
Paderborn. Sein Zweitliga-Heimdebüt für den SC Paderborn hatte sich Manuel Riemann sicherlich ganz anders vorgestellt. So gab der neue SCP-Keeper am Sonntag bei der 1:2-Niederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth zunächst beim 0:1 in der 21. Minute keine gute Figur ab, um dann fünf Minuten später wegen einer Notbremse am Fürther Felix Klaus vom Platz zu fliegen. Folge: Das DFB-Sportgericht sperrte Riemann am Dienstag wegen „rohen Spiels gegen den Gegner“ für drei Meisterschaftsspiele.
Der 36-Jährige fehlt dem SCP damit in den Zweitligaspielen beim SSV Ulm 1846 (Samstag, 8. Februar, 13 Uhr), gegen den SC Preußen Münster (Freitag, 14. Februar, 18.30 Uhr) und bei Hannover 96 (Samstag, 22. Februar, 20.30 Uhr). Dann wird Markus Schubert das SCP-Tor hüten und Arne Schulz als Nummer zwei fungieren.
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Der SCP hatte zunächst Einspruch gegen das Urteil des DFB-Sportgerichts eingelegt und eine Reduzierung der Sperre beantragt. Als Präzedenzfall führte der OWL-Zweitligist die Rote Karte an, die Manuel Neuer am 3. Dezember 2024 im DFB-Pokal-Achtelfinale gegen Bayer 04 Leverkusen (0:1) für eine Notbremse gesehen hatte. Der Bayern-Torwart hatte damals den Leverkusener Jeremie Frimpong mit einem heftigen Bodycheck gestoppt.
Fünf Platzverweise in 523 Pflichtspielen
„Aus unserer Sicht ein ähnliches Foul. Aber es wurde bei uns leider anders bewertet“, sagt SCP-Sportchef Benjamin Weber. Denn während Neuer mit einer Zwei-Spiele-Sperre davonkam, muss Riemann nun drei Partien zuschauen. Paderborns Einspruch wurde abgewiesen.
Für den neuen SCP-Keeper war es in 523 Pflichtspielen im Herrenbereich der fünfte Platzverweis. Dreimal hatte er zuvor jeweils wegen einer Notbremse eine Rote Karte kassiert. Einmal war Riemann mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen worden. Seine ersten Platzverweise verbuchte der damals 22 Jahre junge Torwart in der Drittliga-Saison 2012/13 im Trikot des VfL Osnabrück.
Zunächst hatte Riemann am 1. September 2012 in der Partie beim SV Babelsberg (0:1) kurz vor dem Pausenpfiff einen Elfmeter verursacht und zugleich Rot gesehen. Der Strafstoß führte zum Torerfolg, sodass Riemann nur ein Spiel gesperrt wurde. Nach der Roten Karte, die er am 8. März 2013 in der 23. Minute im Heimspiel gegen Chemnitz (2:2) kassiert hatte, musste Riemann zwei Partien zuschauen.
Einzige Gelb-Rote Karte gab’s auf der Bielefelder Alm
Die dritte Rote gab’s im DFB-Pokal. So leistete sich Riemann am 23. Dezember 2020 in Diensten des VfL Bochum zu Beginn der Verlängerung eine Notbremse am Mainzer Dong-Won Ji. Der VfL-Keeper flog vom Platz und wurde für ein Pokalspiel gesperrt, doch die Bochumer schafften im Elfmeterschießen den Sprung ins Achtelfinale.
Die einzige Gelb-Rote-Karte seiner Karriere verbuchte Riemann in der Zweitliga-Saison 2019/20 auf der Bielefelder Alm. So hatte Riemann bei der Bochumer 0:2-Pleite zunächst Gelb gesehen, um dem Schiedsrichter daraufhin höhnisch zu applaudieren. Und so zückte der Referee die Ampelkarte.
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