
Paderborn. Mit einem Heimsieg gegen den FC Augsburg hätte der SC Paderborn am Samstag den Sprung auf Relegationsplatz 16 schaffen können. Doch am Ende stand ein 0:1 zu Buche. Der SCP hat somit weiterhin nur vier magere Zähler auf dem Konto. Die Hoffnungen auf den Klassenerhalt schwinden, auch weil es nach dem Mainz-Spiel (1:2) schon die zweite Heimpleite gegen einen direkten Konkurrenten war. Und in beiden Partien hatten die Paderborner dabei einen Elfmeter verschossen.
Gegen Mainz hatte Linksverteidiger Jamilu Collins in der 79. Minute den 2:2-Ausgleich vergeben. Am Samstag gegen Augsburg sollte Mittelfeldabräumer Klaus Gjasula in der siebten Minute beim Stand von 0:0 vom Punkt scheitern. Die meisten SCP-Fans hatten wohl schon beim Anlauf ein schlechtes Gefühl.
Gjasula näherte sich mit Trippelschritten dem Spielgerät und erinnerte hierbei ein wenig an den Italiener Simone Zaza, der im Elfmeterschießen des EM-Viertelfinales gegen Deutschland einen legendären Anlauf hingelegt hatte, um dann das Leder in den Nachthimmel von Bordeaux zu jagen. Der Paderborner traf immerhin das Tor, doch sein zu unplatzierter Schuss wurde zu einer sicheren Beute für Augsburgs Torhüter Tomás Koubek.
Im Training sitzt jeder Versuch
"Ich laufe immer so langsam an, um zu schauen, was der Torhüter macht. Koubek hat aber leider gar nicht reagiert", kommentierte Gjasula seinen Fehlschuss. Vor der Ausführung des Strafstoßes hatte auch Teamkollege Abdelhamid Sabiri seine Ambitionen angemeldet. "Ich habe mich gut gefühlt. Klaus hat sich auch gut gefühlt. Da habe ich ihm den Ball überlassen. Dass er dann nicht reingeht, kommt vor", erklärte Sabiri. "Kein Vorwurf an Klaus, auch wenn diese Niederlage extrem weh tut", sagte SCP-Innenverteidiger Sebastian Schonlau.
Auch für Steffen Baumgart war es völlig in Ordnung, dass sein 29-jähriger Routinier zum Elfmeter antrat. "Klaus ist Kapitän, Klaus sollte schießen. Im Training hat er es auch geübt. Da sind von 30 Schüssen 30 reingegangen. Versuch Nummer 31 saß heute leider nicht", berichtete der SCP-Coach. Für Gjasula war die Situation ohnehin nicht neu. In Diensten von Kickers Offenbach und dem Halleschen FC hatte der Deutsch-Albaner bereits zwölf Strafstöße geschossen. Vier davon gingen allerdings daneben. Am Samstag kam Fehlschuss Nummer fünf hinzu. Und der war für den SC Paderborn richtig bitter.
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Pech für Holtmann und Antwi-Adjei
Gerrit Holtmann hatte am Samstag gegen Augsburg in der ersten Hälfte zu den besten Paderbornern gezählt. So bereitete der offensive Außenbahnspieler in der starken Anfangsphase der Hausherren zwei Topchancen vor. Zur Pause wurde Holtmann dennoch ausgewechselt. Grund: Der 24-Jährige hatte sich eine schmerzhafte Prellung am Steißbein zugezogen und konnte nicht weitermachen. Immerhin hat er in der Länderspielpause nun Zeit, um die Verletzung auszukurieren.
Der SC Paderborn muss in der Länderspielpause nun doch nicht auf sieben, sondern nur auf sechs Nationalspieler verzichten. Christopher Antwi-Adjei muss nämlich auf seine Länderspielreise verzichten. Der SCP-Flügelflitzer war erstmals für Ghanas A-Nationalmannschaft nominiert worden. Antwi-Adjei benötigte allerdings noch einen ghanaischen Pass. Und die bürokratischen Angelegenheiten konnten nicht rechtzeitig geklärt werden, so dass Antwi-Adjei in Paderborn bleiben wird.