SC Paderborn

Paderborns Heimspiel-Blues hält auch gegen Hertha an

Mit dem 1:2 gegen Hertha BSC Berlin kassiert der SCP bereits die neunte Saisonniederlage in der Benteler-Arena. Damit verpasst der Aufsteiger den Sprung auf Rang 16.

Hertha-Neuzugang Matheus Cunha (vorne l.), der hier von SCP-Verteidiger Sebastian Schonlau zu Fall gebracht wird, sorgte mit seinem 1:2-Treffer für die neunte Paderborner Heimniederlage der Saison. | © picture alliance/dpa

Frank Beineke
16.02.2020 | 16.02.2020, 18:30

Paderborn. Die Chance war da, denn die direkte Konkurrenz aus Bremen und Düsseldorf sollte patzen. Doch der Sprung auf Relegationsplatz 16 blieb dem SC Paderborn verwehrt, denn das Schlusslicht ließ am Samstag in der heimischen Benteler-Arena wieder einmal eminent wichtige Punkte liegen. In einem schwachen Bundesligaspiel stand vor 14.687 Zuschauern eine 1:2 (0:1)-Niederlage gegen Hertha BSC Berlin zu Buche. Es war die neunte Pleite im zwölften Heimspiel. Und einen Punkt hätten die Paderborner an diesem Tag auch nicht verdient gehabt.

Zwar bekleckerten sich die biederen Gäste aus der Bundeshauptstadt ebenfalls nicht mit Ruhm. Doch die Hausherren waren vorne zu harmlos, um sich zugleich zwei vermeidbare Gegentore einzufangen. „Da hätten wir jeweils vorher schon zwei-, dreimal klären müssen", kommentierte SCP-Coach Steffen Baumgart die Berliner Treffer durch Dedryck Boyata (10.) und Winterneuzugang Matheus Cunha (67.). „Und im Spiel nach vorne haben wir Umschaltsituationen nicht gut ausgespielt. Wir haben in Schlüsselszenen einfach keine guten Entscheidungen getroffen", bemängelte Baumgart.

Wenig Kreativität im SCP-Mittelfeld

Paderborns Cheftrainer hatte seine Startelf im Vergleich zum 1:1 auf Schalke nur auf einer Position verändert. Klaus Gjasula rückte für den verletzten Abdelhamid Sabiri in die Anfangsformation. Doch dem albanischen Nationalspieler sollte nur wenig gelingen. Und da dies vor der Pause auch für seine Mittelfeld-Nebenleute Sebastian Vasiliadis und Ben Zolinski galt, fehlten dem Paderborner Offensivspiel die zündenden Ideen. Herthas Defensive um den bärenstarken Abwehrchef Boyata hatte gegen harmlose Hausherren alles im Griff. So kam Paderborn vor dem Wechsel nur zu Halbchancen durch Gjasula (3.), Jans (31.) und Pröger (45.).

Auch nach dem 1:1-Ausgleich (51.) durch Joker Dennis Srbeny sollte der Knoten nicht platzen. Hertha entdeckte kurzzeitig die Offensive, ging erneut in Führung und brachte den Vorsprung relativ sicher über die Zeit, wenngleich Vasiliadis in den letzten 25 Minuten der Partie endlich seine Klasse zeigen sollte. Der SCP-Mittelfeldstratege hatte in der 79. Minute auch die beste Chance zum 2:2, als er im letzten Moment von Jordan Torunarigha gestoppt wurde. Anschließend prüfte Kai Pröger, der zugleich bester Paderborner war, noch einmal Hertha-Keeper Rune Jarstein (82.). Doch das war es dann auch in Sachen SCP-Schlussoffensive.

Lösungen müssen her

„Wir haben Hertha nicht vor die Probleme gestellt, die wir anderen Mannschaften bereitet haben. Und wir haben eine große Chance verpasst, uns weiteres Selbstvertrauen zu holen und einen Gegner mit in den Abstiegskampf zu ziehen", konstatierte SCP-Kapitän Christian Strohdiek.

Am Ende blieb erneut der Eindruck haften, dass sich sein Team allzu oft dem Niveau des Gegners anpasst. So gingen in Heimspielen gegen schlagbare Mannschaften wie Mainz, Augsburg und Berlin zahlreiche Punkte verloren, weil der SCP nicht seine gewohnte Leistung abrufen konnte. „Wenn du zu viele Fehler in beide Richtungen machst, bist du der verdiente Verlierer", urteilte Coach Baumgart und fügte an: „Das darf uns nicht mehr passieren. Und da müssen auch wir vom Trainerteam Lösungen finden." Denn bis Mitte März stehen entscheidende Duelle gegen Mainz, Köln und Düsseldorf auf der Agenda.

Zuvor aber geht es für die Paderborner am kommenden Freitag, 21. Februar, zum FC Bayern München (Anstoß 20.30 Uhr). „Wenn alles normal läuft, wissen wir, wie dieses Spiel ausgeht. Aber auch am Freitag wird es am Anfang 0:0 stehen", sagte Baumgart und hofft auf eine Sensation an der Isar. „Wenn wir nicht in der Lage sind, unsere Heimspiele zu gewinnen, müssen wir es auswärts machen", so der SCP-Coach. Und in der Fremde gab’s zuletzt tatsächlich sieben Punkte aus vier Partien.


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