Premierentreffer statt Platzverweis: Paderborns Laurin Curda schwelgt im Glück

Elversberg. Laurin Curda ist nicht gerade als Torjäger bekannt. In 69 Pflichtspielen für den Südwest-Regionalligisten TSG Balingen waren dem Defensivakteur ganze zwei Treffer gelungen. Beim SC Paderborn brauchte er nun 31 Anläufe, um erstmals einzunetzen. So köpfte Curda am Samstag im Zweitliga-Topspiel bei der SV Elversberg in der Nachspielzeit der ersten Hälfte einen Eckball von Raphael Obermair zum 1:1 ein. Der SCP gewann am Ende mit 3:1. Und Curdas Freude über seinen ersten Treffer im Profifußball fiel entsprechend groß aus. &bdquo;Ich bin happy, dass es heute mal geklappt hat“, kommentierte der 23-Jährige seine Torpremiere. Mit etwas Pech hätte Curda zu diesem Zeitpunkt der Partie aber nicht mehr auf dem Platz gestanden. So hatte der gebürtige Ludwigsburger in der 39. Minute nach einem Foul an SVE-Stürmer Fisnik Asllani die Gelbe Karte gesehen. Vier Minuten später hielt er Tom Zimmerschied leicht am Trikot fest. Schiedsrichter Nicolas Winter entschied auf Foul, ließ aber die Gelb-Rote Karte in der Tasche stecken. &bdquo;Das ist sicher Auslegungssache. Aber ich hatte bei meinem ersten Foul nicht das Gefühl, dass ich ihm auf den Fuß steige. Da direkt Gelb zu zeigen, war hart. Daher ist es völlig o.k., wenn er beim zweiten Foul nicht Gelb-Rot gibt“, urteilte Curda. Lesen Sie auch: Paderborn bleibt Spitzenreiter: SCP siegt auch in Elversberg Paderborns Trainer geht kein unnötiges Risiko ein Sein Chefcoach sieht es ähnlich. &bdquo;Aus Elversberger Sicht hätte ich wohl auch Gelb-Rot gefordert. Aber letztlich hat sich Laurin als Innenverteidiger nur zwei Fouls geleistet. Ich kann mit der Entscheidung leben“, sagte Lukas Kwasniok bei der Pressekonferenz zum Spiel. &bdquo;Ich nicht“, konterte sein Elversberger Trainerkollege Horst Steffen mit einem Schmunzeln im Gesicht. Der besagte Kopfballtreffer sollte Curdas letzte Aktion sein. Der ehemalige U17-Nationalspieler wurde zur Pause ausgewechselt. Tjark Scheller kam für ihn ins Spiel. &bdquo;Es war bitter, dass ich ihn runternehmen musste, denn Laurin hat ein gutes Spiel gemacht. Aber das Risiko war mir zu groß. Und Tjark hat dann ja nahtlos an Laurins Leistung angeknüpft“, erklärte SCP-Coach Kwasniok. &bdquo;Ich hatte mir schon gedacht, dass der Trainer handelt. Das war auch völlig o.k.“, kommentierte Curda seine Auswechslung. Das SCP-Kraftpaket hatte bis dato zu den besten Paderbornern gezählt und in nur 45 Minuten satte 59 Ballkontakte verbucht. Curda bestach dabei durch seine Dynamik und Offensivfreude, mit denen er im Vergleich zu seinem Hauptkonkurrenten Tjark Scheller punkten kann. Lesen Sie auch: Alle aktuellen Nachrichten rund um den SC Paderborn im News-Blog Curda macht sein Missgeschick beim 1:0 wieder wett Scheller ist derweil defensiv noch stabiler und gut sieben Zentimeter größer. Und so wird sich dieses Duo wohl auch künftig häufiger abwechseln. Vor seinem Startelf-Einsatz in Elversberg musste Curda beispielsweise zweimal in Folge auf der Bank schmoren. Doch damit kann der 23-Jährige leben. &bdquo;Unser Kader ist halt brutal. Aber jeder weiß, dass er seine Chance bekommt“, betonte Curda und hielt ein Loblied auf den Teamgeist: &bdquo;Jeder unterstützt den anderen, jeder ist für den anderen da. Das macht uns so stark.“ Der 3:1-Erfolg in Elversberg geriet hierbei zu einer Demonstration der Stärke. &bdquo;In der zweiten Halbzeit war es unsere bislang beste Saisonleistung. Da haben wir fast gar nichts mehr zugelassen“, bilanzierte Curda, der am Samstag jedoch auch einmal Pech gehabt hatte. So hatte er in der 27. Minute den Schuss von SVE-Akteur Muhammed Damar zum 1:0-Führungstreffer für die Hausherren unglücklich abgefälscht. Doch dieses Missgeschick machte Curda dann in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit wett, als er das Luftduell gegen Frederik Schmahl gewann und zum 1:1 einköpfte. Aufstieg ist beim SC Paderborn intern (noch) kein Thema Am Ende stand der siebte Saisonsieg zu Buche, der die zarten Aufstiegsträume vieler SCP-Fans weiter befeuern dürfte. Doch teamintern sei das alles kein Thema. &bdquo;Die Liga ist so eng. Da kann man nicht sagen, wohin die Reise geht“, sagte Laurin Curda. Dieser konnte am Samstag noch nicht einmal sagen, wann er seinen zuvor letzten Treffer erzielt hatte. &bdquo;Das war wohl für Balingen bei einem 4:2-Sieg gegen den VfR Aalen“, tippte Curda. In der Tat hatte er am 10. Dezember 2022 im besagten Spiel per Rechtsschuss getroffen. Doch am 29. April 2023 folgte noch ein weiteres Curda-Tor in der Regionalligapartie beim Bahlinger SC. Seinen ersten Zweitligatreffer aber wird SCP-Verteidiger wohl nie vergessen.

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