwurf gelassen hatte. Dies sorgte für Verwunderung beim neutralen Zuschauer und für reichlich Unmut bei SCP-Trainer Steffen Baumgart, denn Collins hatte den Ball nicht einmal sieben Sekunden lang in seinen Händen gehalten.
Nun ist Osmers sicherlich kein schlechter Schiedsrichter, doch bereits am 4. Februar 2020 hatte der Referee aus Hannover einen noch merkwürdigeren Platzverweis verhängt. Damals sah Schalkes Trainer David Wagner im DFB-Pokalspiel gegen Hertha BSC Berlin glatt Rot. Zunächst wurde eine Tätlichkeit als Grund angegeben. Dabei hatte Wagner nur versucht, dem Berliner Jordan Torunarigha auf die Beine zu helfen und ihn zu beruhigen. Einen Tag später erklärte Osmers, er habe Wagner wegen Spielverzögerung vom Platz gestellt. Das DFB-Sportgericht sprach den damaligen Schalke-Coach jedoch frei. Begründung: "Die Rote Karte beruht auf einem offensichtlichen Interpretationsirrtum des Schiedsrichters."
Nach einem Sieg entlassen
Am 5. September 2006 wurde Roland Seitz neuer Chefcoach des SC Paderborn. Der Oberpfälzer übernahm damals die Nachfolge des zurückgetretenen Jos Luhukay. Seitz gab allerdings kein gutes Bild ab und wurde nur vier Monate später beurlaubt. Es folgten Stationen in Aue, Reutlingen, Trier und Elversberg, ehe er zur Saison 2019/20 als Trainer und Sportlicher Leiter beim VfR Aalen anheuerte. Doch auch dieses Kapitel ist nun beendet. So wurde Seitz am Wochenende entlassen. Dabei hatte sein Team gerade einen 1:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart II gefeiert.
"Die Entscheidung stand schon vor dem Spiel fest", erklärte VfR-Präsidiumsmitglied Michael Weißkopf. Grund: Der Verein sah unter Seitz den Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest gefährdet. "Für mich ist das nicht nachvollziehbar", kommentierte der geschasste Coach diese Entscheidung und fügte an: "Es ist auch eine persönliche Niederlage." Aalen rangiert derzeit auf Platz 13 und hat vier Punkte Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
Fußball-Reisen in Coronazeiten
Mit Jamilu Collins muss der SC Paderborn in dieser Länderspielpause nur einen Spieler abstellen. Der Linksverteidiger machte sich am Wochenende auf den Weg nach Nigeria. Einige ehemalige SCP-Akteure sind aber ebenfalls im Länderspiel-Einsatz. Am Beispiel von Laurent Jans, der in der vergangenen Saison für Paderborn kickte, wird hierbei der ganze Irrsinn von Reisen in Coronazeiten deutlich.
Der Kapitän der luxemburgischen Nationalmannschaft wollte mit seinem Team am 24. März in Wien ein Testspiel gegen Katar absolvieren. In diesem Fall hätten die Luxemburger allerdings nicht nach Irland einreisen dürfen, um dort am 27. März das WM-Qualifikationsspiel in Dublin zu bestreiten. Grund: Österreich steht auf der Covid-Hochrisiko-Liste der Republik Irland. Und so wurde der Test gegen Katar nun ins ungarische Debrecen verlegt. Dabei sind die Inzidenzwerte in Ungarn sogar noch deutlich höher als in Wien. Noch Fragen?