Paderborns Malocher mit dem Helm schockt Schalke

Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 pflegt sein Kumpel- und Malocher-Image. So wird vor Heimspielen der Königsblauen stets das Steigerlied gespielt. Das war auch am Samstag im Westfalenderby gegen den SC Paderborn der Fall. Den Schlusspunkt in einer umkämpften Partie sollte dabei ausgerechnet ein ehrlicher Malocher setzen, der noch dazu einen Helm trägt. Allerdings spielt dieser Akteur für Paderborn, denn ein gewisser Klaus Gjasula köpfte in der 81. Minute zum hochverdienten 1:1-Endstand ein. Und so fuhr das Bundesliga-Schlusslicht von der Pader vor 61.619 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Veltins-Arena einen unerwarteten Zähler ein, den die Gäste aber nicht nur ihrem unermüdlichen Kampfgeist zu verdanken hatten. Der SCP hatte vielmehr über weite Strecken der Partie auch die reifere Spielanlage gezeigt. &bdquo;In der ersten Halbzeit waren wir sehr, sehr gut", urteilte Chefcoach Steffen Baumgart über 45 Minuten, in denen sein Team gegen müde wirkende Hausherren alles im Griff gehabt hatte. Paderborn verteidigte hoch, lief konsequent an und zwang ersatzgeschwächte Schalker zu enorm vielen Ballverlusten. Allein die Zahl an Einschussmöglichkeiten ließ auch auf Seiten der Gäste zu wünschen übrig, denn diverse Male traf die SCP-Offensive vor dem gegnerischen Gehäuse die falschen Entscheidungen. &bdquo;In der ein oder anderen Situation wäre sicher mehr drin gewesen", erklärte Paderborns Trainer, der erneut auf ein 4-3-3-System gesetzt hatte. Sonderlob für Vasiliadis Dieses sollte prima funktionieren, was auch an einem schier omnipräsenten Sebastian Vasiliadis lag. &bdquo;Vasi hat eine Weltklasse-Leistung gezeigt. Wahnsinn, was der arbeitet, wie viele Zweikämpfe er gewinnt und wie viele Bälle er erobert", schwärmte SCP-Sportchef Martin Przondziono über den 22-jährigen Mittelfeldspieler, der jedoch in der 63. Minute einen entscheidenden Zweikampf gegen Schalkes Joker Ahmed Kutucu verloren hatte. In eben jener Minute drehte sich der 19-jährige S04-Stürmer gekonnt um Vasiliadis, um das 1:0 zu erzielen. Die Führung kam zu diesem Zeitpunkt nicht überraschend, denn nach der Pause hatten die Hausherren ihre Lethargie abgelegt, um rund 25 Minuten lang richtig Druck zu machen. &bdquo;Wenn du gegen Schalke zurückliegst, kannst du ein böses Erwachen erleben. Siehe Hinspiel", sagte Steffen Baumgart mit Blick auf die 1:5-Pleite, die der SCP in der Hinrunde gegen die Königsblauen kassiert hatte. Es wäre sogar mehr drin gewesen Doch am Samstag sollte sich zeigen, dass der Bundesliga-Aufsteiger seitdem eine Menge dazugelernt hat. Denn während der Schalker Druck nach dem besagten 1:0 deutlich abnahm, kamen die Gäste zu guten Einschussmöglichkeiten. Der äußerst agile Kai Pröger (73.) und Streli Mamba (80.) scheiterten noch an S04-Torhüter Alexander Nübel. Doch dann sollte Klaus Gjasula, der in der elften Minute für den verletzten Abdelhamid Sabiri ins Spiel gekommen war, nach der zehnten Pröger-Ecke zum 1:1 (81.) einköpfen. Trotz des Punktgewinns war in den Reihen der Paderborner allerdings auch ein Hauch Enttäuschung spürbar. Denn letztlich wäre sogar ein Sieg drin gewesen. &bdquo;Es ist irgendwie ein Mix aus Stolz und Enttäuschung. Aber nach einem 0:1-Rückstand können wir mit einem Punkt eigentlich sehr gut leben", bilanzierte SCP-Kapitän Christian Strohdiek und lobte die wieder einmal vorbildliche Einstellung: &bdquo;Wenn einer einen Zweikampf verlor, war der Teamkollege sofort da." Ehrliche Maloche schadet halt nie – und das nicht nur auf Schalke.

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